Gedenkkreuz Helmberger-Huber an der Straße nach Kammer
Gemeinde: Traunstein
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Das Marterl wurde von den Angehörigen errichtet. Irmgard Helmberger und Josef Huber wurden hier am 11. Mai 1946 (wie unweit entfernt auch Anna Renz; siehe Nr. 74) Opfer eines Raubmordes, die junge Frau wurde zudem mehrfach vergewaltigt. Die näheren Umstände konnten nicht hinreichend geklärt, die Täter bis heute nicht ermittelt werden. Fest steht lediglich, dass beide mit derselben Waffe, einer Pistole, durch Kopfschuss aus nächster Nähe getötet wurden. Kreuz und Christus sind im Sommer 2008 von Elfriede Dorfhuber (79), der Schwester Irmgard Helmbergers, und ihrem Mann Alois (80 Jahre) komplett saniert bzw. erneuert und von einem Bruder Alois Dorfhubers, Priester im Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg bei Bad Füssing, geweiht worden. Im Juni 2009 wurde das Marterl durch Vandalismus 'völlig verunstaltet', doch konnten die Schäden wieder weitgehend beseitigt werden. (Bericht in: Chiemgau-Wochenblatt v. 24. Juni 2009.)
Beschreibung:
In der Waldabteilung 'Groß Tann' am Radweg parallel der Straße von Traunstein nach Kammer steht, stadtauswärts gesehen auf der linken Seite, an der (für den normalen Verkehr gesperrten) Zufahrt zum Truppenübungsplatz und weiter nach Leiderting ein Kastenkreuz aus Lärchenholz. Sein Dach ist vermoost, die kleine, nicht gefasste Christusfigur aus Metall stark angerostet. Verschnörkelte Buchstaben am Querbalken formulieren den Sinnspruch: 'Herr! Dein Wille geschehe.' Ohne Fundament ist es mit einem Metallschuh im Boden verankert. Über einem gedrechselten, runden Blumenbalkon aus Holz nennt eine ebenfalls aus Holz gearbeitete Texttafel mit geschwungenen Rändern den Grund für die Errichtung des Marterls an dieser Stelle; sein Blumenschmuck zeigt, dass es nach wie vor gepflegt wird.
Details
Gemeindename | Traunstein |
Gemeindekennzahl | 189155 |
Ortsübliche Bezeichnung | Gedenkkreuz Helmberger-Huber an der Straße nach Kammer |
Objektkategorie | 1540 ( Religiöse Kleindenkmäler | Marterl | ) |
Katastralgemeinde | Kammer -- GEM Traunstein |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1637 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | |
Längengrad | |
Breitengrad |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 2.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 1.2 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | In der Waldabteilung 'Groß Tann' am Radweg parallel der Straße von Traunstein nach Kammer steht, stadtauswärts gesehen auf der linken Seite, an der (für den normalen Verkehr gesperrten) Zufahrt zum Truppenübungsplatz und weiter nach Leiderting ein Kastenkreuz aus Lärchenholz. Sein Dach ist vermoost, die kleine, nicht gefasste Christusfigur aus Metall stark angerostet. Verschnörkelte Buchstaben am Querbalken formulieren den Sinnspruch: 'Herr! Dein Wille geschehe.' Ohne Fundament ist es mit einem Metallschuh im Boden verankert. Über einem gedrechselten, runden Blumenbalkon aus Holz nennt eine ebenfalls aus Holz gearbeitete Texttafel mit geschwungenen Rändern den Grund für die Errichtung des Marterls an dieser Stelle; sein Blumenschmuck zeigt, dass es nach wie vor gepflegt wird. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Der Text der Tafel lautet: 'Hier starben am 11.5.46 // durch feige Mörderhand // Irmgard Helmberger // Gastwirtstochter v. Kammer 22 Jahr // und // Josef Huber // Feichtlsohn v. Rettenbach 34 Jahr // Wandrer bete ein Vaterunser'. |
Zeitkategorie | 20. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Das Marterl wurde von den Angehörigen errichtet. Irmgard Helmberger und Josef Huber wurden hier am 11. Mai 1946 (wie unweit entfernt auch Anna Renz; siehe Nr. 74) Opfer eines Raubmordes, die junge Frau wurde zudem mehrfach vergewaltigt. Die näheren Umstände konnten nicht hinreichend geklärt, die Täter bis heute nicht ermittelt werden. Fest steht lediglich, dass beide mit derselben Waffe, einer Pistole, durch Kopfschuss aus nächster Nähe getötet wurden. Kreuz und Christus sind im Sommer 2008 von Elfriede Dorfhuber (79), der Schwester Irmgard Helmbergers, und ihrem Mann Alois (80 Jahre) komplett saniert bzw. erneuert und von einem Bruder Alois Dorfhubers, Priester im Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg bei Bad Füssing, geweiht worden. Im Juni 2009 wurde das Marterl durch Vandalismus 'völlig verunstaltet', doch konnten die Schäden wieder weitgehend beseitigt werden. (Bericht in: Chiemgau-Wochenblatt v. 24. Juni 2009.) |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Oberkandler, Klaus: Drei Morde an einem Nachmittag. In: Kammer. Beiträge zur Ortsgeschichte [...] (Traunstein 1988): 125-127. Scholtz, Edgar: Ungeklärte Mordfälle im Landkreis Traunstein. In: Traunsteiner Wochenblatt, 121. Jahrgang, Nr. 211 v. 6. November 1975: 5 u. Nr. 242 v. 19. Dezember 1975: 13. |
Datum der Erfassung | 2007-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2007-01-01 |
letzter Bearbeiter | F. Haselbeck |