Gemeinde: Lamprechtshausen Kategorie: Gedenktafeln, -steine an Objekten oder freistehend | | Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik: Vom Mai 1945 bis Oktober 1945 wütete in Lamprechtshausen eine Typhusepedemie. 370 Krankheitsfälle und 32 Tote waren zu beklagen. Der Seuchenherd war vermutlich die Käserei, in der immer wieder durchziehende Soldaten arbeiteten. Verbreitet
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wurde die Krankheit über die ausgegebene Rührmilch und den Käse. Die Erkrankten wurden in Baracken in Bürmoos isoliert. Als der Platz nicht mehr ausreichte, wurden auch der obere und untere Stadlersaal und die Hochzeitsstube in ein Notspital verwandelt. Begräbnisse durften nicht stattfinden. Große Verdienste um die seelische und leibliche Betreuung der Kranken erwarb sich P. Felix Osendorfer, der den Kranken Mut zusprach. Die Gemeinde Lamprechtshausen erteilte im Juli 1955 dem akademischen Bildhauer Hans Pacher aus Salzburg den Auftrag, die Typhusgedenktafel anzufertigen. Sie wurde im September 1955 an der Pfarrkirche angebracht.
Beschreibung: Die bronzene Typhusgedenktafel ist an der linken Seite des südlichen Einganges der Pfarrkirche Lamprechtshausen angebracht. Sie trägt die nach Alter gereihten Namen derer, die im Jahre 1945 einer Typhusepidemie in der Gemeinde Lamprechtshausen
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zum Opfer fielen. Die im Relief abgebildete Madonna breitet ihren Mantel zum Schutz über das Volk (Schutzmantelmadonna). Der oberhalb der ausgebreiteten Arme zu lesende Text lautet: 'Maria breit den Mantel aus, mach Schild und Schirm für uns daraus. Das wir darunter sicher stehn, bis alle Stürm vorüber gehn'.
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Details
Gemeinde / Objektbezeichnung
Gemeindename
Lamprechtshausen
Gemeindekennzahl
50322
Ortsübliche Bezeichnung
Typhustafel an der Pfarrkirche
Objektkategorie
1600 ( Gedenktafeln, -steine an Objekten oder freistehend | | )
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik)
Die bronzene Typhusgedenktafel ist an der linken Seite des südlichen Einganges der Pfarrkirche Lamprechtshausen angebracht. Sie trägt die nach Alter gereihten Namen derer, die im Jahre 1945 einer Typhusepidemie in der Gemeinde Lamprechtshausen zum Opfer fielen. Die im Relief abgebildete Madonna breitet ihren Mantel zum Schutz über das Volk (Schutzmantelmadonna). Der oberhalb der ausgebreiteten Arme zu lesende Text lautet: 'Maria breit den Mantel aus, mach Schild und Schirm für uns daraus. Das wir darunter sicher stehn, bis alle Stürm vorüber gehn'.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details
Chronik
Zeitkategorie
20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen
Vom Mai 1945 bis Oktober 1945 wütete in Lamprechtshausen eine Typhusepedemie. 370 Krankheitsfälle und 32 Tote waren zu beklagen. Der Seuchenherd war vermutlich die Käserei, in der immer wieder durchziehende Soldaten arbeiteten. Verbreitet wurde die Krankheit über die ausgegebene Rührmilch und den Käse. Die Erkrankten wurden in Baracken in Bürmoos isoliert. Als der Platz nicht mehr ausreichte, wurden auch der obere und untere Stadlersaal und die Hochzeitsstube in ein Notspital verwandelt. Begräbnisse durften nicht stattfinden. Große Verdienste um die seelische und leibliche Betreuung der Kranken erwarb sich P. Felix Osendorfer, der den Kranken Mut zusprach. Die Gemeinde Lamprechtshausen erteilte im Juli 1955 dem akademischen Bildhauer Hans Pacher aus Salzburg den Auftrag, die Typhusgedenktafel anzufertigen. Sie wurde im September 1955 an der Pfarrkirche angebracht.
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