Pestmarterl in Stockham
Gemeinde: Lamprechtshausen
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Vom 24.08.1714 bis 01.11.1714 wütete in der Ortschaft Stockham eine Seuche. Das Volk bezeichnete diese als Pest abgeleitet vom lateinischen Wort 'Peteziae', was soviel bedeutet wie Fleckfieber bzw. Flecktyphus. Während der Seuche war Stockham von Soldaten umstellt. Ein Priester hatte als einziger Zugang nach Stockham. Es gab 16 Opfer zu beklagen, 15 davon wurden im nahegelegenen Wald beigesetzt. So entstand der sogenannte 'Pestfriedhof'. Heute ist von diesem Pestfriedhof nichts mehr zu sehen. Ein gusseisernes Kreuz, welches um 1950 dort errichtet wurde, erinnerte noch an dieses Geschehen. Da dieses Kreuz jedoch vollkommen verwittert war und an einer schwer auffindbaren Stelle steht, errichtete 1967 Bürgermeister Dir. Sepp Aigner ca. 100 m südlich des alten Kreuzes ein neues 'Pestmarterl'. Die Weihe der Gedächtnisstätte erfolgte am 22. Oktober 1967 durch P. Bernhard Schwan. Die Keramiken an der Gedenkstätte stammen von der Künstlerin Erli Beutel-Windischbauer aus Lamprechtshausen.
Beschreibung:
Das auffällige Pestmarterl steht im Wald südlich von Stockham, etwa 300 Meter nördlich der Berndorfer Landesstraße. Der Sockel mit einer Breite von 60 x 60 cm und einer Höhe von 110 cm ist aus Konglomeratsteinen (Sichtsteinmauerwerk) errichtet. Der Aufsatz ist gemauert und weiß verputzt. Die farbig glasierten Keramikreliefs in den flachen, segmentbogigen Nischen stellen die Pestheiligen Sebastian und Rochus sowie die Arnsdorfer Madonna, die Schutzpatronin von Lamprechthausen (im Ausmaß von 80 x 80 cm) dar. Die vierte Keramik trägt die Namen der anlässlich der Pest in Stockham verstorbenen Personen und ein Auge Gottes. Das auffallend hohe und steile Pyramidendach ist mit Eternitplatten gedeckt.
Details
Gemeindename | Lamprechtshausen |
Gemeindekennzahl | 50322 |
Ortsübliche Bezeichnung | Pestmarterl in Stockham |
Objektkategorie | 1570 ( Religiöse Kleindenkmäler | Hochsäulen, Pestsäulen- und -kreuze | ) |
Katastralgemeinde | Schwerting -- GEM Lamprechtshausen |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 3050 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Stockham |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | |
Längengrad | 12.989834 |
Breitengrad | 48.01455 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 4.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.8 |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Das auffällige Pestmarterl steht im Wald südlich von Stockham, etwa 300 Meter nördlich der Berndorfer Landesstraße. Der Sockel mit einer Breite von 60 x 60 cm und einer Höhe von 110 cm ist aus Konglomeratsteinen (Sichtsteinmauerwerk) errichtet. Der Aufsatz ist gemauert und weiß verputzt. Die farbig glasierten Keramikreliefs in den flachen, segmentbogigen Nischen stellen die Pestheiligen Sebastian und Rochus sowie die Arnsdorfer Madonna, die Schutzpatronin von Lamprechthausen (im Ausmaß von 80 x 80 cm) dar. Die vierte Keramik trägt die Namen der anlässlich der Pest in Stockham verstorbenen Personen und ein Auge Gottes. Das auffallend hohe und steile Pyramidendach ist mit Eternitplatten gedeckt. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 20. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Vom 24.08.1714 bis 01.11.1714 wütete in der Ortschaft Stockham eine Seuche. Das Volk bezeichnete diese als Pest abgeleitet vom lateinischen Wort 'Peteziae', was soviel bedeutet wie Fleckfieber bzw. Flecktyphus. Während der Seuche war Stockham von Soldaten umstellt. Ein Priester hatte als einziger Zugang nach Stockham. Es gab 16 Opfer zu beklagen, 15 davon wurden im nahegelegenen Wald beigesetzt. So entstand der sogenannte 'Pestfriedhof'. Heute ist von diesem Pestfriedhof nichts mehr zu sehen. Ein gusseisernes Kreuz, welches um 1950 dort errichtet wurde, erinnerte noch an dieses Geschehen. Da dieses Kreuz jedoch vollkommen verwittert war und an einer schwer auffindbaren Stelle steht, errichtete 1967 Bürgermeister Dir. Sepp Aigner ca. 100 m südlich des alten Kreuzes ein neues 'Pestmarterl'. Die Weihe der Gedächtnisstätte erfolgte am 22. Oktober 1967 durch P. Bernhard Schwan. Die Keramiken an der Gedenkstätte stammen von der Künstlerin Erli Beutel-Windischbauer aus Lamprechtshausen. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |