Gemeinde: Kategorie: Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik: Der Stein gelangte sicher nicht vor 1859 zur Aufstellung, da er in der Auflistung städtischer Denkmäler der Stadtgeschichte Johann Josef Wagners nicht genannt wird. Mutmaßlich stammt er aus dem zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgelassenen
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alten städtischen Friedhof. Historisch vollkommen irreführend ist seine Inschrift: 'Hier in diesem Anger // ruhen beynahe alle Einwohner // des Vorbergs u. der Wiese // männlich und weiblichen Geschlechts // nebst Kindern // welche die wüthende Pest 1633 // wegrafte, die noch wenige Anzahl // verlobten sich zum hl. Sebastian // auf dessen mächtige Vorbitte // das Uebel sich endete. // Gott gebe ihnen die ewige // Ruhe.' Zwar befand sich hier der Pestanger, doch wurde dieser erst 1635 angelegt und nahm vor allem die Toten aus dem nahen 'Prechenhaus' auf. Außerdem traf der schwarze Tod Traunstein bei weitem nicht so dramatisch, wie es die Inschrift zu verstehen gibt. 2003 (s. Traunsteiner Tagblatt vom 15. April) wurde der Stein restauriert.
Beschreibung: In der Wiese am Weg von der Heilig-Geist-Brücke nach Sparz trifft man auf den neugotischen Pest-Gedenkstein. Die Säule aus Grauwacke besteht erkennbar aus zwei Teilen, dem Sockel und dem aufgesetzten Mittelteil samt Zinnenkrone. Er weist einen
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rechteckigen Grundriss auf, Vorder- wie auch Rückseite des eingezogenen Mittelteils zeigen die Form eines Spitzbogenfensters, das etwa die Hälfte der Säule ausfüllt. Sie nehmen den jeweiligen Text auf, der vorne in eine eingesetzte Platte aus Untersberger Marmor, hinten in den Stein selbst graviert und mit dunkelgrauer Farbe nachgezogen ist. Die Ecken sind als Säulen ausgearbeitet, eine auf ihnen ruhende Zinnenkrone bildet das Dach. Den Text der Vorderseite ziert in der Spitze ein aus vier leicht geöffneten Kreisen gebildetes Kreuz; der Weihwasserkessel unterhalb des Textfeldes findet seine Erklärung in der nachfolgenden Beschreibung der Rückseite.
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Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik)
In der Wiese am Weg von der Heilig-Geist-Brücke nach Sparz trifft man auf den neugotischen Pest-Gedenkstein. Die Säule aus Grauwacke besteht erkennbar aus zwei Teilen, dem Sockel und dem aufgesetzten Mittelteil samt Zinnenkrone. Er weist einen rechteckigen Grundriss auf, Vorder- wie auch Rückseite des eingezogenen Mittelteils zeigen die Form eines Spitzbogenfensters, das etwa die Hälfte der Säule ausfüllt. Sie nehmen den jeweiligen Text auf, der vorne in eine eingesetzte Platte aus Untersberger Marmor, hinten in den Stein selbst graviert und mit dunkelgrauer Farbe nachgezogen ist. Die Ecken sind als Säulen ausgearbeitet, eine auf ihnen ruhende Zinnenkrone bildet das Dach. Den Text der Vorderseite ziert in der Spitze ein aus vier leicht geöffneten Kreisen gebildetes Kreuz; der Weihwasserkessel unterhalb des Textfeldes findet seine Erklärung in der nachfolgenden Beschreibung der Rückseite.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details
Die Inschrift der Rückseite lautet: 'Halm // Waimannsche // und Holznerische // Grabstaette // 1847'. Der Stein ist demnach seiner ursprünglichen Verwendung nach ein Grabstein, der nach Auflassung der Grabstätte zum Peststein umgearbeitet wurde.
Chronik
Zeitkategorie
19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen
Der Stein gelangte sicher nicht vor 1859 zur Aufstellung, da er in der Auflistung städtischer Denkmäler der Stadtgeschichte Johann Josef Wagners nicht genannt wird. Mutmaßlich stammt er aus dem zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgelassenen alten städtischen Friedhof. Historisch vollkommen irreführend ist seine Inschrift: 'Hier in diesem Anger // ruhen beynahe alle Einwohner // des Vorbergs u. der Wiese // männlich und weiblichen Geschlechts // nebst Kindern // welche die wüthende Pest 1633 // wegrafte, die noch wenige Anzahl // verlobten sich zum hl. Sebastian // auf dessen mächtige Vorbitte // das Uebel sich endete. // Gott gebe ihnen die ewige // Ruhe.' Zwar befand sich hier der Pestanger, doch wurde dieser erst 1635 angelegt und nahm vor allem die Toten aus dem nahen 'Prechenhaus' auf. Außerdem traf der schwarze Tod Traunstein bei weitem nicht so dramatisch, wie es die Inschrift zu verstehen gibt. 2003 (s. Traunsteiner Tagblatt vom 15. April) wurde der Stein restauriert.
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen
Rosenegger, Albert: Als die 'laidige Sucht der Pest' grassierte. In: Jahrbuch des Historischen Vereins für den Chiemgau zu Traunstein, 3. Jahrgang, 1991: 25-63. Haselbeck, Franz: Sehenswürdigkeiten in Traunstein. In: Traunstein. Ein Führer durch die Stadt im Chiemgau. Traunstein 2003: 21-45.
Erhebung/Überarbeitung
Datum der Erfassung
1970-01-01
Erfasser
Datum der letzten Bearbeitung
1970-01-01
letzter Bearbeiter
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Rossöden
Eventuell handelt es sich um eine Kombination aus den Worten "Ross" für Pferd und "öden" ("Öd") für brachliegend.
Harald10. 03. 2016
Einladung auf die Schallaburg
Alle Sanierungs-Willigen Marterlianer/innen sind herzlich eingeladen einen Tag auf der Schallaburg zu verbringen.
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