Gaderer-Sgraffito

Fassadenornamentik gemalt oder stukkiert

Gemeinde: Neumarkt am Wallersee

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Zu den Privilegien der Bürgerschaft Neumarkt gehörte das Mautrecht. Es trug dazu bei, dass Neumarkt zum Umschlagplatz, zur wirtschaftlichen Drehscheibe, wurde. Das erzbischöfliche Mautrecht ist schon im 13. Jahrhundert, bald nach der Gründung Neumarkts durch Erzbischof Eberhard II., belegt. Zuletzt, von 1880 bis 1890, wurde an der südlichen Markteinfahrt, an der ehemaligen Gemeindegrenze zu Köstendorf, die Maut eingehoben. Das heutige Gadererhaus steht also auf einem historischen Platz. Das 1664 gleichzeitig mit dem Nachbarhaus Hauptstraße 4 erbaute Gebäude erinnert auch daran, dass hier die renommierte Bau- und Möbeltischlerei Gaderer ihren Sitz hatte. Als 1992 das Haus umgebaut wurde, erhielt es vom Künstler Peter Schneeweis das attraktive Sgraffito.

Beschreibung:

Das Haus Hauptstraße 2 zeigt an der Südseite, wenn man von Richtung Salzburg in das Neumarkter Stadtzentrum unterwegs ist, ein formschönes, sehr sorgfältig gearbeitetes Sgraffito. Es stammt von Peter Schneeweis (geb. 1948) aus Straßwalchen. Von ihm wurde auch die Fassade des Vereinsheims des Heimatvereins Edelweiß an der Siedlungsstraße gestaltet. Während der 2003 verstorbene Vater Schneeweis, der zahlreiche Objekte in Neumarkt und Umgebung dekoriert hat, in der Regel monochrom gearbeitet hat, weist dieses Sgraffito seines Sohnes einen roten und grünen Putzuntergrund auf. Die Wirkung des Sgraffitos wird durch die dunkel gebeizten Holzbalken, welche die Fenster und das ornamentale Sgraffito umrahmen, unterstrichen.

Details

Gemeindename Neumarkt am Wallersee
Gemeindekennzahl 50324
Ortsübliche Bezeichnung Gaderer-Sgraffito
Objektkategorie 3200 ( Fassadenornamentik (gemalt oder stukkiert) | | )

Katastralgemeinde Neumarkt-Markt -- GEM Neumarkt am Wallersee
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer .275/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Stadtgebiet
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Hauptstraße 2
Längengrad
Breitengrad

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 0.7
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 2.6
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Das Haus Hauptstraße 2 zeigt an der Südseite, wenn man von Richtung Salzburg in das Neumarkter Stadtzentrum unterwegs ist, ein formschönes, sehr sorgfältig gearbeitetes Sgraffito. Es stammt von Peter Schneeweis (geb. 1948) aus Straßwalchen. Von ihm wurde auch die Fassade des Vereinsheims des Heimatvereins Edelweiß an der Siedlungsstraße gestaltet. Während der 2003 verstorbene Vater Schneeweis, der zahlreiche Objekte in Neumarkt und Umgebung dekoriert hat, in der Regel monochrom gearbeitet hat, weist dieses Sgraffito seines Sohnes einen roten und grünen Putzuntergrund auf. Die Wirkung des Sgraffitos wird durch die dunkel gebeizten Holzbalken, welche die Fenster und das ornamentale Sgraffito umrahmen, unterstrichen.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Das Sgraffito zeigt in der Mitte eines reich verzierten Feldes einen Hobel, oben und unten einen wellenförmig geschwungenen Rahmen, in den Ecken jeweils eine Kornblumenblüte, links und rechts jeweils ein Quadrat mit einer Margeritenblüte. Im Hobel sind die Initialen 'FG' für den Tischlermeister Franz Gaderer deutlich zu erkennen. Der Hobel wurde vor mehr als 3000 Jahren erfunden und ist auch heute noch eines der wichtigsten Handwerkzeuge zur Holzbearbeitung. Er besteht aus dem Hobelkörper mit dem Spandurchgang, der Hobelsohle, der Nase und dem Hobeleisen mit dem Keil als Einspannvorrichtung. Das Hobeleisen aus Werkzeugstahl muss gut geschärft sein, damit die Späne von der Holzfläche abgetragen werden können. Der Hobel ist das Symbol des Tischlerhandwerks und auch im Zunftwappen der Tischler abgebildet.

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Zu den Privilegien der Bürgerschaft Neumarkt gehörte das Mautrecht. Es trug dazu bei, dass Neumarkt zum Umschlagplatz, zur wirtschaftlichen Drehscheibe, wurde. Das erzbischöfliche Mautrecht ist schon im 13. Jahrhundert, bald nach der Gründung Neumarkts durch Erzbischof Eberhard II., belegt. Zuletzt, von 1880 bis 1890, wurde an der südlichen Markteinfahrt, an der ehemaligen Gemeindegrenze zu Köstendorf, die Maut eingehoben. Das heutige Gadererhaus steht also auf einem historischen Platz. Das 1664 gleichzeitig mit dem Nachbarhaus Hauptstraße 4 erbaute Gebäude erinnert auch daran, dass hier die renommierte Bau- und Möbeltischlerei Gaderer ihren Sitz hatte. Als 1992 das Haus umgebaut wurde, erhielt es vom Künstler Peter Schneeweis das attraktive Sgraffito.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)



Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Gespräch mit Frau Rolande Gaderer und Herrn Peter Schneeweis.

Franz Paul Enzinger
Datum der Erfassung 2008-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2008-01-01
letzter Bearbeiter Franz Paul Enzinger

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.