Gemeinde: Purgstall an der Erlauf
Kategorie: Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
An der Landesstraße 6142 befindet sich gegenüber der Kuranstalt Lumper die „Hauskapelle“ der Familie Wolfgang und Marianne Lumper, vulgo „Kapellenhof“.
1913 ließ der damalige Besitzer und Gründer der Kaltwasserheilanstalt in Unternberg, Dr
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Gemeinde / Objektbezeichnung
Gemeindename | Purgstall an der Erlauf |
Gemeindekennzahl | 32008 |
Ortsübliche Bezeichnung | Hauskapelle Lumper (Kapelle an der Landesstraße 6142 in Unternberg) |
Objektkategorie | 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen) |
Lage in der Gemeinde
Katastralgemeinde | Hochrieß -- GEM Purgstall an der Erlauf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | 3251 Purgstall an der Erlauf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | L6142 |
Längengrad | 15.156128 |
Breitengrad | 48.081294 |
Schutzstatus
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Größe/Gestalt
Höhe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Breite (m) | 3.85 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Erhaltungsstatus
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Chronik
Zeitkategorie | 20. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen | An der Landesstraße 6142 befindet sich gegenüber der Kuranstalt Lumper die „Hauskapelle“ der Familie Wolfgang und Marianne Lumper, vulgo „Kapellenhof“. 1913 ließ der damalige Besitzer und Gründer der Kaltwasserheilanstalt in Unternberg, Dr. Oskar Lumper, ein Stockwerk im Ausmaß von 5,70 mal 3,85 Meter auf einem bestehenden Keller aufbauen. Diese Fläche adaptierte er als Hauskapelle für die vielen Priester, die bei ihm ihren Kuraufenthalt verbrachten. Die Priester mussten damals noch jeden Tag die Heilige Messe lesen und durch den Bau der Hauskapelle ersparten sich diese den weiten Weg zur Pfarrkirche nach Purgstall. In der neuen Hauskapelle kam es dadurch häufig vor, dass täglich bis zu fünf Messen gelesen wurden. dem Giebel des Daches wurde eine Glocke angebracht. Die Gießerei und das Gussjahr sind leider unbekannt, aber gespendet wurde die Glocke im Jahr 1912 von Hofrat Kleppik. Am 8. September 1913 wurde die Kapelle von Pfarrer Josef Fitzinger geweiht und das bischöfliche Ordinariat in St. Pölten erteilte hierzu bis zum Jahr 1919 die Messlizenz. Der spätere Bischof Michael Memelauer und Benefiziat Coelestin Schachinger assistierten bei der Weihe der Hauskapelle. Alois Gruber, ein Priester und Religionslehrer aus Linz, spendete im Jahr 1924 für die Hauskapelle eine Statue des Heiligen Aloisius. Im Jahr 1928 spendete Pfarrer Josef Fitzinger einen Kreuzweg, den er am 5. Februar 1928 segnete. Im Jahr 1929 vergrößerte Dr. Oskar Lumper die Kapelle nach rückwärts. Dazu wurde die Berglehne abgegraben und die Eingänge wurden an beide Seiten verlegt. Es konnten so zwölf Quadratmeter an Fläche dazu gewonnen werden. 1970 fand eine Renovierung statt und 1993 wurde die Hauskapelle generalsaniert. Das Dach und der Innen- und Außenputz wurden erneuert, die Fenster und Türen neu gestrichen. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Die Kuranstalt, beziehungsweise die Hauskapelle, wurde auch von hochrangigen Politikern besucht. Der bayrische Ministerpräsident Dr. Held, Bundeskanzler Dollfuß und Dr. Schuschnigg waren zu Gast, um nur einige zu nennen. Am 17. Mai 1937 besuchte die Frau des Bundespräsidenten, Leopoldine Miklas, mit ihrer Tochter anlässlich eines Aufenthaltes bei Verwandten im Föhrenhain, die Messe in der Kapelle. Die Kurgäste spendeten laufend Geld für Neuanschaffungen, zum Beispiel für Statuen, Altargeräte (wie Monstranzen, Patene), für Messgewänder, ein Harmonium und so weiter. Durch den 2. Weltkrieg ging von diesen Gegenständen leider viel verloren, jedoch fanden sich nach dem Krieg wieder Spender, die das Fehlende teilweise ersetzen konnten. Früher, als die Verstorbenen von Hochrieß noch zu Hause aufgebahrt wurden, blieb der Leichenzug bei der Hauskapelle Lumper stehen und hielt dort eine „Totenrast“. Durch den Bau der Aufbahrungshalle beim Friedhof in Purgstall kam diese Tradition allmählich ab. Jährlich wird in den Monaten Juli und September ein Rosenkranz in der Hauskapelle gebetet. Fallweise werden auch noch von Priestern, die sich in der Kuranstalt Lumper auf Kur befinden, Messen gelesen. 2015 wurde das Kreuz der Hauskapelle gestohlen (siehe Foto). |
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Quellen
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Wiesenhofer, Franz u. Wiesenhofer, Hildegard: Purgstall - Religiöse Kleindenkmäler. Purgstall 2005. |
Erhebung/Überarbeitung
Datum der Erfassung | 2016-04-07 |
Erfasser | Michaela Wiesenhofer |
Datum der letzten Bearbeitung | 2019-01-29 |
letzter Bearbeiter | Angelika Ficenc |
Kommentare
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