Marterl Neubrucker Lehenstollen

Religiöse KleindenkmälerMarterl

Gemeinde: Scheibbs

Zeitkategorie: 21. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Die Gemeinde Wien, MA 31 – Wiener Wasser hat dieses Marterl anlässlich der Fertigstellung des Ersatzstollens „Neubrucker Lehenstollen“ (Umgehungsstollen Scheibbs II) errichten lassen, weil die Bauarbeiten von Juni 2014 bis März 2016 unfallfrei abgeschlossen werden konnten.
Der Bau des Ersatzstollens war erforderlich geworden, weil Gesteinsverschiebungen die 2. Wiener Hochquellenwasserleitung (Bau 1900 – 1910) gefährdeten. Der Ersatzstollen ist 1,1 km lang, Stollendurchmesser 2,4 m, pro Tag fließen 217.000 Kubikmeter Trinkwasser vom Hochschwabgebiet in der Steiermark ungefähr 180 km in 36 Stunden nach Wien.
Der Umgehungsstollen beginnt südlich von Neubruck beim Wolfsgrubkogel und mündet nach 1,1 km in das Aquädukt in Neubruck nächst dem Töpperschloss, wo er mit der ursprünglichen Leitung zusammen trifft. Die Gesamtbaukosten betrugen 17 Millionen Euro.
Ein weiterer Bildstock befindet sich im Gemeindegebiet St. Georgen/L. beim Ende Umgehungsstollen Scheibbs I. (sh.Bildstock Umgehungsstollen Scheibbs der 2.Wiener Hochquellenwasserleitung bei Gemeinde St.Georgen/Leys).

Beschreibung:

Hausähnlicher Tabernakel aus Niro-Stahl (100x46x45 cm), Unterbau Stahlblech 100x70x70 cm) Gesamthöhe 200 cm.
Dieses Marterl (Tabernakel aus Niro-Stahl (100x46x45 cm), Unterbau Stahlblech 100x70x70 cm) Gesamthöhe 200 cm) befindet sich beim Zugangsgebäude zum Stollen beim Aquädukt in Neubruck nächst dem Töpperschloss.
Das aus Nirosta-Stahl hausähnliche Marterl beherbergt im Innern eine 60 cm hohe Statue der Hl. Barbara, welche die Schutzpatronin der Bergleute ist.

Details

Gemeindename Scheibbs
Gemeindekennzahl 32013
Ortsübliche Bezeichnung Marterl Neubrucker Lehenstollen
Objektkategorie 1540 ( Religiöse Kleindenkmäler | Marterl | )

Katastralgemeinde Neustift bei Scheibbs -- GEM Scheibbs
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 805/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Neubruck
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Beim Aquädukt der 2. Wr. Hochquellenwasserleitung in Neubruck
Längengrad 15.181662
Breitengrad 47.977236

