Votivsäule

Religiöse KleindenkmälerBildstöckePfeiler- und Säulenbildstöcke

Gemeinde: Blindenmarkt

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

1675 datierter Pfeiler, der auf die Türkengefahr anspielt und anlässlich der Niederschlagung der Magnatenverschwörung (1671) durch Kaiser Leopold gestiftet wurde, den Wunsch einschließend, der bis dahin söhnelose Kaiser möge mit Knaben beschenkt werden;
die Bruderschaft in Wien, die Prozessionen zum Sonntagsberg veranstaltete war sicher die Dreifaltigkeitsbruderschaft bei St. Peter, die auch bei Errichtung der Pestsäule auf dem Wiener Graben mitwirkte; darauf lässte auch die besondere Qualität des Pfeilers, was sowohl Material als auch künstlerische Gestaltung betrifft, schließen;

Beschreibung:

hoher, schlanker auf niederem quadratischem Postament stehender Pfeiler aus Marmor mit streng geometrischen Verzierungselementen, Vorderseite mit Inschriftentafel; weit vorkragende Boden- und Deckplatte des geschlossenen Tabernakels aus Rotkalk (Adneter Marmor?); auf Vorderseite des Tabernakels sehr qualitätvolles leider beschädigtes Halbrelief aus weißem Marmor (Marienkrönung durch Dreifaltigkeit vom horizontalem Typus); Rückseite wieder Inschriftentafel; auf dem Tabernakel steht eine Engelsfigur (Sandstein?), die mit dem rechten Arm gegen Sonntagsberg weist;

Details

Gemeindename Blindenmarkt
Gemeindekennzahl 31505
Ortsübliche Bezeichnung Votivsäule
Objektkategorie 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke)

Katastralgemeinde Kottingburgstall -- GEM Blindenmarkt
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 819/3
Ortschafts- bzw. Ortsteil Kottingburgstall
Straße und Hausnummer bzw. Flurname hinter Haus Nr. 15, unterhalb Bahndamm
Längengrad 15.00392
Breitengrad 48.12669

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m)
gemessen od. geschätzt --
Breite (m)
gemessen od. geschätzt --
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
das Relief war bereits 1930 beschädigt;

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) hoher, schlanker auf niederem quadratischem Postament stehender Pfeiler aus Marmor mit streng geometrischen Verzierungselementen, Vorderseite mit Inschriftentafel; weit vorkragende Boden- und Deckplatte des geschlossenen Tabernakels aus Rotkalk (Adneter Marmor?); auf Vorderseite des Tabernakels sehr qualitätvolles leider beschädigtes Halbrelief aus weißem Marmor (Marienkrönung durch Dreifaltigkeit vom horizontalem Typus); Rückseite wieder Inschriftentafel; auf dem Tabernakel steht eine Engelsfigur (Sandstein?), die mit dem rechten Arm gegen Sonntagsberg weist;
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Inschriftentafel am Schaft: Gott/Gebe daß die/Vrommen Stiff/ter vnd Guet/theter schei.../ seind im Himmel/16 Amen 75.
Inschriftentafel am Tabernakel: VENITE ASCE(ND)AMUS AD/MONTEM DOMINI ET AD DO/MVM DEI. Esa:2,5;4./Schaut an den Sonntagsberg von fern/Wohin zur höchsten Gottes-Ehren/Man Jährlich Disse Procession/Dem Vatter: Sohn: Heyl: Geist z lohn/Verricht, weill dort vor villen Jahren/Dass Christen Volck die Türckenscharen/Zürückhgetriben: vnd das Landt/Erhalten ward dürch Gottes handt/Weill auch erst Jüngst so vill gefahren/Dem Kaiser Leopoldo waren/von den Rebellen Zuegericht/Die Er so Glückhlich all Zernicht/Damit ihm Gott stöätts Sieg verleye/Mit Jungen Prinzen höchst erfreye/Zü diesem End aus Wien die Bruederschafft/Diße Bildnus hiehero hat geschafft/Gehe nit vorbey o frommer Christ/Du sprechest dan zu Jeder frist/Gelobet vnnd Gebenedeyet/Sey die heylig Dreyfaltigkheit: Amen/1675

Zeitkategorie 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) 1675 datierter Pfeiler, der auf die Türkengefahr anspielt und anlässlich der Niederschlagung der Magnatenverschwörung (1671) durch Kaiser Leopold gestiftet wurde, den Wunsch einschließend, der bis dahin söhnelose Kaiser möge mit Knaben beschenkt werden;
die Bruderschaft in Wien, die Prozessionen zum Sonntagsberg veranstaltete war sicher die Dreifaltigkeitsbruderschaft bei St. Peter, die auch bei Errichtung der Pestsäule auf dem Wiener Graben mitwirkte; darauf lässte auch die besondere Qualität des Pfeilers, was sowohl Material als auch künstlerische Gestaltung betrifft, schließen;
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Franz Würml, Die Votivsäule in Kottingburgstall. In: UH 3, 1930, 214-217;
für die Auskünfte betreffend das Material danke ich Prof. Fritz Steininger;

Walpurga Oppeker
Datum der Erfassung 2017-05-11
Datum der letzten Bearbeitung 2017-05-12

Standort

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