Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) |
Der Hofstadel stand auf Nr. 29, ehe er 1827 von Simon Steingassner auf dem dorfnahen Teil der Hofstadelbreite neu erbaut wurde. Die säulenlose Dachkonstruktion wirkt wie ein gotisches Gewölbe. Sie wird auch mit dem Inneren eines kieloben liegenden Schiffes verglichen. Der mündlichen Überlieferung nach wurde der Dachstuhl von einem durchreisenden Schiffszimmermann erbaut. Die Dachstuhlkonstruktion ist einzigartig und für das Weinviertel sehr untypisch. Das Dachtragewerk soll von italienischen Zimmerleuten errichtet worden sein, und es zeigt die hierzulande ungewöhnliche Konstruktionsform des so genannten „Freigesprengten Dachstuhls“. Ähnlich qualitätsvolle Beispiele aus dieser Entstehungszeit sind in Österreich außer Greilenstein kaum vorhanden. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Das Geschlecht der „Siebenhirter“ besaß zwei Höfe: den beim Schlössl und den zu „obrist an dem Ort“ (am oberen Ende). Die Leute unterschieden noch immer deutlich zwischen Schlösslgasse, Schlosskeller und Schlössl-Gebäude, die noch zu erkennen sind, sowie „Schlossherr“, Hofgasse, Hofstadel, Hofkeller usw. Die Schlössl-Gebäude stammen aus der Zeit von 1612 bis 1688, wobei eher die Zeit bald nach 1612 anzunehmen ist. Damals kaufte Steßl die verluderte Herrschaft Siebenhirten, und er stritt sich mit der „Gemein“ um die Abbauerlaubnis von Lehm. Der Schlosskeller wird allerdings schon 1455 erwähnt. 1688 wurde Staatz Besitzer von Siebenhirten. 1848 wurde das Schlösslareal in 4 Teile geteilt, und es wurden die einzelnen Teile verkauft. Das Haupthaus behielt die Nr. 51, die anderen Teile erhielten die Nr. 94, 95 und 96. Das Haupthaus hatte um 1975 einen gravierenden Umbau zu erleiden. |
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