Steintafeln, Jüdischer Tempel

Gedenktafeln, -steine an Objekten oder freistehendErinnerungsmaleEreignis- und Erinnerungsgedenkmale

Gemeinde: Hohenau an der March

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Um 1600 gab es noch keine Juden in Hohenau. Sie dürften nach 1620 in Zusammenhang mit der Ausweisung der Mährischen Brüder eingewandert sein. 1669 ereilte sie neuerlich das Schicksal der Ausweisung. Im 18 Jhdt. und über die Mitte des 19 Jhdts. hörte man wenig von den Juden in Niederösterreich. Ihre Hauptniederlassungen lagen in dieser Zeit in Südmähren und in der Slowakei. Als sie von dort um 1880 wieder in die Grenzorte kamen, beherrschten sie bald den Wein-, Holz- und Viehhandel an der March. Im Jahre 1920 war Hohenau Sitz einer israelitischen Kultusgemeinde mit Tempel und Friedhof. Zunächst befand sich der Betsaal im Gasthaus Froniek, später im Haus des Holzhändlers Kobi Fürst. Die Synagoge wurde 1899 vom renommierten Architekten Max Fleischer nach Renaissance-Vorbildern entworfen und gebaut: eine einschiffige Landsynagoge, über dessen Eingang sich zwei mächtige Steintafeln mit den Zehn Geboten befanden. 1939 wurde die Synagoge niedergerissen, die zwei Steintafeln sind erhalten.

Beschreibung:

In der Dammgasse erinnert eine nach Westen orientierte Gedenktafel, angebracht von der Marktgemeinde Hohenau und direkt neben die in der Mauerwand befestigten zwei Steintafeln mit den Zehn Geboten der niedergerissenen Synagoge (cf. historische Angaben 9.2) platziert, an die ehemalige Synagoge in Hohenau.

Details

Gemeindename Hohenau an der March
Gemeindekennzahl 30827
Ortsübliche Bezeichnung Steintafeln, Jüdischer Tempel
Objektkategorie 1612 ( Gedenktafeln, -steine an Objekten oder freistehend | Erinnerungsmale | Ereignis- und Erinnerungsgedenkmale)

Katastralgemeinde Hohenau -- GEM Hohenau an der March
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 110
Ortschafts- bzw. Ortsteil Hohenau
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Dammgasse
Längengrad 16.91078
Breitengrad 48.60964

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 1.1
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 1.1
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.1
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) In der Dammgasse erinnert eine nach Westen orientierte Gedenktafel, angebracht von der Marktgemeinde Hohenau und direkt neben die in der Mauerwand befestigten zwei Steintafeln mit den Zehn Geboten der niedergerissenen Synagoge (cf. historische Angaben 9.2) platziert, an die ehemalige Synagoge in Hohenau.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Um 1600 gab es noch keine Juden in Hohenau. Sie dürften nach 1620 in Zusammenhang mit der Ausweisung der Mährischen Brüder eingewandert sein. 1669 ereilte sie neuerlich das Schicksal der Ausweisung. Im 18 Jhdt. und über die Mitte des 19 Jhdts. hörte man wenig von den Juden in Niederösterreich. Ihre Hauptniederlassungen lagen in dieser Zeit in Südmähren und in der Slowakei. Als sie von dort um 1880 wieder in die Grenzorte kamen, beherrschten sie bald den Wein-, Holz- und Viehhandel an der March. Im Jahre 1920 war Hohenau Sitz einer israelitischen Kultusgemeinde mit Tempel und Friedhof. Zunächst befand sich der Betsaal im Gasthaus Froniek, später im Haus des Holzhändlers Kobi Fürst. Die Synagoge wurde 1899 vom renommierten Architekten Max Fleischer nach Renaissance-Vorbildern entworfen und gebaut: eine einschiffige Landsynagoge, über dessen Eingang sich zwei mächtige Steintafeln mit den Zehn Geboten befanden. 1939 wurde die Synagoge niedergerissen, die zwei Steintafeln sind erhalten.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Schultes, Anton und Robert Franz Zelesnik: Heimatbuch der Marktgemeinde Hohenau a.d. March. Erweiterte Neuauflage. Hohenau 1966. Schultes, Anton, Robert Zelesnik und Ulla Kremsmayer: Hohenau. Ein Heimatbuch. Hohenau 2001.

Elisabeth Schaludek-Paletschek
Datum der Erfassung 2012-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2012-01-01

Standort

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