Gemeinde: Scheibbs
Kategorie: Tragarme Ausleger mit Steckschilder z.B.: Handwerksschilder | |
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Das Hauszeichen hat der Gastwirt und Weinhändler Leopold Traunfellner um 1933 anbringen lassen. Seitlich in der Burgerhofstraße befinden sich vier Granitpflöcke, welche seinerzeit den Gästen zum Anbinden der Pferde bzw. beim Viehmarkt zum Sichern
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Beschreibung:
Dieses Hauszeichen (schmiedeeiserner Ausleger mit Krone aus Messing) vom Wirtshaus „Zur goldenen Krone“ befindet sich am Haus Rathausplatz 4/Burgerhofstraße 1, nächst der Kirche. Dargestellt ist ein Pferdefuhrwerk, auf dem ein großes Weinfass transportiert
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Gemeinde / Objektbezeichnung
Gemeindename | Scheibbs |
Gemeindekennzahl | 32013 |
Ortsübliche Bezeichnung | Hauszeichen am Haus Rathausplatz 4 |
Objektkategorie | 3300 ( Tragarme (Ausleger) mit Steckschilder (z.B.: Handwerksschilder) | | ) |
Lage in der Gemeinde
Katastralgemeinde | Scheibbs -- GEM Scheibbs |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 2/1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | 3270 Scheibbs |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Rathausplatz 4 |
Längengrad | 15.168038 |
Breitengrad | 48.005121 |
Schutzstatus
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Größe/Gestalt
Höhe (m) | 1.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 1.4 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 0.2 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Erhaltungsstatus
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Dieses Hauszeichen (schmiedeeiserner Ausleger mit Krone aus Messing) vom Wirtshaus „Zur goldenen Krone“ befindet sich am Haus Rathausplatz 4/Burgerhofstraße 1, nächst der Kirche. Dargestellt ist ein Pferdefuhrwerk, auf dem ein großes Weinfass transportiert wird. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Chronik
Zeitkategorie | 20. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen | Das Hauszeichen hat der Gastwirt und Weinhändler Leopold Traunfellner um 1933 anbringen lassen. Seitlich in der Burgerhofstraße befinden sich vier Granitpflöcke, welche seinerzeit den Gästen zum Anbinden der Pferde bzw. beim Viehmarkt zum Sichern des Viehs dienten. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Die Hausgeschichte: Bereits Ende des 17. Jahrhunderts wird im Haus Rathausplatz 4/Burgerhofstraße 1, früher Scheibbs Nr. 82, ein „Gastgeb“, also ein Wirt erwähnt. Im Jahre 1723 erhielt das Nachbarhaus Scheibbs Nr. 81, die Schildgerechtigkeit „Zum goldenen Stern“, so bestanden zwei Gasthäuser nebeneinander. Im Jahre 1828 kaufte Georg Traunfellner, welcher aus Graz stammte, das Haus Rathausplatz 4 und führte dort einen Gasthausbetrieb, eine Bäckerei und eine Weinhandlung. Sein Enkel Leopold Traunfellner erwarb das nordseitig gelegene Haus Scheibbs Nr. 81, und richtete dort die Bäckerei ein, welche bis zum Jahre 1980 betrieben worden war. Im Jahre 1896 verband er durch einen Umbau die beiden Häuser zur heutigen Ansicht. Er übergab seinem Sohn Leopold und dessen Gattin Leopoldine im Jahre 1933 den Besitz. Im Jahre 1963 übernahmen der Sohn Hans-Georg und dessen Gattin Gertraud Traunfellner in der 5. Generation das Gasthaus und Bäckerei sowie Weinhandlung und betrieben die Bäckerei bis 1980, das Gasthaus bis 1995 und den Weinhandel bis 2005. Ab dem Jahr 1996 war das Gasthaus verpachtet und wurde dieses von verschiedenen Pächtern unter „Amtsbeisl“ - „Wirtzhaus“ – S`Kirchenplatzl“ betrieben bzw. wird es derzeit unter „Fritz Nr. 2“ geführt. Die Familie Traunfellner besitzt in Straß im Straßertale einen Weingarten und wurde der Weinhandel bis zum Jahre 2005 betrieben, seither ist der Weingarten verpachtet. Inzwischen ist der Besitz im Jahre 2012 an die 6. Generation übergegangen und sind die Söhne Georg, Wolfgang und Reinhard Traunfellner Eigentümer der Liegenschaften. Im Haus Rathausplatz 4 befanden sich im 1. Stockwerk lange Zeit die Bezirksbauernkammer und die Raiffeisen-Kasse Scheibbs. Die Raiffeisen-Kasse befand sich im Haus vom 8. September 1888 bis zur Übersiedlung am 8. Dezember 1959 in das neue Haus der Bezirksbauernkammer Kapuzinerplatz 4. Von dort übersiedelte die Raiffeisenkassa im Jahre 1980 in das neu errichtete Gebäude Kapuzinerplatz Nr. 2 (Die Raika Scheibbs ist die zweitälteste Raika in NÖ. nach der Raika Mühldorf bei Spitz – Gründung 1887). Doch bereits am 22. 12. 1887 wurde der Spar- und Darlehenskassen-Verein für das landwirtschaftliche Casino Neustift-Scheibbsbach gegründet, dessen Gründungsobmann Heinrich Graf Schönfeldt gewesen ist. Um Mitglied zu werden, musste man einen Geschäftsanteil von 10 Gulden zeichnen. Nach der Währungsumstellung waren dies öS 100.- und im Jahr 2016 sind es Euro 8.- für einen Anteil. Mit Beschluss vom 29. April 2016 wurden die Raiffeisenbanken Eisenwurzen und Region Melk zur Raiffeisenbank Mittleres Mostviertel vereinigt. Das neue Genossenschaftsgebiet umfasst 30 Bankstellen in vier Bezirken (Scheibbs, Melk, Amstetten und St.Pölten-Land). Die Eckdaten der neuen Raiffeisenbank Mittleres Mostviertel: Bilanzsumme ca. 1,5 Milliarden Euro (Eisenwurzen 884 Millionen und Melktal 592 Millionen , 30 Bankstellen, 74.000 Kunden, 277 Mitarbeiter, 34.000 Mitglieder. Die Bezirksbauernkammer befindet sich seit dem 8. Dezember 1959 im Haus Kapuzinerplatz 4. Bereits Mag. Oswald Baumer hat in der Pfarrbeschreibung von 1632 das Haus wie folgt beschrieben: XXVI: Das Eckhauß an der obern seitten deß Platz gegen dem Gemayrthor über, Geörg Schaupp, Schneider und Mesner, Anna; Folgende Besitzer des Hauses waren auch Marktrichter von Scheibbs: Erhard Hayperger, Kürschner im Jahre 1550 und Thoman Khränndl, Kürschner, im Jahre 1584. Früher war zwischen dem Schloss und dem Haus Burgerhofstraße 1 eine allgemeine Durchfahrt nicht möglich, da dort ein kleines Wirtschaftsgebäude mit einem Tor war (sh. Foto mit Ansicht um 1930). Im Jahre 1935 wurde die Mauer abgebrochen und wurde in die etwa 50 m oberhalb befindliche Stadtmauer ein Torbogen mit dem Gaminger-Wappen errichtet, sodass seither eine öffentliche Durchfahrt möglich ist. |
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Quellen
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | 1)Chronik der Stadt Scheibbs v. W. Löwenstein/H. Pröll, 1989, Seiten 142, 247, 294, 336 und 363; 2) Die Eisenwurzen von Franz Eppel, 1968, Seite 152; 3) Scheibbs in alten Ansichten von Dr. Heinrich Jelinek, 1984 (Ansicht vor 1896);4) Scheibbs-Neustift/Damals und heute von Erwin Huber, 2007, Seite 60; 5) Auskunft Gertraud Traunfellner, Scheibbs; 6) Auskunft Bezirksbauernkammer Scheibbs; 7) Stadtarchiv Scheibbs (Bauakt 1896 Nr. 1/10 Dachstuhl-Verbindung mit HNr. 81) 8) Raiffeisenkasse Scheibbs; 9) Erlauftaler-NÖN vom 3.5.2016 |
Erhebung/Überarbeitung
Datum der Erfassung | 2016-02-26 |
Erfasser | Erwin Huber |
Datum der letzten Bearbeitung | 2019-04-11 |
letzter Bearbeiter | Erwin Huber |
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