Braunerkreuz 1679
Gemeinde: Laa an der Thaya
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Siehe Inschrift am oberen Ende des Schaftes (ANNO 1679).
Beschreibung:
In allen alten Karten ist dieses Denkmal an der Stelle eingezeichnet, wo es noch heute steht. Es gibt zwei alte Fotos davon (Stosius um 1900, anonym 1930) in der Sammlung des Vereines Förderung zur Erneuerung von Laa an der Thaya. Beide zeigen es noch in der ursprünglichen Gestalt mit dem Kreuzrelief an der Straßenseite. Bei einer der letzten Renovierungen muss der obere Block mit Inschrift und Reliefs gegenüber dem Schaft um 180° gedreht worden sein, so dass das Kreuzrelief - ursprünglich das Hauptmotiv des Denkmals - heute an der Rückseite liegt. Dies sollte bei einer künftigen Renovierung rückgängig gemacht werden.
Details
Gemeindename | Laa an der Thaya |
Gemeindekennzahl | 31629 |
Ortsübliche Bezeichnung | Braunerkreuz 1679 |
Objektkategorie | 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Laa an der Thaya -- GEM Laa an der Thaya |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 5965/3 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Laa an der Thaya |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Nordbahnstraße, vis-á-vis der Tankstelle |
Längengrad | 16.380766 |
Breitengrad | 48.716949 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 3.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | In allen alten Karten ist dieses Denkmal an der Stelle eingezeichnet, wo es noch heute steht. Es gibt zwei alte Fotos davon (Stosius um 1900, anonym 1930) in der Sammlung des Vereines Förderung zur Erneuerung von Laa an der Thaya. Beide zeigen es noch in der ursprünglichen Gestalt mit dem Kreuzrelief an der Straßenseite. Bei einer der letzten Renovierungen muss der obere Block mit Inschrift und Reliefs gegenüber dem Schaft um 180° gedreht worden sein, so dass das Kreuzrelief - ursprünglich das Hauptmotiv des Denkmals - heute an der Rückseite liegt. Dies sollte bei einer künftigen Renovierung rückgängig gemacht werden. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | An der Vorderseite des Schaftes steht am oberen Ende in einer Kartusche ANNO 1679. Die Stifterinschrift, ursprünglich an der Rückseite des Blockes lautet:DIES / KREITZ / HAT ZU EINER / GEDECHTNVS / MACHEN LAS / SEN DER MAIS / TER MATHIAS / BRAVNER DER / ZEIT MIELNER / ZVE NESTLOW / ITZ VON WEGEN / SEINES VERSTO / RBNEN BRVTERS / SEL MICHEL BRAVNER / WELCHER IN FREN / TEN LANTEN IN / GOT ENTSCHLOFEN . Mit einem Gebet für die Verstorbenen greift die Inschrift noch in das rechts anschließende Feld mit der Ölbergszene über: GOT WOHLE SEIN / VNT DER ARMEN SE / LEN GENETIG SEIN. |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Siehe Inschrift am oberen Ende des Schaftes (ANNO 1679). |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Drei der vier etwas vertieften Felder des oberen Blockes enthalten Flachreliefs: Das zentrale Motiv ist die Kreuzigungsgruppe (heute die Rückseite). Das Bogenfeld der Südwestseite zeigt den Erzengel Michael, den Namenspatron des Verstorbenen, zu dessen Gedenken das Monument errichtet wurde. Michael ist dargestellt mit Helm, Brustpanzer und Flammenschwert und hält in der linken Hand eine Waage, welche ihn als Seelenwäger ausweist. Diese ziemlich seltene Art der Darstellung knüpft an uralte Jenseitsvorstellungen an: Das Motiv der Seelenwägung beim Totengericht findet sich schon in Ägypten auf Bildern und in der Literatur des zweiten Jahrtausends vor Christus, ebenso kennt es die griechische Mythologie. Im gegenüberliegenden Bogenfeld an der Nordostseite sieht man die Darstellung der der Todesangst Christi am Ölberg und seine Stärkung durch einen Engel. Dieses Motiv ist neben der Kreuzdarstellung am häufigsten auf alten bildstöcken zu finden. Es soll die Menschen an ihre eigene Todesstunde erinnern und durch das Vorbild Christi zugleich Hoffnung auf Erlösung geben. Deshalb steht auch hier das Gebet um die Erlösung des Verstorbenen und der Armen Seelen. Die Familie Brauner stammt, wie Eintragungen der Matriken in Laa belegen, aus Schlesien und zwar aus der Stadt Walle. Sie waren ihrem Handwerk nach Müller. Sie sind Stifter von zwei Gedenkkreuzen in Laa, und zwar vom Braunerkreuz und vom Johannes Nepomuk in der Staatsbahnstraße von 1728 (Stifter: Johann Sebastian Brauner). |