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 2
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 1.2
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 1.2
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Hausähnlicher Tabernakel aus Niro-Stahl (100x46x45 cm), Unterbau Stahlblech 100x70x70 cm) Gesamthöhe 200 cm.
Dieses Marterl (Tabernakel aus Niro-Stahl (100x46x45 cm), Unterbau Stahlblech 100x70x70 cm) Gesamthöhe 200 cm) befindet sich beim Zugangsgebäude zum Stollen beim Aquädukt in Neubruck nächst dem Töpperschloss.
Das aus Nirosta-Stahl hausähnliche Marterl beherbergt im Innern eine 60 cm hohe Statue der Hl. Barbara, welche die Schutzpatronin der Bergleute ist.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 21. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Die Gemeinde Wien, MA 31 – Wiener Wasser hat dieses Marterl anlässlich der Fertigstellung des Ersatzstollens „Neubrucker Lehenstollen“ (Umgehungsstollen Scheibbs II) errichten lassen, weil die Bauarbeiten von Juni 2014 bis März 2016 unfallfrei abgeschlossen werden konnten.
Der Bau des Ersatzstollens war erforderlich geworden, weil Gesteinsverschiebungen die 2. Wiener Hochquellenwasserleitung (Bau 1900 – 1910) gefährdeten. Der Ersatzstollen ist 1,1 km lang, Stollendurchmesser 2,4 m, pro Tag fließen 217.000 Kubikmeter Trinkwasser vom Hochschwabgebiet in der Steiermark ungefähr 180 km in 36 Stunden nach Wien.
Der Umgehungsstollen beginnt südlich von Neubruck beim Wolfsgrubkogel und mündet nach 1,1 km in das Aquädukt in Neubruck nächst dem Töpperschloss, wo er mit der ursprünglichen Leitung zusammen trifft. Die Gesamtbaukosten betrugen 17 Millionen Euro.
Ein weiterer Bildstock befindet sich im Gemeindegebiet St. Georgen/L. beim Ende Umgehungsstollen Scheibbs I. (sh.Bildstock Umgehungsstollen Scheibbs der 2.Wiener Hochquellenwasserleitung bei Gemeinde St.Georgen/Leys).
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Die Legende der Heiligen:
Gedenktag 4. Dezember - Barbara
Märtyrerin, geboren: 3.Jh. in Nikomedien, heute Izmid, Türkei - gestorben: 306 in Nikomedien;
Patronin der Türme, der Bergleute, Bauern, Architekten, Bauarbeiter, Dachdecker, Maurer, (Glocken) Gießer, Schmiede, Steinhauer, Zimmerer, Totengräber, Glöckner, Fleischhauer; der Mädchen; der Gefangenen; der Artillerie; der Festungen; der Feuerwehr;
der Sterbenden und für eine gute Todesstunde; gegen Feuer; gegen Gewitter; gegen Fieber und gegen die Pest; Nothelferin;
Die Legenden berichten, dass Barbara am Ende des 3.Jh. als Tochter des wohlhabenden Dioscuros in Nikomedien, dem heutigen Izmid in der Türkei, lebte. Überall wurden Barbaras außergewöhnliche Schönheit, ihre Gelehrtheit und ihr scharfer Verstand gelobt. Die reichsten und bestaussehenden Jünglinge der Stadt warben um die schöne Tochter aus heidnischem Haus, doch sie, fühlend, dass es ihm Leben noch etwas geben müsse, das ihr noch nicht eröffnet war, wies jeden Mann zurück. Immer wieder begab sich Barbara zu einer kleinen Gruppe von getauften Christen, die zu jener Zeit in ständiger Angst vor den kaiserlichen Christenverfolgern im Verborgenen lebten. In langen Gesprächen versuchte das junge Mädchen, den Glauben und die Lehre dieser Menschen zu verstehen, und immer mehr gelangte Barbara zu der Erkenntnis, dass ihr hier ihr weiterer Lebensweg aufgezeigt wurde.
Barbaras Vater Dioscuro, ein fanatischer Christenhasser, bemerkte die Veränderung, die in seiner Tochter vorging, und beschloss, das Mädchen von den Christen fernzuhalten.
Er ließ bei seinem Haus einen Turm errichten, in den er Barbara künftig sperren wollte. Als er von einer kurzen Reise zurückkehrte, sah er, dass Barbara die Bauarbeiter angewiesen hatte, in den Turm statt der geplanten zwei Fenster drei einmauern zu lassen. Der wütende Dioscuros fragte seine Tochter, was dies zu bedeuten habe, und Barbara antwortete ihm, dies sei das Symbol für die Dreieinigkeit.
Als sie ihm weiter erklärte, dass sie inzwischen heimlich das Taufsakrament empfangen habe, raste Dioscuros vor Zorn. Er ging auf Barbara zu, um sie zu schlagen, doch plötzlich öffnete sich im Boden ein Spalt, der das Mädchen verbarg.
Später schleppte Dioscuros seine Tochter vor den Statthalter, der zu den erbittersten Christenverfolgern gehörte. Er ließ Barbara geißeln, doch sie bemerkte dazu nur, es sei, als ob sie von Pfauenfedern gestreichelt würde. Nachts soll ihr dann Christus erschienen sein und ihre Wunden geheilt haben. Daraufhin ließ der Statthalter Barbara mit Keulen schlagen, mit Fackeln brennen und ihr die Brüste abschneiden.
Als er das Mädchen so entstellt durch die Straßen der Stadt treiben wollte, erschien plötzlich ein Engel vom Himmel und hüllte den blutenden Körper Barbaras in ein weißes Gewand. Als der Statthalter erkannte, dass er mit allen Folterungen nichts erreichen konnte, gab er den Befehl, Barbara mit dem Schwert zu töten.
Es war Dioscuros, der diese Tat an seiner Tochter eigenhändig vollbrachte.
Kaum hatte er das Mordwerkzeug abgelegt, wurde er selbst vom Blitz erschlagen.
Es war im Jahr 306, zur Regierungszeit von Galerius Valerius Maximinius, genannt Daia, der als einer der brutalsten Weiterführer der von Diokletian begonnenen Christenverfolgungen in die Geschichte einging.
Zur Patronin der Bergleute wurde Barbara am Ende des Mittelalters; dieses Patronat geht auf die Legende zurück, dass ein sich plötzlich öffnender Fels Barbara auf der Flucht vor ihrem Vater Schutz geboten habe.
Darstellung:
Barbara ist entweder in einem langen Kleid mit Gürtel oder im vornehmen Gewand, häufig mit Kopfbedeckung dargestellt. Der Mantel, den die Nothelferin auf Abbildungen oft trägt, soll den
sogenannten „Schutzmantel“ symbolisieren.
Zahlreiche Attribute werden Barbara auf Darstellungen beigegeben:
(dreifenstriger) Turm, Kelch und Hostie, Schwert, Fackel, Kanonenrohr oder Straußenfedern (Martyrium). Auch gemeinsam mit Katharina und Margareta als die „Drei heiligen Madl“ ist Barbara auf Abbildungen zu sehen.
Die Hl.Barbara ist auch die Schutzpatronin der Klosterkirche in Scheibbs.

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1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen 1) Fürteben-Miesenbach-Hochbruck-Neubruck/Damals und heute v. Erwin Huber, 2008, Seiten 21-34;
2) Erlauftaler NÖN, Woche 11/2016;
3) Auskunft Winter Stefan, Scheibbs, Grünhofallee, Aufsichtsorgan der 2. Wr. Hochquellenwasseerleitung;

Erwin Huber
Datum der Erfassung 2016-06-08
Datum der letzten Bearbeitung 2019-04-09

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