Salzburgs Klein-und Flurdenkmäler

Gemeinde: Tamsweg

Zeitkategorie: --

Chronik:

Die Jahreszahl auf der Tafel am Kreuzbalken gibt unter der Bezeichnung INRI Auskunft über die letztmalige Renovierung des Wegkreuzes im Jahre 1990. Wie lange das Kreuz hier auf dem Weg zum Prebersee unmittelbar vor der Einfahrt zu der Hofanlage zum Kämpferbauern in Haiden schon steht, lässt sich nicht mehr zurückverfolgen. Bereits 1863 berichten Heinrich Wallmann und Franz Zillner in ihren "Kulturhistorischen Streifzügen durch den Pongau und Lungau" von diesem Kreuz: "Ein lohnender Ausflug ist zum Kämpfergute auf die Haide, etwa eine Stunde von Tamsweg entfernt. In der Nähe des Kämpfergutes steht ein Kreuz, von wo aus sich den Blicken die Herrlichkeit Lungaus zeigt; das ganze Taurach- und größtentheils das Murthal mit Ortschaften, Flüssen, Auen und die von mächtigen Bergriesen bewachten Grenzmarken Lungau's überschaut voll Wonnegefühl das staunende Auge."

Beschreibung:

Beeindruckend durch seine unmittelbare lebendige Darstellungsweise und Kraft steht das Kreuz mit der überlebensgroß geschnitzten Christusfigur am Straßenrand der Prebersee Landesstraße, unmittelbar nach der Einfahrt zum Kämpfergut auf der linken Straßenseite Richtung Prebersee.
Der farbig gefasste Corpus Christi hängt mit geneigtem Haupt und geschlossenen Lidern am Kreuz. Die Qual wird greifbar und lebensecht, indem als Spuren der großen Dornenkrone Blutstropfen an der Figur des Gekreuzigten dargestellt werden.
Wegkreuze, die heute meist als Orientierungshilfen angesehen werden, wurden in vergangenen Jahrhunderten oft gezielt an Kreuzungen aufgestellt. Um die vom Volksglauben vermuteten Krankheiten und Übel hier begraben zu können, sollten nach christlichen Brauch an der Stelle fünf Vaterunser in Gedenken an die fünf Wunden Christi gebetet werden.