Gellnwirt-Kasten
Gemeinde: Sankt Michael im Lungau
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Der Kasten wurde laut Inschrift im Jahr 1664 gebaut.
Der Keller wurde zur Lagerung von Bier und Wein verwendet. Bis Mitte 1980 wurden auch noch das Getreide und der Speck im Kasten aufbewahrt. Renovierungen wurden 1960 (Ziegeldach anstatt Bretterdach) und 1996 (Trockenlegung und Sanierung des Kellergewölbes) gemacht.
Die letzte Renovierung (Malerarbeiten und Kreuz mit Christusfigur) wurde 2016 von der Firma Kössler aus St. Martin durchgeführt.
Beschreibung:
Der große, dreistöckige Kasten (5,80 m mal 6,60 m, Höhe 7,50 m) steht nordwestlich vom ehemaligen Gasthaus Gellnwirt in Unterweißburg.
Die 80 cm dicken Steinmauern sind fein verputzt. Südseitig gelangt man über eine Steinstiege in den Keller, der durch eine Eisentür verschlossen ist. Der Boden ist mit Steinplatten ausgelegt, die Decke bildet ein Kreuzgratgewölbe. Die ostseitige Betonstiege aus der Zeit um 1996 führt in das erste Geschoß, das man durch die südseitige, überdachte Holztür betritt. Der Raum wird durch eine Holztramdecke abgeschlossen. Über eine Kerbbalkenstiege oder Nolpenstiege steigt man in den zweiten Stock, der durch ein Tonnengewölbe abgeschlossen ist. Hier stehen noch die Getreidetruhen und sind die Vorrichtungen zum Aufhängen vom Speck. Das ost-west geneigte Satteldach ist mit Dachziegeln eingedeckt.
Einzigartig in St. Michael ist die kunstvolle Verzierung des Kastens in schwarzer Farbe. Aufgemalte, gedrehte Säulen tragen die Eckquaderung. In den gerahmten Quaderflächen sind je Feld zwei bogenförmige Bänder, deren Bogenfüße in zueinander gewandten Kreuzblumen enden. Die Fensterumrahmungen zeigen das gleiche Motiv, wobei die zwei Bogenseiten zueinander und die Kreuzblumen nach außen gerichtet sind. Die Geschoße sind durch Faschen mit Zackenband gekennzeichnet.
Vergitterte Fenster im Keller und im ersten Stockwerk sind an der Ost- und Westseite, im zweiten Stock an der Nord- und Südseite. An der Ostseite hängt oberhalb des Fensters ein Holzkreuz mit einer Christusfigur aus dem 19. Jahrhundert. Oberhalb des nördlichen Fensters ist die Jahreszahl 1664 eingeritzt und schwarz ausgemalt, darüber eine umrandete Schlüsselscharte mit darüber liegenden Kreuzblumen. Die Giebelumrahmung hat ein einfaches Kreuzblumenmotiv.
Details
Gemeindename | Sankt Michael im Lungau |
Gemeindekennzahl | 50509 |
Ortsübliche Bezeichnung | Gellnwirt-Kasten |
Objektkategorie | 2110 ( Kleinspeicher | Getreidespeicher | ) |
Katastralgemeinde | Unterweissburg -- GEM Sankt Michael im Lungau |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 22 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Unterweißburg 16 |
Längengrad | 13.599584 |
Breitengrad | 47.096535 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 7.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 5.8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 6.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Der große, dreistöckige Kasten (5,80 m mal 6,60 m, Höhe 7,50 m) steht nordwestlich vom ehemaligen Gasthaus Gellnwirt in Unterweißburg. Die 80 cm dicken Steinmauern sind fein verputzt. Südseitig gelangt man über eine Steinstiege in den Keller, der durch eine Eisentür verschlossen ist. Der Boden ist mit Steinplatten ausgelegt, die Decke bildet ein Kreuzgratgewölbe. Die ostseitige Betonstiege aus der Zeit um 1996 führt in das erste Geschoß, das man durch die südseitige, überdachte Holztür betritt. Der Raum wird durch eine Holztramdecke abgeschlossen. Über eine Kerbbalkenstiege oder Nolpenstiege steigt man in den zweiten Stock, der durch ein Tonnengewölbe abgeschlossen ist. Hier stehen noch die Getreidetruhen und sind die Vorrichtungen zum Aufhängen vom Speck. Das ost-west geneigte Satteldach ist mit Dachziegeln eingedeckt. Einzigartig in St. Michael ist die kunstvolle Verzierung des Kastens in schwarzer Farbe. Aufgemalte, gedrehte Säulen tragen die Eckquaderung. In den gerahmten Quaderflächen sind je Feld zwei bogenförmige Bänder, deren Bogenfüße in zueinander gewandten Kreuzblumen enden. Die Fensterumrahmungen zeigen das gleiche Motiv, wobei die zwei Bogenseiten zueinander und die Kreuzblumen nach außen gerichtet sind. Die Geschoße sind durch Faschen mit Zackenband gekennzeichnet. Vergitterte Fenster im Keller und im ersten Stockwerk sind an der Ost- und Westseite, im zweiten Stock an der Nord- und Südseite. An der Ostseite hängt oberhalb des Fensters ein Holzkreuz mit einer Christusfigur aus dem 19. Jahrhundert. Oberhalb des nördlichen Fensters ist die Jahreszahl 1664 eingeritzt und schwarz ausgemalt, darüber eine umrandete Schlüsselscharte mit darüber liegenden Kreuzblumen. Die Giebelumrahmung hat ein einfaches Kreuzblumenmotiv. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Der Kasten wurde laut Inschrift im Jahr 1664 gebaut. Der Keller wurde zur Lagerung von Bier und Wein verwendet. Bis Mitte 1980 wurden auch noch das Getreide und der Speck im Kasten aufbewahrt. Renovierungen wurden 1960 (Ziegeldach anstatt Bretterdach) und 1996 (Trockenlegung und Sanierung des Kellergewölbes) gemacht. Die letzte Renovierung (Malerarbeiten und Kreuz mit Christusfigur) wurde 2016 von der Firma Kössler aus St. Martin durchgeführt. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Walter Gruber |
Datum der Erfassung | 2019-07-02 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2019-08-16 |
letzter Bearbeiter | Monika Brunner-Gaurek |