Altwirt Kasten

KleinspeicherGetreidespeicher

Gemeinde: Muhr

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Die Jahreszahl oberhalb der Eingangstüre zeigt auf, dass der Kasten im Jahre 1726 errichtet wurde. Sanierungen erfolgten in den Jahren 1969 und 1994/95.

1993 wurde in Kooperation mit der Nationalparkverwaltung Hohe Tauern im Altwirtfeld ein sogenanntes "Frumentarium", ein Getreideschaufeld, zur Erhaltung und Nachzüchtung spezieller alter, bodenständiger Getreidesorten angelegt. Als museumsdidaktische Ergänzung wurde 1995 im Altwirt Troadkasten (für einen Zeitraum von 10 Jahren) eine Ausstellung, die die Zusammenhänge zwischen Getreide, Brot und Flachs/Tucherzeugung erläuterte, eingerichtet.

Beschreibung:

Im Dorf Muhr, gegenüber der Pfarrkirche, steht der beeindruckende Altwirt Kasten, der vom Bauernhof durch die Zufahrtsstraße zur Feuerwehrzeugstätte getrennt ist.
Der zweigeschoßige, mit Natursteinen gemauerte und fein verputzte Getreidekasten weist einen rechteckigen Grundriss auf.
Die Kanten des Kastens zieren schwarz-grau geteilte und ockerfarben umrandete Eckquader in Freskotechnik, die Geschoß- und Giebelbänder sind in Form eines "laufenden Hundes" mit ockerfärbiger Umrandung gestaltet. Durch die beidseitig aufgemalte schwarz-weiße Säule mit ockerfärbiger Umrandung und darüber mit einem Architrav mit 3 färbigen Rosetten und der Jahreszahl 1726, erfährt der Eingang eine besondere Betonung. Die vergitterten Fenster im 1. Stock und im Giebelbereich sowie südseitig im Erd- und Obergeschoß weisen die gleiche Gestaltung auf. Im nordseitigen Giebelbereich oberhalb des Fensters ist in der mehrfärbig umrandeten Nische, die zusätzlich durch eine Vase mit Blumen an beiden Seiten hervorgehoben ist, der Hl. Florian dargestellt. Südseitig schmückt den Giebelbereich eine kunstvoll umrandete Schlüsselscharte. Die beiden Seitenteile (westlich und östlich) sind geschlossen.
Das Regenwasser von dem mit Lärchenbrettern gedeckten Satteldach fließt über eine hölzerne Dachrinne ab.
Durch eine Eisentüre gelangt man in das mit Steinplatten ausgelegte Erdgeschoß, welches zur Zeit als Lagerraum für landwirtschaftliche Gegenstände dient. In der mit einem Holztürchen versperrbaren Nische (links neben dem Eingang) wurden in früheren Zeiten Medikamente und andere schützenswerte Gegenstände aufbewahrt.
Über eine Holzstiege gelangt man in das Obergeschoß, das durch ein Tonnengewölbe zum Dachbodenbereich abgeschlossen ist. Dort sind in kreisförmig geschmiedeten Eisenhaken Holzstangen angebracht, auf denen früher Speck, Fleisch und Geselchtes aufgehängt wurden (gute Durchlüftung, sicher vor Brand und Tieren). Die ebenfalls im Obergeschoß stehende Holztruhe diente zur Lagerung von Getreide.

Ein Fassadenwandbild, das den Bauer mit zwei Pferden beim Pflügen des Ackers zeigt, ziert die Westseite des im Jahre 1966 neuerbauten Bauernhauses.

Details

Gemeindename Muhr
Gemeindekennzahl 50505
Ortsübliche Bezeichnung Altwirt Kasten
Objektkategorie 2110 ( Kleinspeicher | Getreidespeicher | )

Katastralgemeinde Vordermuhr -- GEM Muhr
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 609/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Dorf
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Vordermuhr
Längengrad 13.498962
Breitengrad 47.099038

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 7
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 5.2
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 6
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Im Dorf Muhr, gegenüber der Pfarrkirche, steht der beeindruckende Altwirt Kasten, der vom Bauernhof durch die Zufahrtsstraße zur Feuerwehrzeugstätte getrennt ist.
Der zweigeschoßige, mit Natursteinen gemauerte und fein verputzte Getreidekasten weist einen rechteckigen Grundriss auf.
Die Kanten des Kastens zieren schwarz-grau geteilte und ockerfarben umrandete Eckquader in Freskotechnik, die Geschoß- und Giebelbänder sind in Form eines "laufenden Hundes" mit ockerfärbiger Umrandung gestaltet. Durch die beidseitig aufgemalte schwarz-weiße Säule mit ockerfärbiger Umrandung und darüber mit einem Architrav mit 3 färbigen Rosetten und der Jahreszahl 1726, erfährt der Eingang eine besondere Betonung. Die vergitterten Fenster im 1. Stock und im Giebelbereich sowie südseitig im Erd- und Obergeschoß weisen die gleiche Gestaltung auf. Im nordseitigen Giebelbereich oberhalb des Fensters ist in der mehrfärbig umrandeten Nische, die zusätzlich durch eine Vase mit Blumen an beiden Seiten hervorgehoben ist, der Hl. Florian dargestellt. Südseitig schmückt den Giebelbereich eine kunstvoll umrandete Schlüsselscharte. Die beiden Seitenteile (westlich und östlich) sind geschlossen.
Das Regenwasser von dem mit Lärchenbrettern gedeckten Satteldach fließt über eine hölzerne Dachrinne ab.
Durch eine Eisentüre gelangt man in das mit Steinplatten ausgelegte Erdgeschoß, welches zur Zeit als Lagerraum für landwirtschaftliche Gegenstände dient. In der mit einem Holztürchen versperrbaren Nische (links neben dem Eingang) wurden in früheren Zeiten Medikamente und andere schützenswerte Gegenstände aufbewahrt.
Über eine Holzstiege gelangt man in das Obergeschoß, das durch ein Tonnengewölbe zum Dachbodenbereich abgeschlossen ist. Dort sind in kreisförmig geschmiedeten Eisenhaken Holzstangen angebracht, auf denen früher Speck, Fleisch und Geselchtes aufgehängt wurden (gute Durchlüftung, sicher vor Brand und Tieren). Die ebenfalls im Obergeschoß stehende Holztruhe diente zur Lagerung von Getreide.

Ein Fassadenwandbild, das den Bauer mit zwei Pferden beim Pflügen des Ackers zeigt, ziert die Westseite des im Jahre 1966 neuerbauten Bauernhauses.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Die Jahreszahl oberhalb der Eingangstüre zeigt auf, dass der Kasten im Jahre 1726 errichtet wurde. Sanierungen erfolgten in den Jahren 1969 und 1994/95.

1993 wurde in Kooperation mit der Nationalparkverwaltung Hohe Tauern im Altwirtfeld ein sogenanntes "Frumentarium", ein Getreideschaufeld, zur Erhaltung und Nachzüchtung spezieller alter, bodenständiger Getreidesorten angelegt. Als museumsdidaktische Ergänzung wurde 1995 im Altwirt Troadkasten (für einen Zeitraum von 10 Jahren) eine Ausstellung, die die Zusammenhänge zwischen Getreide, Brot und Flachs/Tucherzeugung erläuterte, eingerichtet.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Gespräch mit Franz und Marianne Lanschützer (Eigentümer)
Grießner Robert (Archiv)

Robert Grießner
Datum der Erfassung 2019-03-20
Datum der letzten Bearbeitung 2021-09-14

Standort

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