Gemeinde: Drosendorf-Zissersdorf
Kategorie: Religiöse Kleindenkmäler | Hochsäulen, Pestsäulen- und -kreuze | Mariensäulen
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Nach der Inschrift wurde die Säule 1774 - wahrscheinlich von einem Angehörigen der Ledererzunft (Weißgerber) anstelle eines Holzkreuzes errichtet. Die Lederer waren in Drosendorf in der Altstadt ansässig (siehe auch Lederermarterl
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Objekt 122). Rund um 1990 wurde die Statue durch Blitzschlag zerstört, F. Kießling erwähnt auch mutwillige Beschädigungen um 1924. Die Mariensäule gilt in der Bevölkerung auch als Urlauber-/Abschiedsmarter, da die Drosendorfer Richtstätte (Galgen) nur ca. 150 m weiter östlich liegt, und die Verwandten hier Abschied vom Delinquenten nehmen mussten. Das wird zwar tradiert, ist jedoch nicht belegt. Der Standort ist weit einsichtig, die ursprüngliche Wegverbindung von Drosendorf nach Langau und Wolfsbach führte hier vorbei, damit können mannigfaltige Gründe zur Setzung vorliegen. Der Ort bei der Säule galt als alter 'Lo(o)splatz' (Losen = Schicksal hinterfragen) und als nicht geheuer; hier treiben sich die Geister der Gehenkten und die Wilde Jagd herum.
Beschreibung:
Folgt man dem alten Fußweg von der Altstadt nach Wolfsbach, so entdeckt man an der Kreuzung mit dem Güterweg nach Wolfsbach eine schlanke Steinsäule. Die auf einem quaderförmigen Sockel ruhende Säule zeigt eine wulstförmig
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verbreiterte Basis und ein vierkantiges flaches Kapitell, das in mehreren Stufen vorspringt. Aus dem Kapitell ragt ein Eisenstift, der einst die Steinfigur fixierte. Auf dem Sockel ist schwach ein Ledererbottich erkennbar, darunter eine zweizeilige Inschrift und etwas größer wahrscheinlich eine Jahreszahl, beides unleserlich.
Details
Gemeinde / Objektbezeichnung
Gemeindename |
Drosendorf-Zissersdorf |
Gemeindekennzahl |
31104 |
Ortsübliche Bezeichnung |
Mariensäule |
Objektkategorie |
1571 ( Religiöse Kleindenkmäler | Hochsäulen, Pestsäulen- und -kreuze | Mariensäulen) |
Lage in der Gemeinde
Katastralgemeinde |
Drosendorf Stadt -- GEM Drosendorf-Zissersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer |
891 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil |
Drosendorf-Stadt |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname |
Kreuzung Güterweg nach Wolfsbach/Galgenbergweg |
Längengrad |
15.638692 |
Breitengrad |
48.864909 |
Schutzstatus
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Größe/Gestalt
Höhe (m) |
2.9 |
gemessen od. geschätzt |
geschätzt |
Breite (m) |
0.6 |
gemessen od. geschätzt |
gemessen |
Tiefe (m) |
0.6 |
gemessen od. geschätzt |
geschätzt |
Erhaltungsstatus
Zustandsklassifizierung |
-- |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Reinigung von Säule u. Sockel fehlende Statue ersetzen |
Beschreibung
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) |
Folgt man dem alten Fußweg von der Altstadt nach Wolfsbach, so entdeckt man an der Kreuzung mit dem Güterweg nach Wolfsbach eine schlanke Steinsäule. Die auf einem quaderförmigen Sockel ruhende Säule zeigt eine wulstförmig verbreiterte Basis und ein vierkantiges flaches Kapitell, das in mehreren Stufen vorspringt. Aus dem Kapitell ragt ein Eisenstift, der einst die Steinfigur fixierte. Auf dem Sockel ist schwach ein Ledererbottich erkennbar, darunter eine zweizeilige Inschrift und etwas größer wahrscheinlich eine Jahreszahl, beides unleserlich. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Wie die Darstellung des Heimatforschers Franz X. Kießling von 1898 zeigt, ist die Säule von einer barocken Maria Immaculata Statue aus Zogelsdorfer Sandstein gekrönt gewesen. Die 'unbefleckte' Maria hält die Hände betend vor der Brust und steht auf der Weltkugel, die Schlange mit Füßen tretend. Auf dem Sockel ist die Jahreszahl als 1774 anzusprechen, die Inschrift war damals schon fast unleserlich, lediglich die Buchstaben H _ _ M P E R _ in der oberen und _ R E _ _ _ in der unteren Zeile sind noch deutbar. |
Chronik
Zeitkategorie |
18. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen |
Nach der Inschrift wurde die Säule 1774 - wahrscheinlich von einem Angehörigen der Ledererzunft (Weißgerber) anstelle eines Holzkreuzes errichtet. Die Lederer waren in Drosendorf in der Altstadt ansässig (siehe auch Lederermarterl Objekt 122). Rund um 1990 wurde die Statue durch Blitzschlag zerstört, F. Kießling erwähnt auch mutwillige Beschädigungen um 1924. Die Mariensäule gilt in der Bevölkerung auch als Urlauber-/Abschiedsmarter, da die Drosendorfer Richtstätte (Galgen) nur ca. 150 m weiter östlich liegt, und die Verwandten hier Abschied vom Delinquenten nehmen mussten. Das wird zwar tradiert, ist jedoch nicht belegt. Der Standort ist weit einsichtig, die ursprüngliche Wegverbindung von Drosendorf nach Langau und Wolfsbach führte hier vorbei, damit können mannigfaltige Gründe zur Setzung vorliegen. Der Ort bei der Säule galt als alter 'Lo(o)splatz' (Losen = Schicksal hinterfragen) und als nicht geheuer; hier treiben sich die Geister der Gehenkten und die Wilde Jagd herum. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
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Quellen
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen |
Kießling, Franz, X.: Alte Denksäulen, Steinkreuze & Marterln aus Drosendorf & Umgebung, in: Ber./Mittheilungen d. Alterthumsvereins Wien, 1898 |
Erhebung/Überarbeitung
Datum der Erfassung |
2012-01-01 |
Erfasser |
Herwig Schöchtner & Paul Kirchweger |
Datum der letzten Bearbeitung |
2012-01-01 |
letzter Bearbeiter |
Herwig Schöchtner & Paul Kirchweger |
Vollständig erfasst
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