Zeitkategorie |
20. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen |
Der Spitzbrand: Den Ursprung dieser dreieckigen Waldlichtung, die gleichsam zu einem Wahrzeichen von Lilienfeld geworden ist, hat man bis heute nicht herausgefunden. Die frühesten Abbildungen, in denen der Spitzbrand dargestellt ist, gehen auf das späte 18. Jahrhundert zurück (Joseph Heideloff 1792, Schallhas 1796, Goldhann 1798). Wenn man nicht viel weiß, bleibt mehr Raum für fantasievolle und mystische Erklärungsversuche, die sich allesamt in verschiedenen Varianten der „Spitzbrandsage“ niedergeschlagen haben. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Hans Thalhammer aus Wilhelmsburg hat im ersten Band der Heimatkunde des Bezirkes Lilienfeld die Sage „Der Spitzbrand“ festgehalten. Darin wird berichtet, dass der Baumeister des Stiftes mit dem Teufel einen Pakt geschlossen hatte, um ja rechtzeitig mit dem Bau fertig zu werden. Am Tag der Fertigstellung kam aber der mit dem Geißfuß, um sich die versprochene Seele zu holen. Der Baumeister wähnte sich in der Kirche sicher, da diese aber noch nicht geweiht war, fuhr der Teufel über die Schwelle der Kirchentür, packte sein Opfer und zerrte es durch den Sakristeikamin, fuhr mit ihm den nahen Berghang hinauf und am Gipfel des Kegels in die Erde hinein. Dabei schlug der Teufel mit seinem feurigen Schweif wild um sich und brannte den langen spitzen Zwickel im Wald heraus, der heute noch deutlich sichtbar ist. Eine Variante erzählt davon, dass Pilger, die auf der Wallfahrt nach Mariazell in Lilienfeld Rast machten, zur Buße Steine auf den Berg schleppten und diese in den Trichter warfen, als wollten sie sie dem Teufel auf den Kopf werfen. (Daher ist vom Trichter heute nur mehr eine flache Mulde zu sehen. Sie stammt wahrscheinlich von einer Geschützstellung am Ende des zweiten Weltkrieges).
In den anderen Varianten der „Spitzbrandsage“ gelingt es dem Baumeister jeweils durch eine List dem Teufel zu entkommen.
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