Gemeinde: Mistelbach Kategorie: Gedenktafeln, -steine an Objekten oder freistehend | | Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik: Die Mistel besitzt ein Einzugsgebiet von 41,4 km² und wird von mehreren Zubringern gespeist. Sie hatte früher nicht einmal eine Mühle betrieben, verursachte aber dennoch enorme Hochwasser. Zur Abwehr von Wasseraustritten baute man im Jahre
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1800 Bachschwellen aus Holz ein. 1853 stand das Wasser in Mistelbach beim Kloster 1,20 m hoch. Es wurden wieder Gerinnensanierungen vorgenommen, aber keine nennenswerten Schutzanlagen angelegt. 1912 - 1915 wurde die Mistel reguliert, das Bachbett tiefer ausgegraben und die Uferböschung befestigt. 1973 bis 1982 wurde die Mistel in der Stadt Mistelbach auf einer Länge von 1.832 m überdeckt und als Grüne Straße benutzt.
Beschreibung: Die Schluchten, im Volksmund „Schliachten“ genannt, ca. 150 m nach der Mistelquelle in den Holzäckern, sind keine natürlichen Formen, sondern Reste von schützenden Unterkünften (Erdwohnungen) während der vielen Kriege, die
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unsere Vorfahren durchzustehen hatten. Die Mistel hat ihren Ursprung in unmittelbarer Nähe des Ortes Frättingsdorf, wo die Gemeinde 1974 einen Quellstein aufstellen ließ. Sie schlängelt sich mit einem Gefälle von 1,75 m durch hügeliges Gelände über Hörersdorf und Siebenhirten nach Mistelbach und bewältigt eine Fallhöhe von 24,76 m. Den Ursprung kennzeichnet der Quellstein, in der Mitte die Aufschrift „Mistelquelle“. Er ist von kleineren Steinen rundum flankiert. Durch langsames Zusickern von Wasser wird ein kleines Rinnsal und schließlich ein Bachlauf gespeist. Für Sicker- oder Sumpfquellen war früher genug Platz.
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Details
Gemeinde / Objektbezeichnung
Gemeindename
Mistelbach
Gemeindekennzahl
31633
Ortsübliche Bezeichnung
Gedenkstein Mistelquelle
Objektkategorie
1600 ( Gedenktafeln, -steine an Objekten oder freistehend | | )
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik)
Die Schluchten, im Volksmund „Schliachten“ genannt, ca. 150 m nach der Mistelquelle in den Holzäckern, sind keine natürlichen Formen, sondern Reste von schützenden Unterkünften (Erdwohnungen) während der vielen Kriege, die unsere Vorfahren durchzustehen hatten. Die Mistel hat ihren Ursprung in unmittelbarer Nähe des Ortes Frättingsdorf, wo die Gemeinde 1974 einen Quellstein aufstellen ließ. Sie schlängelt sich mit einem Gefälle von 1,75 m durch hügeliges Gelände über Hörersdorf und Siebenhirten nach Mistelbach und bewältigt eine Fallhöhe von 24,76 m. Den Ursprung kennzeichnet der Quellstein, in der Mitte die Aufschrift „Mistelquelle“. Er ist von kleineren Steinen rundum flankiert. Durch langsames Zusickern von Wasser wird ein kleines Rinnsal und schließlich ein Bachlauf gespeist. Für Sicker- oder Sumpfquellen war früher genug Platz.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details
Heute drängt intensive Nutzung das Wasser meist schon im Quellbereich auf eingetiefte schmale Rinnen zusammen – wie das Bachbett der Mistel. Einige Frättingsdorfer erinnern sich noch an den Becher, der an einer Schnur an der Quelle befestigt war, um zum Trinken einzuladen. Inzwischen ist am Platz des Mistelsteines kein Wasser im Mistelbach sichtbar. Der Quellbereich liegt mit ca. 3 m unter der Oberfläche tiefer als in früheren Jahren. Der kleine Bachlauf beginnt etwas unterhalb. Drainagen und Bachregulierungen senkten den Wasserstand im Boden. Durch rasche Wasserabfuhr im regulierten Bach und das Fehlen von Wasserspeichern, wie Wiesen, wurde ein trockenes Kleinklima gefördert. Intensiver Ackerbau oberhalb der Mistelquelle ohne ständige Bodenbedeckung bewirkte die Verlagerung von Boden und somit eine Ablagerung im Quellbereich.
Chronik
Zeitkategorie
19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen
Die Mistel besitzt ein Einzugsgebiet von 41,4 km² und wird von mehreren Zubringern gespeist. Sie hatte früher nicht einmal eine Mühle betrieben, verursachte aber dennoch enorme Hochwasser. Zur Abwehr von Wasseraustritten baute man im Jahre 1800 Bachschwellen aus Holz ein. 1853 stand das Wasser in Mistelbach beim Kloster 1,20 m hoch. Es wurden wieder Gerinnensanierungen vorgenommen, aber keine nennenswerten Schutzanlagen angelegt. 1912 - 1915 wurde die Mistel reguliert, das Bachbett tiefer ausgegraben und die Uferböschung befestigt. 1973 bis 1982 wurde die Mistel in der Stadt Mistelbach auf einer Länge von 1.832 m überdeckt und als Grüne Straße benutzt.
In der landschaftsökologischen Gestaltung der Mistelquelle wurde Ufergehölz abgeschnitten. Die Fläche um das Kunstwerk und den Mistelstein säumt ein trittfester Naturrasen. Moderne Kunstwerke sind wie zufällig in dem kleinen Waldstück ausgestreute Metallrohre mit glänzender Edelstahloberfläche und blitzblauer Farbe.
Multimedia-Inhalte
Bilder, Videos etc.
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Quellen
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen
Johann Neckam „Frättingsdorf“ S 15, Heimatkundliche Beilagen III. Band 1983 S 131/132, Tafel ARGE Landentwicklung Mistelbach, Rundblick 3/2002 Mistelbach in Vergangenheit und Gegenwart, III. Band, 1983
Erhebung/Überarbeitung
Datum der Erfassung
2012-01-01
Erfasser
Christa Jakob
Datum der letzten Bearbeitung
2012-01-01
letzter Bearbeiter
Christa Jakob
Vollständig erfasst
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