Grab des Ehrenringträgers OSR Ernst Kellermann

Religiöse KleindenkmälerTotengedenkmale und KriegerdenkmälerGrabkreuze, -steine und -platten

Gemeinde: Wilfersdorf

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Ernst Kellermann wurde am 1. November 1919 in Gnadendorf, Bezirk Mistelbach, geboren. Die Kindheit und Volksschulzeit verbrachte er mit seinen zwei jüngeren Geschwistern im elterlichen Kaufhaus in Gnadendorf.
Seine Schulausbildung begann 1925 und endete 1938 mit der Reifeprüfung des Lehrerseminars in Strebersdorf. Im gleichen Jahr erfolgte der Eintritt in den Schuldienst als Lehrer in Hirschwies im Waldviertel. In die Zeit des Besuches der Hauptschule und des Lehrerseminars fällt auch seine musikalische Ausbildung. Dass die Liebe zur Musik und zum Musizieren von frühester Jugend an eine dominierende Rolle in seinem Leben spielte, beweist schon allein die Tatsache, dass er bereits 1942 Dank und Anerkennung von der Erzdiözese Wien für die Arbeit im Kirchenchor erhielt.

1941 musste auch er der Einberufung zum Militärkriegsdienst nachkommen. Zum Funker ausgebildet, wurde er auf den verschiedensten Kriegsschauplätzen eingesetzt. Zuletzt in Tunesien, wo er bis zu seiner Gefangennahme am 10.5.1943 beim Afrikakorps diente.
Selbst in der schweren Zeit der Kriegsgefangenschaft, in einem Lager in Französisch-Nordafrika, blieb er der Musik treu. Unter den schwierigsten Bedingungen stellte er eine Musikkapelle zusammen und schrieb Noten in Gemeinschaftsarbeit aus dem Gedächtnis nieder. Viele seiner Kameraden ertrugen durch diese Abwechslungen das öde Lagerleben leichter und fassten neuen Lebensmut. November 1946 kehrte er mit einem schweren gesundheitlichen Schaden, der Malaria, in die Heimat zurück.

Im Jänner 1947 trat er wieder in den Schuldienst ein und wirkte bis Februar 1948 an der HS Mistelbach.
Das darauffolgende Jahr 1948 brachte zwei wichtige Ereignisse in seinem Leben: Zum einen wurde er am 15. Februar Schulleiter an der VS Wilfersdorf und zum anderen erfolgte am 25. Juli die Verehelichung mit seiner Frau Theresia, die ihm im Verlauf der Ehe drei Kinder schenkte.
Auf seine Familie gestützt, verschrieb er sich ganz seinem Beruf und der Musik.
1.9.1950 def. Oberlehrer
1.1.1955 Volksschuldirektor in Wilfersdorf
30.8.1971 Oberschulrat.

Schon bald nach Antritt der Schulleiterstelle in Wilfersdorf übernahm er die Leitung des Kirchenchores, die er bis zu seinem Tode ausfüllte. Er bildete viele Sänger und Musiker aus und spielte selbst fünf Instrumente.
1959 erfolgte die Gründung des MV Wilfersdorf und Umgebung, sein eigentliches Lebenswerk in Wilfersdorf. Durch unermüdliche Aufbauarbeit, bei der er viele persönliche Opfer brachte, führte er den MV und seine Musiker in relativ kurzer Zeit bis zur Oberstufenkapelle.
Zusätzlich hat er wesentlich am Aufbau der Blasmusik im Bezirk Mistelbach mitgewirkt und war viele Jahre stellvertretender Obmann der Bez. AG Mistelbach d. NO. BV.

Für diese Aktivitäten und den selbstlosen Einsatz wurde ihm viele Male Dank und Anerkennung zuteil:
1962 „Großes Ehrenzeichen“ für eifrige und ersprießliche Tätigkeit in der österr. Volksmusik
1966 „Goldenes Ehrenzeichen für langjährige Treue zur österr. Volksmusik
1971 „Ehrenring“ der Gemeinde Wilfersdorf
1973 Verleihung des Ritterordens vom Hl. Silvester
1976 „Dirigentennadel in Bronze“
1978 „Ehrenmedaille in Gold“ (für 40-jährige aktive Musikausübung)
1979 „Silberne Ehrennadel“ (für Förderung der Volksmusik in NÖ)

Beschreibung:

Bei der Grabstelle auf dem Friedhof Wilfersdorf handelt es sich um eine einfache Grabstelle an einer der Mauern.
Das Grab selbst ist mit einer Steineinfassung versehen und mit einem Granitdeckel verschlossen.
Der Sockel für den Grabstein weist Voluten und einen Wellengiebel auf. Auf einem Granitstein steht die Inschrift Familie Kellermann.
Das geschmiedete geschwärzte Barockkreuz ist reich verziert mit opulenten Bögen und Schnörkeln

Details

Gemeindename Wilfersdorf
Gemeindekennzahl 31654
Ortsübliche Bezeichnung Grab des Ehrenringträgers OSR Ernst Kellermann
Objektkategorie 1593 ( Religiöse Kleindenkmäler | Totengedenkmale und Kriegerdenkmäler | Grabkreuze, -steine und -platten)

