Preußengrab

Religiöse KleindenkmälerTotengedenkmale und KriegerdenkmälerGrabkreuze, -steine und -platten

Gemeinde: Wilfersdorf

Zeitkategorie: --

Chronik:

Nach der Niederlage für die Armeen Österreichs und Sachsens am 3. Juli 1866 bei Königgrätz, drängte die siegreiche preußische Armee bis in unsere Region nach.
Am 17. Juli 1866 trafen die ersten preußischen Soldaten in Wilfersdorf ein. In unserem Nachbarort Mistelbach ist die Anzahl von ca. 5 000 Mann erwähnt.
Bereits am 25. Juli findet man im Sterbebuch Wilfersdorf die erste Eintragung über den Tod eines Preußen, der auf dem pfarrlichen Friedhof beigesetzt wurde.
†25. Juli 1866 – Wilfersdorf Nr. 11 (ehemaliges Gemeindegasthaus) Christian MUNDER Vorshaus?-Fuhrmann aus Dopeowitz Kreis Trebnitz in Preußisch Schlesien gegen 60 Jahre alt an der Cholera gestorben – auf dem pfarrlichen Friedhof beigesetzt.

Im Jahre 1866 wurde im Schloss Wilfersdorf ein preußisches Lazarett (Feldlazarett - Militärkrankenhaus) eingerichtet. Dort starben 40 deutsche Soldaten, die an Cholera erkrankt waren. Das Grab dieser Toten ist heute noch auf dem Friedhof in Wilfersdorf erhalten. Auch unter der Bevölkerung von Wilfersdorf hat die Cholera zahlreiche Opfer gefordert.

An der Cholera gestorben – 92 Personen (02-Tod_0327) – Anmerkung von Pfarrer Netzkarz laut Jahresabschluss 1866
Laut Sterbebucheintragungen im Jahr 1866 starben 61 Personen an Cholera und 17 an Typhus. Diese Soldaten wurden in zwei Gräber am Friedhof in Wilfersdorf beerdigt. Ein Grab wurde bei der Errichtung der Gruft Radinger geöffnet und die Gebeine der Helden von 1866 in das andere Grab umgelegt.

Der Baumstamm und besonders die Tafel wurden während der Kampfhandlungen um Wilfersdorf im April 1945 geschädigt und der Einfluss der Witterung hatte auch seine Spuren hinterlassen.
Die Marktgemeinde Wilfersdorf ließ im Zuge der Renovierung des Kreuzweges auch dieses Mahnmal renovieren und so der Nachwelt erhalten.

Beschreibung:

Das Heldengrab 1866 befindet sich im rückwärtigen rechten Teil des Friedhofes von Wilfersdorf und ist durch einen Baumstamm in stilisierter Form aus Stein dargestellt. Eine aus Stein angebrachte Tafel trägt die Inschrift „DEN DEUTSCHEN HELDEN 1866“.

Details

Gemeindename Wilfersdorf
Gemeindekennzahl 31654
Ortsübliche Bezeichnung Preußengrab
Objektkategorie 1593 ( Religiöse Kleindenkmäler | Totengedenkmale und Kriegerdenkmäler | Grabkreuze, -steine und -platten)

Katastralgemeinde Wilfersdorf -- GEM Wilfersdorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 1530
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Am Berg 41
Längengrad 16.644079
Breitengrad 48.590479

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 1.2
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.5
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 0.5
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Das Heldengrab 1866 befindet sich im rückwärtigen rechten Teil des Friedhofes von Wilfersdorf und ist durch einen Baumstamm in stilisierter Form aus Stein dargestellt. Eine aus Stein angebrachte Tafel trägt die Inschrift „DEN DEUTSCHEN HELDEN 1866“.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie --
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Nach der Niederlage für die Armeen Österreichs und Sachsens am 3. Juli 1866 bei Königgrätz, drängte die siegreiche preußische Armee bis in unsere Region nach.
Am 17. Juli 1866 trafen die ersten preußischen Soldaten in Wilfersdorf ein. In unserem Nachbarort Mistelbach ist die Anzahl von ca. 5 000 Mann erwähnt.
Bereits am 25. Juli findet man im Sterbebuch Wilfersdorf die erste Eintragung über den Tod eines Preußen, der auf dem pfarrlichen Friedhof beigesetzt wurde.
†25. Juli 1866 – Wilfersdorf Nr. 11 (ehemaliges Gemeindegasthaus) Christian MUNDER Vorshaus?-Fuhrmann aus Dopeowitz Kreis Trebnitz in Preußisch Schlesien gegen 60 Jahre alt an der Cholera gestorben – auf dem pfarrlichen Friedhof beigesetzt.

Im Jahre 1866 wurde im Schloss Wilfersdorf ein preußisches Lazarett (Feldlazarett - Militärkrankenhaus) eingerichtet. Dort starben 40 deutsche Soldaten, die an Cholera erkrankt waren. Das Grab dieser Toten ist heute noch auf dem Friedhof in Wilfersdorf erhalten. Auch unter der Bevölkerung von Wilfersdorf hat die Cholera zahlreiche Opfer gefordert.

An der Cholera gestorben – 92 Personen (02-Tod_0327) – Anmerkung von Pfarrer Netzkarz laut Jahresabschluss 1866
Laut Sterbebucheintragungen im Jahr 1866 starben 61 Personen an Cholera und 17 an Typhus. Diese Soldaten wurden in zwei Gräber am Friedhof in Wilfersdorf beerdigt. Ein Grab wurde bei der Errichtung der Gruft Radinger geöffnet und die Gebeine der Helden von 1866 in das andere Grab umgelegt.

Der Baumstamm und besonders die Tafel wurden während der Kampfhandlungen um Wilfersdorf im April 1945 geschädigt und der Einfluss der Witterung hatte auch seine Spuren hinterlassen.
Die Marktgemeinde Wilfersdorf ließ im Zuge der Renovierung des Kreuzweges auch dieses Mahnmal renovieren und so der Nachwelt erhalten.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Aufzeichnungen Huysza Hans, Wilfersdorf
Anmerkung von Pfarrer Netzkarz laut Jahresabschluss
Sterbebuch 02-Tod_0327
Notiz von Anton Döltl (*1915 †1993)

Marktgemeinde Wilfersdorf
Datum der Erfassung 2024-02-20
Datum der letzten Bearbeitung 2024-02-20

Standort

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