Passionsmarterl

Religiöse KleindenkmälerKreuzePassions- oder Arma Christi Kreuze

Gemeinde: Sommerein

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Im Bereich der Parkanlage auf dem Kirchenplatz fand dieses, der Leidensgeschichte Christi geweihte Marterl Anfang der 1960er Jahren einen neuen Aufstellungsort. Ursprünglich befand es sich an der Landstrasse nach Kaisersteinbruch in der Nähe des Wolfsbründls und ist auch als eine der wenigen Bildstöcke Sommereins auf der Karte der Schweighardt Topographie VuWW von 1836 Jahren verzeichnet.

Beschreibung:

Es handelt sich um einen schlanken Sandstein Pfeiler von ca 3 m Höhe, der auf einem Sockel ruht und dessen Tabernakel als Abschluss dient.
Der barocke Steinmetz hat die Leidenswerkzeuge Christi in flachen Reliefs meisterlich aus dem Schaft herausgemeißelt.
Die südliche Seite zeigt im unteren Bereich das Kreuz, flankiert von zwei Lanzen, darunter die Dornenkrone, die von einem Schilfrohr gekreuzt wird.
Auf der Westseite offenbaren sich dem Betrachter ein Hahn, ein Kelch, die Geißsselsäule und eine Leiter.
Eine Fülle von Arma Christi begegnen uns auf der Ostseite.
Der zwischen zwei profilierten Platten befindliche massive Tabernakel zeigt den Gekreuzigten, die Schmerzensmutter sowie die Pestheiligen Hll. Sebastian und Rochus.
Leider fehlt (abgesehen vom später angebrachten Schriftzug Ren. 1935) jegliche Datierung oder Widmungsinschrift.


Details

Gemeindename Sommerein
Gemeindekennzahl 30724
Ortsübliche Bezeichnung Passionsmarterl
Objektkategorie 1563 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kreuze | Passions- oder Arma Christi Kreuze)

Katastralgemeinde Sommerein -- GEM Sommerein
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 376
Ortschafts- bzw. Ortsteil 2453 Sommerein
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Schloßstraße 21
Längengrad 16.658827
Breitengrad 47.992054

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 3
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.5
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 0.5
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Es handelt sich um einen schlanken Sandstein Pfeiler von ca 3 m Höhe, der auf einem Sockel ruht und dessen Tabernakel als Abschluss dient.
Der barocke Steinmetz hat die Leidenswerkzeuge Christi in flachen Reliefs meisterlich aus dem Schaft herausgemeißelt.
Die südliche Seite zeigt im unteren Bereich das Kreuz, flankiert von zwei Lanzen, darunter die Dornenkrone, die von einem Schilfrohr gekreuzt wird.
Auf der Westseite offenbaren sich dem Betrachter ein Hahn, ein Kelch, die Geißsselsäule und eine Leiter.
Eine Fülle von Arma Christi begegnen uns auf der Ostseite.
Der zwischen zwei profilierten Platten befindliche massive Tabernakel zeigt den Gekreuzigten, die Schmerzensmutter sowie die Pestheiligen Hll. Sebastian und Rochus.
Leider fehlt (abgesehen vom später angebrachten Schriftzug Ren. 1935) jegliche Datierung oder Widmungsinschrift.


Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Auf der Ostseite fällt eine aus dem Schaft heraus gearbeitete rechteckige Vertiefung ins Auge. Wurde hier eine unliebsame Inschrift samt Datum herausgemeißelt?

Oder steht diese Vertiefung im Zusammenhang mit einem kaiserlichen Erlass Ferdinands III., der den Grundherren 1650 vorschrieb, anlässlich der Beendigung des Dreißigjährigen Krieges (Ratifizierung des Westfälischen Friedens in Münster und Osnabrück) eine Tafel mit folgender Inschrift anzubringen:

„ Dass Gott zu Ehren und Danksagung, und auch zu lobwürdigen Gedächtnis an den Strassen, Plätzen und Wegscheiden die steinernen und andere Creutze und Bett- Martersäulen, welche die alten Gottseligen Christen durch das ganze Deutschland aus sondern Christlichen Bedenken auf denen Wegschaiden aufrichten lassen, an vielen Orthen umgefallen, oder sonsten niedergerissen worden, jeder auf seiner Jurisdiktion und soweit sich jeder Gebiet und Freiheit erstreckt, inner zwei Montaten wieder aufrichten lassen.“

Auf diese Weise wurde durch die Förderung der Verehrung der Heiligen- und Gnadenbilder durch das katholische Kaiserhaus ein deutlicher Akzent gegen den bilderfeindlichen, allzu nüchternen Protestantismus gesetzt. Tatsächlich ist der Autorin aber kein einziger Fall der Anbringung einer solchen Tafel bekannt.
In diesem Zusammenhang soll auch ein auffallend ähnliches Marterl erwähnt werden, das dem aufmerksamen Betrachter an der Landstrasse zwischen Sarasdorf und Wilfleinsdorf aufgefallen sein mag. Im Gegensatz zum Sommereiner Gegenstück ist uns dessen Stifter allerdings durch die Aufschrift wohl bekannt:
Inschrift: Text

Laurenz Blaschkowitz hatte im Dreissigjährigen Krieg als Obrister(= Oberst) ein Regiment von Arkebusieren (Armbrustschützen) befehligt und den Bildstock 1640 auf seine Kosten errichten lassen.
Blaschkowitz scheint nachweislich in einer militärischen Anwerbungsliste von 1632 auf. 1650 erwirbt er in der Nähe von Trautmannsdorf einen Edelhof samt dazu gehörigen Gründen von den Grafen Windischgrätz, deren wo noch heute deren Grablege in der linken Kapelle der Trautmannsdorfer Pfarrkirche noch heute das Andenken an die adelige Familie aufrecht hält.


Zeitkategorie 17. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Im Bereich der Parkanlage auf dem Kirchenplatz fand dieses, der Leidensgeschichte Christi geweihte Marterl Anfang der 1960er Jahren einen neuen Aufstellungsort. Ursprünglich befand es sich an der Landstrasse nach Kaisersteinbruch in der Nähe des Wolfsbründls und ist auch als eine der wenigen Bildstöcke Sommereins auf der Karte der Schweighardt Topographie VuWW von 1836 Jahren verzeichnet.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen

Ava Pelnöcker
Datum der Erfassung 2015-09-08
Datum der letzten Bearbeitung 2019-01-15

Standort

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