Kriegerdenkmal

Religiöse KleindenkmälerTotengedenkmale und KriegerdenkmälerKriegerdenkmäler

Gemeinde: Sommerein

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Das Denkmal wurde ursprünglich 1934 zum Andenken an die Ermordung des Bundeskanzlers Dr. Engelbert Dollfuss aufgestellt.
Da die Mittel wegen der Wirtschaftskrise knapp waren, wurden die erforderlichen Arbeiten in Eigenregie und unter Mithilfe der Bevölkerung geleistet, wie einer Eintragung in die Schulchronik zu entnehmen ist.
Der große Natursteinfindling wurde etwa vom 72-jährigen Fuhrwerker Mathias Hampel ( Haus Nr. 24 - heute Schloßstraße 21) kostenlos angeliefert.
Die Marmorplatte mit dem Dollfuss-Relief stammte von Bildhauer Martin Hof aus Mannersdorf und wurde während der NS-Zeit demontiert. Ihr Verbleib ist ist ungeklärt.

Beschreibung:

Auf einem aus Findlingen zusammengesetzten Sockel ragt ein unbehauener Sandsteinmonolith empor. Darin eingelassen ist die polierte Granitplatte mit den 131 Namen der im II. Weltkrieg gefallenen, vermissten und verstorbenen Sommereiner.
Erwähnung findet hier auch der am 23. Oktober 1941 ins Ghetto Lodz deportierte und bald darauf dort verstorbene, 1896 in Sommerein geborene jüdische Kaufmann Heinrich REINDLER. Seine ältere Halbschwester Rosa Reindler, verehelichte Hacker ist hingegen nicht aufgelistet. Mit ihrem Mann Adolf wurde sie im Feber 1942 vom Wiener Aspangbahnhof ins Ghetto Riga deportiert.
Über den genauen Zeitpunkt ihres Todes ist nichts bekannt. Nur der Einzug ihres Vermögens durch das NS-Regime im August 1944 liefert einen Hinweis darauf, dass beide vermutlich im nahen KZ Kulmhof liquidiert wurden.

Details

Gemeindename Sommerein
Gemeindekennzahl 30724
Ortsübliche Bezeichnung Kriegerdenkmal
Objektkategorie 1591 ( Religiöse Kleindenkmäler | Totengedenkmale und Kriegerdenkmäler | Kriegerdenkmäler)

Katastralgemeinde Sommerein -- GEM Sommerein
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 300
Ortschafts- bzw. Ortsteil 2453 Sommerein
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Kirchenplatz 1
Längengrad 16.657773
Breitengrad 47.991818

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 3.5
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 2
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 2
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
Überarbeitung der Schriftzüge im Juni 2019.

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Auf einem aus Findlingen zusammengesetzten Sockel ragt ein unbehauener Sandsteinmonolith empor. Darin eingelassen ist die polierte Granitplatte mit den 131 Namen der im II. Weltkrieg gefallenen, vermissten und verstorbenen Sommereiner.
Erwähnung findet hier auch der am 23. Oktober 1941 ins Ghetto Lodz deportierte und bald darauf dort verstorbene, 1896 in Sommerein geborene jüdische Kaufmann Heinrich REINDLER. Seine ältere Halbschwester Rosa Reindler, verehelichte Hacker ist hingegen nicht aufgelistet. Mit ihrem Mann Adolf wurde sie im Feber 1942 vom Wiener Aspangbahnhof ins Ghetto Riga deportiert.
Über den genauen Zeitpunkt ihres Todes ist nichts bekannt. Nur der Einzug ihres Vermögens durch das NS-Regime im August 1944 liefert einen Hinweis darauf, dass beide vermutlich im nahen KZ Kulmhof liquidiert wurden.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Das Denkmal wurde ursprünglich 1934 zum Andenken an die Ermordung des Bundeskanzlers Dr. Engelbert Dollfuss aufgestellt.
Da die Mittel wegen der Wirtschaftskrise knapp waren, wurden die erforderlichen Arbeiten in Eigenregie und unter Mithilfe der Bevölkerung geleistet, wie einer Eintragung in die Schulchronik zu entnehmen ist.
Der große Natursteinfindling wurde etwa vom 72-jährigen Fuhrwerker Mathias Hampel ( Haus Nr. 24 - heute Schloßstraße 21) kostenlos angeliefert.
Die Marmorplatte mit dem Dollfuss-Relief stammte von Bildhauer Martin Hof aus Mannersdorf und wurde während der NS-Zeit demontiert. Ihr Verbleib ist ist ungeklärt.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Kriegerdenkmal
09 2015
Ava Pelnöcker

Kriegerdenkmal
2015
Ava Pelnöcker

Dollfuss-Denkmal
1936

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Schulchronik Sommerein

Ava Pelnöcker
Datum der Erfassung 2015-09-10
Datum der letzten Bearbeitung 2021-11-04

Standort

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