Gemeinde: Hinterbrühl
Kategorie: Religiöse Kleindenkmäler | Totengedenkmale und Kriegerdenkmäler | Kriegerdenkmäler
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Errichtet 1989.
Die Gedenkstätte erinnert an die Häftlinge des 1944 hier errichteten Außenlagers des KZ Mauthausen. Sie mussten in den leer gepumpten Stollen des ehemaligen Gipsbergwerkes zunächst Bauarbeiten leisten und wurden später in der Stollenanlage
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Beschreibung:
Die KZ Gedenkstätte auf freiem Grundstück befindet sich an der Johannesstraße. Die Anlage besteht aus:
1) einer Hinweistafel "KZ-Gedenkstätte" mit Text in deutscher, englischer, französischer, italienscher und russischer Sprache: "1944-1945 Hier
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Gemeinde / Objektbezeichnung
Gemeindename | Hinterbrühl |
Gemeindekennzahl | 31712 |
Ortsübliche Bezeichnung | KZ Gedenkstätte Hinterbrühl |
Objektkategorie | 1591 ( Religiöse Kleindenkmäler | Totengedenkmale und Kriegerdenkmäler | Kriegerdenkmäler) |
Lage in der Gemeinde
Katastralgemeinde | Hinterbrühl -- GEM Hinterbrühl |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 373/6 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Hinterbrühl |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Johannesstraße |
Längengrad | 16.26048 |
Breitengrad | 48.08949 |
Schutzstatus
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Größe/Gestalt
Höhe (m) | 2 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 500 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 500 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Erhaltungsstatus
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Die KZ Gedenkstätte auf freiem Grundstück befindet sich an der Johannesstraße. Die Anlage besteht aus: 1) einer Hinweistafel "KZ-Gedenkstätte" mit Text in deutscher, englischer, französischer, italienscher und russischer Sprache: "1944-1945 Hier war eine Nebenstelle des Konzentrationslagers Mauthausen, wo viele Menschen aus verschiedenen Ländern arbeiteten, litten und starben." 2) Ein überdachtes Holz-Marterl in Form eines Bildstockes mit orthodoxen Kreuz in der Rundbogennische. 3) Rechts davon liegt eine Gedenktafel auf dem Boden. Ihre Inschrift lautet: "1944–1945 stand an dieser Stelle ein Konzentrationslager. Viele Hunderte Menschen aus ganz Europa litten hier. Viele gingen zugrunde. In der Osternacht 1945 wurde das Lager geräumt. 50 Kranke wurden durch Benzininjektionen ermordet und in Massengräber geworfen. Verweile und trauere!" 4) Eine Gedenktafel, die 1997 hinzugefügt wurde mit Text in italienischer Sprache, übersetzt: "Die Nationale Vereinigung der aus politischen Gründen in nationalsozialistische Lager Deportierten (ANED) der Stadt Sesto San Giovanni ehrt die 152 Opfer, die von den Nazifaschisten am 31. 3. 1945 grausam ermordet wurden. Unter ihnen befanden sich zwei Arbeiter aus Sesto. 5. Mai 1997" 5) Felsstücke von Pfarrer Jantsch, ein Fels unmittelbar beim Eingang. 6) Ein steinernes Becken. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Jantsch: "Weiters habe ich dort zwei fast mannshohe kugelartige Felsstücke, die offensichtlich zubehauen sind, aufgestellt, die aus einem von mir entdeckten Kultplatz in Ybbs an der Donau stammen, der leider nicht mehr existiert." |
Chronik
Zeitkategorie | 20. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen | Errichtet 1989. Die Gedenkstätte erinnert an die Häftlinge des 1944 hier errichteten Außenlagers des KZ Mauthausen. Sie mussten in den leer gepumpten Stollen des ehemaligen Gipsbergwerkes zunächst Bauarbeiten leisten und wurden später in der Stollenanlage "Languste" zur Produktion von Düsenjägern der Firma Heinkel AG eingesetzt. Am 1. April 1945 begann der Evakuierungsmarsch von 1.884 Häftlingen in Richtung KZ Mauthausen. Die verzeichneten "Veränderungen des Häftlingsstandes" dokumentieren: 1.624 angekommen, 56 vermisst oder geflüchtet, 204 Tote" Stifter der Gedenkstätte war das "Proponentenkomitee KZ-Gedenkstätte Hinterbrühl" auf Initiative von Pfarrer Franz Jantsch und unter Mithilfe von Maler Prof. Rudolf Hausner, der sein Bild "Adam hinter Gittern" für den Ankauf des Wiesengrundstückes zur Verfügung stellte. Die Einweihung der Gedenkstätte im Rahmen einer Hl. Messe am 1. erfolgte im November 1989 durch Weihbischof Dr. Florian Kuntner. Pfarrer Dr. Franz Jantsch, ein Proponent der Gedenkstätten-Aktion und ehemalige Häftlinge hielten Ansprachen. Nach Schändungen in den Jahren 1993 und 1994 wurde die Gedenkstätte im Jänner 2004 durch einen Vandalenakt verwüstet. Am 6. März 2004 segnete Kardinal Christoph Schönborn in einer Feierstunde die wiederhergestellten Erinnerungszeichen. Worte des Gedenkens sprachen u. a. Dr. Heinz Nussbaumer (Journalist und Sprecher der Präsidentschaftskanzlei) und der Kammerschauspieler Prof. Fritz Muliar. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Multimedia-Inhalte
Quellen
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Arnberger, Heinz; Kuretsidis-Haider, Claudia (Hg.): Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand, Verfolgung, Exil und Befreiung. - mandelbaum verlag 2011, S. 8 f. Bundesdenkmalamt (Hg.): Dehio. Niederösterreich südlich der Donau. Teil 1. A bis L. - Horn/Wien: Verlag Berger 2003, S. 809. Jantsch, Franz: Kultplätze im Land um Wien, Band II. - Unterweitersdorf: Freya 2000, S. 28. |
Erhebung/Überarbeitung
Datum der Erfassung | 2016-07-09 |
Erfasser | Brigitta Moravec |
Datum der letzten Bearbeitung | 2021-04-08 |
letzter Bearbeiter | Brigitta Moravec |
Kommentare
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