Katastralgemeinde Wilfersdorf -- GEM Wilfersdorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 1530
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Am Berg 41
Längengrad 16.644078
Breitengrad 48.590479

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 1.6
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 1.2
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 2
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Bei der Grabstelle auf dem Friedhof Wilfersdorf handelt es sich um eine einfache Grabstelle an einer der Mauern.
Das Grab selbst ist mit einer Steineinfassung versehen und mit einem Granitdeckel verschlossen.
Der Sockel für den Grabstein weist Voluten und einen Wellengiebel auf. Auf einem Granitstein steht die Inschrift Familie Kellermann.
Das geschmiedete geschwärzte Barockkreuz ist reich verziert mit opulenten Bögen und Schnörkeln
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Ernst Kellermann wurde am 1. November 1919 in Gnadendorf, Bezirk Mistelbach, geboren. Die Kindheit und Volksschulzeit verbrachte er mit seinen zwei jüngeren Geschwistern im elterlichen Kaufhaus in Gnadendorf.
Seine Schulausbildung begann 1925 und endete 1938 mit der Reifeprüfung des Lehrerseminars in Strebersdorf. Im gleichen Jahr erfolgte der Eintritt in den Schuldienst als Lehrer in Hirschwies im Waldviertel. In die Zeit des Besuches der Hauptschule und des Lehrerseminars fällt auch seine musikalische Ausbildung. Dass die Liebe zur Musik und zum Musizieren von frühester Jugend an eine dominierende Rolle in seinem Leben spielte, beweist schon allein die Tatsache, dass er bereits 1942 Dank und Anerkennung von der Erzdiözese Wien für die Arbeit im Kirchenchor erhielt.

1941 musste auch er der Einberufung zum Militärkriegsdienst nachkommen. Zum Funker ausgebildet, wurde er auf den verschiedensten Kriegsschauplätzen eingesetzt. Zuletzt in Tunesien, wo er bis zu seiner Gefangennahme am 10.5.1943 beim Afrikakorps diente.
Selbst in der schweren Zeit der Kriegsgefangenschaft, in einem Lager in Französisch-Nordafrika, blieb er der Musik treu. Unter den schwierigsten Bedingungen stellte er eine Musikkapelle zusammen und schrieb Noten in Gemeinschaftsarbeit aus dem Gedächtnis nieder. Viele seiner Kameraden ertrugen durch diese Abwechslungen das öde Lagerleben leichter und fassten neuen Lebensmut. November 1946 kehrte er mit einem schweren gesundheitlichen Schaden, der Malaria, in die Heimat zurück.

Im Jänner 1947 trat er wieder in den Schuldienst ein und wirkte bis Februar 1948 an der HS Mistelbach.
Das darauffolgende Jahr 1948 brachte zwei wichtige Ereignisse in seinem Leben: Zum einen wurde er am 15. Februar Schulleiter an der VS Wilfersdorf und zum anderen erfolgte am 25. Juli die Verehelichung mit seiner Frau Theresia, die ihm im Verlauf der Ehe drei Kinder schenkte.
Auf seine Familie gestützt, verschrieb er sich ganz seinem Beruf und der Musik.
1.9.1950 def. Oberlehrer
1.1.1955 Volksschuldirektor in Wilfersdorf
30.8.1971 Oberschulrat.

Schon bald nach Antritt der Schulleiterstelle in Wilfersdorf übernahm er die Leitung des Kirchenchores, die er bis zu seinem Tode ausfüllte. Er bildete viele Sänger und Musiker aus und spielte selbst fünf Instrumente.
1959 erfolgte die Gründung des MV Wilfersdorf und Umgebung, sein eigentliches Lebenswerk in Wilfersdorf. Durch unermüdliche Aufbauarbeit, bei der er viele persönliche Opfer brachte, führte er den MV und seine Musiker in relativ kurzer Zeit bis zur Oberstufenkapelle.
Zusätzlich hat er wesentlich am Aufbau der Blasmusik im Bezirk Mistelbach mitgewirkt und war viele Jahre stellvertretender Obmann der Bez. AG Mistelbach d. NO. BV.

Für diese Aktivitäten und den selbstlosen Einsatz wurde ihm viele Male Dank und Anerkennung zuteil:
1962 „Großes Ehrenzeichen“ für eifrige und ersprießliche Tätigkeit in der österr. Volksmusik
1966 „Goldenes Ehrenzeichen für langjährige Treue zur österr. Volksmusik
1971 „Ehrenring“ der Gemeinde Wilfersdorf
1973 Verleihung des Ritterordens vom Hl. Silvester
1976 „Dirigentennadel in Bronze“
1978 „Ehrenmedaille in Gold“ (für 40-jährige aktive Musikausübung)
1979 „Silberne Ehrennadel“ (für Förderung der Volksmusik in NÖ)
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Aufzeichnungen Huysza Hans, Wilfersdorf

Marktgemeinde Wilfersdorf
Datum der Erfassung 2024-02-28
Datum der letzten Bearbeitung 2024-03-01

Standort

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