Josef BRENNER - Gedenkkreuz
Gemeinde: Großengersdorf
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Das Gedenkkreuz an den ermordeten Josef Brenner aus Bockfließ steht am Wegesrand zu den Holzbergen, am unteren Holzbergweg.
Die Geschichte zu diesem schönen Schmiedeeisenkreuz ist eine traurige.
Der 21-jährige Josef Brenner, der eine Kriegsverletzung hatte, und ein zweiter junger Mann – dieser hatte schon Familie – haben sich 1946 in einem Weinkeller in Bockfließ vor den Russen versteckt gehalten. Sie wurden aber leider verraten und so haben russische Soldaten sie dort aufgegriffen. Josef Brenner wurde von einem Russen gefragt, woher er denn die Kriegsverletzung hat, worauf der Josef wahrheitsgemäß geantwortet habe: „aus der Ukraine“ – womit er eigentlich da schon sein Todesurteil unterschrieb. Denn die Ukraine war eine der Hauptkriegsschauplätze des 2. Weltkriegs.
Dann hat jeder der zwei Russen mit seinem „Gefangenen“ einen anderen Weg eingeschlagen. Der eine musste Richtung Deutsch Wagram gehen und sein Russe zeigte Erbarmen, er hat in die Luft geschossen und ließ den jungen Familienvater davonlaufen.
Der zweite Russe mit Josef Brenner lief den Wolkersdorferweg von Bockfließ Richtung Großengersdorf entlang, ließ Josef Brenner anfangs auch im Glauben flüchten zu können, jedoch wurde er dann doch von dem Russen eingeholt und "meuchlings" von Hinten in den Rücken geschossen und verstarb an der Stelle, an dem jetzt das Gedenkkreuz steht. Der Vater hat den Sohn dort gefunden und ihn auf einem Schubkarren aufgeladen und nach Hause gebracht. Er wurde auf dem Ortsfriedhof in Bockfließ begraben. Die Mutter vom Josef ist NIE zu dieser Stelle gegangen; zu groß war der furchtbare Schicksalsschlag für sie.
Während eines Spazierganges sind wir auf dieses Gedenkkreuz gestoßen, haben es vom Gebüsch befreit und somit auch in unsere Marterl-Datei aufgenommen.
Beschreibung:
Ein gusseisernes Grabkreuz mit ornamental, durchbrochen gearbeiteten Kreuzarmen. Der Corpus Christi ist silberfarben gestrichen. Das Strahlenkreuz ist schwarz rostfarben patentiert. Am unteren Ende des Kreuzes befindet sich eine kleine sakrale Kapelle aus Gusseisen, in welcher eine Frauenstatue die ein Kleinkind auf dem linken Arm trägt. Das Eisenkreuz ist auf einem abgerundeten Steinsockel befestigt.
Details
Gemeindename | Großengersdorf |
Gemeindekennzahl | 31615 |
Ortsübliche Bezeichnung | Josef BRENNER - Gedenkkreuz |
Objektkategorie | 1560 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kreuze | ) |
Katastralgemeinde | Großengersdorf -- GEM Großengersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 4369 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | am unteren Holzbergweg |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | untere Holzberge |
Längengrad | 16.57744 |
Breitengrad | 48.36267 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 1.2 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.45 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.03 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Das Gusseisenkreuz und die kleine sakrale Kapelle am unteren Ende des Kreuzes sind von Rost behaftet und müsste diese gereinigt und gestrichen werden. Der Steinsockel auf welchem das Kreuz befestigt ist ist im Laufe der Jahre von der Böschung in Richtung des Holzbergweges/Graben (Erdweg) abgerutscht und müsste ein wenig versetzt werden. |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Ein gusseisernes Grabkreuz mit ornamental, durchbrochen gearbeiteten Kreuzarmen. Der Corpus Christi ist silberfarben gestrichen. Das Strahlenkreuz ist schwarz rostfarben patentiert. Am unteren Ende des Kreuzes befindet sich eine kleine sakrale Kapelle aus Gusseisen, in welcher eine Frauenstatue die ein Kleinkind auf dem linken Arm trägt. Das Eisenkreuz ist auf einem abgerundeten Steinsockel befestigt. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 20. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Das Gedenkkreuz an den ermordeten Josef Brenner aus Bockfließ steht am Wegesrand zu den Holzbergen, am unteren Holzbergweg. Die Geschichte zu diesem schönen Schmiedeeisenkreuz ist eine traurige. Der 21-jährige Josef Brenner, der eine Kriegsverletzung hatte, und ein zweiter junger Mann – dieser hatte schon Familie – haben sich 1946 in einem Weinkeller in Bockfließ vor den Russen versteckt gehalten. Sie wurden aber leider verraten und so haben russische Soldaten sie dort aufgegriffen. Josef Brenner wurde von einem Russen gefragt, woher er denn die Kriegsverletzung hat, worauf der Josef wahrheitsgemäß geantwortet habe: „aus der Ukraine“ – womit er eigentlich da schon sein Todesurteil unterschrieb. Denn die Ukraine war eine der Hauptkriegsschauplätze des 2. Weltkriegs. Dann hat jeder der zwei Russen mit seinem „Gefangenen“ einen anderen Weg eingeschlagen. Der eine musste Richtung Deutsch Wagram gehen und sein Russe zeigte Erbarmen, er hat in die Luft geschossen und ließ den jungen Familienvater davonlaufen. Der zweite Russe mit Josef Brenner lief den Wolkersdorferweg von Bockfließ Richtung Großengersdorf entlang, ließ Josef Brenner anfangs auch im Glauben flüchten zu können, jedoch wurde er dann doch von dem Russen eingeholt und "meuchlings" von Hinten in den Rücken geschossen und verstarb an der Stelle, an dem jetzt das Gedenkkreuz steht. Der Vater hat den Sohn dort gefunden und ihn auf einem Schubkarren aufgeladen und nach Hause gebracht. Er wurde auf dem Ortsfriedhof in Bockfließ begraben. Die Mutter vom Josef ist NIE zu dieser Stelle gegangen; zu groß war der furchtbare Schicksalsschlag für sie. Während eines Spazierganges sind wir auf dieses Gedenkkreuz gestoßen, haben es vom Gebüsch befreit und somit auch in unsere Marterl-Datei aufgenommen. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | mündliche Überlieferung bzw. Erzählung von Christine PREINING aus Bockfließ. |
Datum der Erfassung | 2024-09-26 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2024-10-03 |
letzter Bearbeiter | Christian Hirschvogl |