Schwedenmarterl


Vollständig erfasst
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Gemeinde: Raabs an der Thaya
Kategorie: Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Breitpfeiler
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert


Chronik:
In der Region erzählt man folgendes: Während des 30-jährigen Krieges zogen schwedische Herrscharen durch das Waldviertel.In dieser Gegend kam es zu einem Kampf zwischen schwedischen und kaiserlichen Truppen, wobei ein schwedischer Befehlshaber

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Beschreibung:
Am südlichen Waldrand des Zemmendorfer Berges steht am Güterweg nach Zabernreith ein weiß getünchter Breitpfeiler mit hellblauen Zierelementen. Der Pfeiler weist auf der Vorderseite eine Nischenöffnung mit Dreiecksabschluss auf,

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Kommentare

Geschichte:

An einem Feldweg südlich von Zemmendorf steht heute ziemlich einsam in der Landschaft ein altes Marterl, die „Schwedenmarter“ genannt. Der Sage nach wurde dort im 30-jährigen Krieg bei einem Kampf ein hoher schwedischer Offizier getötet und gleich auch hier begraben.

Tatsächlich fand bei diesem Platz, vermutlich am 17. September 1620, ein Gefecht von Reitern statt. Damals belagerte ein katholisches bayrisches Heer die Burg Raabs, deren evangelische Besatzung sich nach einigen Stunden Belagerung und nur drei Kanonenschüssen ergab. Eine kleine Einheit evangelischer Landsknechte, die bei Drosendorf lagerte, wollte den Raabser Glaubensgenossen helfen und ritt über Nonndorf in Richtung Raabs. Und hier am Frattinger Steig, dem Altweg von Raabs Richtung Drosendorf, trafen sie mit Reitern der Katholischen Liga zusammen. Die dabei getöteten Soldaten und vermutlich ein böhmischer Offizier dürften an dieser Stelle begraben worden sein.

Erst gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1645 kamen die Schweden in das nördliche Niederösterreich bis zur Donau. Sie besetzten ein Jahr lang vor allem größere Städte wie Krems oder Eggenburg, wo es viel zu plündern gab. Waidhofen und Drosendorf wurden nicht von den Schweden besetzt, also auch Raabs vermutlich nicht. Aber die Bezeichnung "Schweden" wurde für alle Gräuel des 30-jährigen Kriegs gebraucht.

Raabs382023. 12. 2019

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Details

Gemeinde / Objektbezeichnung

Lage in der Gemeinde

Schutzstatus

Größe/Gestalt

Erhaltungsstatus

Beschreibung

Chronik

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Quellen

Erhebung/Überarbeitung

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Geschichte:

An einem Feldweg südlich von Zemmendorf steht heute ziemlich einsam in der Landschaft ein altes Marterl, die „Schwedenmarter“ genannt. Der Sage nach wurde dort im 30-jährigen Krieg bei einem Kampf ein hoher schwedischer Offizier getötet und gleich auch hier begraben.

Tatsächlich fand bei diesem Platz, vermutlich am 17. September 1620, ein Gefecht von Reitern statt. Damals belagerte ein katholisches bayrisches Heer die Burg Raabs, deren evangelische Besatzung sich nach einigen Stunden Belagerung und nur drei Kanonenschüssen ergab. Eine kleine Einheit evangelischer Landsknechte, die bei Drosendorf lagerte, wollte den Raabser Glaubensgenossen helfen und ritt über Nonndorf in Richtung Raabs. Und hier am Frattinger Steig, dem Altweg von Raabs Richtung Drosendorf, trafen sie mit Reitern der Katholischen Liga zusammen. Die dabei getöteten Soldaten und vermutlich ein böhmischer Offizier dürften an dieser Stelle begraben worden sein.

Erst gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1645 kamen die Schweden in das nördliche Niederösterreich bis zur Donau. Sie besetzten ein Jahr lang vor allem größere Städte wie Krems oder Eggenburg, wo es viel zu plündern gab. Waidhofen und Drosendorf wurden nicht von den Schweden besetzt, also auch Raabs vermutlich nicht. Aber die Bezeichnung "Schweden" wurde für alle Gräuel des 30-jährigen Kriegs gebraucht.

Raabs382023. 12. 2019