Vollständig erfasst
Gemeinde: Sankt Martin
Kategorie: Haarstuben Brechelhütten, Badstuben | |
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Ein Haarofen (auch genannt Flachsdörre) wurde in früheren Jahrzehnten zum Trocknen des Flachsstrohs verwendet.
Der Rohstoff für Leinenstoffe ist der Flachs. Dieser muss nach dem Mähen rotten. Dieses erfolgte meist durch Lagerung auf den Feldern.
weiterlesen...
Um den optimalen Trockengrad zu erreichen, kam das Flachsstroh anschließend auf den Haarofen. Anschließend erfolgten die weiteren Verarbeitungsschritte: das Brecheln, Kämmen und Spinnen.
"Bis in die 1950er Jahre wurde um St. Martin Flachs angebaut, im bäuerlichen Haushalt vornehmlich von den Frauen weiterbehandelt, versponnen und vom Weber zu Leinwand verarbeitet. Um die groben Flachsstängel gefügig zu machen, wurden sie im Zuge der langwierigen Bearbeitung wiederholt eingeweicht und anschließend getrocknet. Das Dörren (Trocknen) erfolgte, unmittelbar nach dem Brotbacken, im Hausbackofen."(Infotafel "Waldviertler Textilstraße")
Das Haus Nr. 21 jetzt ein Vierkanter, war einst
ein Halblehen. Zum Besitz gehört ein alter Backofen mit einer
„Haarstube" am Sulzerweg außerhalb des Ortes. Nach sehr altem
Brauche mussten Backöfen und Haarstuben wegen der Feuersgefahr- alle
Gehöfte waren mit Stroh gedeckt- abseits und weitab der Häuser
stehen. (Chronik Karl Höfer, 1951)
Oktober 2007: Der Haarofen am Sulzerweg wurde vom DVV (Dorferneuerungs- und Verschönerungsverein) saniert, da das Dach schon sehr löchrig wurde. Um die Grundsubstanz zu schützen, wurde ein neues Dach und neue Wände aus Lärchenholz angebracht.
Beschreibung:
aus Granitsteinen und Lehmbauweise gemauerter Haarofen
Giebel, Erweiterung, Dachstuhl und Eindeckung des Satteldaches aus Lärchenholz (Sturzschalung)
Details
Gemeinde / Objektbezeichnung
Gemeindename |
Sankt Martin |
Gemeindekennzahl |
30932 |
Ortsübliche Bezeichnung |
Haarofen am Sulzerweg |
Objektkategorie |
2400 ( Haarstuben (Brechelhütten, Badstuben) | | ) |
Lage in der Gemeinde
Katastralgemeinde |
St. Martin -- GEM Sankt Martin |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer |
513 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil |
St. Martin |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname |
Sulzerstraße |
Längengrad |
14.845051 |
Breitengrad |
48.66309 |
Schutzstatus
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Größe/Gestalt
Höhe (m) |
4 |
gemessen od. geschätzt |
geschätzt |
Breite (m) |
3 |
gemessen od. geschätzt |
geschätzt |
Tiefe (m) |
6 |
gemessen od. geschätzt |
geschätzt |
Erhaltungsstatus
Zustandsklassifizierung |
gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
|
Beschreibung
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) |
aus Granitsteinen und Lehmbauweise gemauerter Haarofen
Giebel, Erweiterung, Dachstuhl und Eindeckung des Satteldaches aus Lärchenholz (Sturzschalung) |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
|
Chronik
Zeitkategorie |
19. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen |
Ein Haarofen (auch genannt Flachsdörre) wurde in früheren Jahrzehnten zum Trocknen des Flachsstrohs verwendet.
Der Rohstoff für Leinenstoffe ist der Flachs. Dieser muss nach dem Mähen rotten. Dieses erfolgte meist durch Lagerung auf den Feldern. Um den optimalen Trockengrad zu erreichen, kam das Flachsstroh anschließend auf den Haarofen. Anschließend erfolgten die weiteren Verarbeitungsschritte: das Brecheln, Kämmen und Spinnen.
"Bis in die 1950er Jahre wurde um St. Martin Flachs angebaut, im bäuerlichen Haushalt vornehmlich von den Frauen weiterbehandelt, versponnen und vom Weber zu Leinwand verarbeitet. Um die groben Flachsstängel gefügig zu machen, wurden sie im Zuge der langwierigen Bearbeitung wiederholt eingeweicht und anschließend getrocknet. Das Dörren (Trocknen) erfolgte, unmittelbar nach dem Brotbacken, im Hausbackofen."(Infotafel "Waldviertler Textilstraße")
Das Haus Nr. 21 jetzt ein Vierkanter, war einst
ein Halblehen. Zum Besitz gehört ein alter Backofen mit einer
„Haarstube" am Sulzerweg außerhalb des Ortes. Nach sehr altem
Brauche mussten Backöfen und Haarstuben wegen der Feuersgefahr- alle
Gehöfte waren mit Stroh gedeckt- abseits und weitab der Häuser
stehen. (Chronik Karl Höfer, 1951)
Oktober 2007: Der Haarofen am Sulzerweg wurde vom DVV (Dorferneuerungs- und Verschönerungsverein) saniert, da das Dach schon sehr löchrig wurde. Um die Grundsubstanz zu schützen, wurde ein neues Dach und neue Wände aus Lärchenholz angebracht. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
|
Quellen
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen |
Waldviertler Textilstraße
Marktgemeinde St. Martin, Gemeindehomepage
Chronik Karl Höfer, 1951
Andreas Vogler, 2019
|
Erhebung/Überarbeitung
Datum der Erfassung |
2019-08-06 |
Erfasser |
Michaela Baumgartner |
Datum der letzten Bearbeitung |
2022-08-10 |
letzter Bearbeiter |
Michaela Baumgartner |
Vollständig erfasst
Kommentare
Fotos
wenn foto von personen (renovierung 2007) nicht gewünscht, dann bitte löschen
lg michaela baumgartner
Mibaumgartner06. 08. 2019