Sonnenuhr im Schlosshof

Statuen und BilderSonnenuhren

Gemeinde: Scheibbs

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Die Sonnenuhr wurde in der Amtszeit von Prior Joseph Kristelli (Prior von 1702-1739) der Kartause Gaming, welche im sogenannten "Gemäuer", jetzt Schloss Scheibbs, ihren Verwaltungssitz von 1349 - 1782 hatte, im Jahre 1731 angebracht.
Zur Geschichte von Schloss Scheibbs:
„Otto de Schibis“ ein Dienstmann der Grafen von Peilstein, welcher seinen Amtssitz im ehemaligen „Gemäuer“, jetzt Schloss Scheibbs, hatte, wird in einer Urkunde vom 19. August 1160, die sich im Stift Reichersberg, OÖ., befindet, als Zeuge genannt. Dies ist die erste urkundliche Nennung des späteren Name „Scheibbs“ - Otto de Schibis ist somit erster Namensgeber der Stadt Scheibbs.
Herzog Albrecht II. stiftete im Jahre 1330 die Kartause Gaming und erfolgte im Jahr 1342 die Weihe der Klosterkirche zu „Maria Thron“. Die Kartause bestand bis zur Aufhebung durch Kaiser Josef II. im Jahre 1782 und prägten die Mönche dieses Klosters das Leben der Menschen in dieser Gegend somit 452 Jahre.
Der Stifter schenkte den Mönchen der Kartause im Jahre 1338 den Markt Scheibbs und diese übten nun 444 Jahre hier die Grundherrschaft aus. Scheibbs wurde damit zum weltlichen Verwaltungszentrum der Gaminger Kartäuser. Im Jahre 1349 schenkte Herzog Albrecht das „Gemäuer“, jetzt Schloss Scheibbs, den Kartäusern, nachdem er dieses von „Friedrich der Häusler“, auch Besitzer von Schloss Purgstall, gekauft hatte. Nun wurde in den Jahren 1349 – 52 die alte Feste wieder instandgesetzt und Kanzleiräume für das Hofgericht, das Kastneramt, Wohnräume für den Prior der Kartause, falls er nach Scheibbs kam, für den Kastner, für den Herrschaftsverwalter, Räume für den vereinnahmten Getreidezehent und Stallungen für die Pferde eingerichtet. Die Gaminger Amtsleute und Hofrichter hatten dann ihren Sitz im Schloss Scheibbs und übten dort die Verwaltung bis zur Aufhebung durch Kaiser Josef II. im Jahre 1782 aus.
Unter Prior Hilarion Danisius (1609 – 1640) der Kartause Gaming wurde im Jahre 1611 das Schloss in seiner Eigenschaft als Hauptamt des Sitzes der „Herrschaft Cartause Gaming“ umgestaltet. Beim Eingang im Nordtrakt befindet sich unterhalb des Dreiecksgiebels (oberhalb befindet sich die Sonnenuhr) die Jahreszahl 1611.
Die bisherigen Besitzer der Feste „Scibes“, jetzt Schloss Scheibbs:
1) 12. Jhdt. bis 1218 – Grafen von Peilstein (ausgestorben 1218) -
2) Im Jahre 1218 fiel die Feste an den Landesfürst zurück (Herzog Leopold VI war ab 1198 Landesherr von Österreich und Steiermark) -
3) Ab 1342 Weichhard der Plankensteiner, dann Friedrich der Häusler in Purgstall (Besitzer Schloss Purgstall) -
4) 1349 verkaufte Friedrich der Häusler die Feste an Herzog Albrecht II. und dieser schenkte sie an die Kartäuser in Gaming -
5) 1782 Staatlicher Religionsfond (Nachfolger nach Auflösung der Kartause Gaming am 28. Jänner 1782) -
6) 1826 Ignaz und Luise Müller aus Wien, durch Kauf -
7) 1829 Wenzel Joseph Ritter von Sallaba durch Kauf -
8) 1842 Johann Adolf Ritter von Sallaba (Sohn) -
9) 1857 Johann Heinrich Ritter Freiherr von Sallaba (Sohn) -
10) 1867 Andreas Töpper, Hammerherr, Kauf -
11) 1872 Amalie Töpper, Witwe und Sohn Andreas Töpper, Erben -
12) 1881 Eduard Musil, Edler von Mollenbruck, Kauf -
13) 1906 Dr. Fritz Hamburger, Kauf -
14)1915 Paul Ritter von Schoeller, Kauf -
15)1923 Gustav Ritter von Neufeldt-Schoeller (Adoptivsohn) -
16)1929 Karl Peter Ritter von Neufeldt-Schoeller und Philipp Maria Ritter von Neufeldt-Schoeller -
17)1949 Dr. Philipp Maria Ritter von Neufeldt-Schoeller -
18)1951 Josef Greinert, Kauf -
19)1953 Land Niederösterreich, Kauf.
Bezirkshauptmannschaft und Bezirksgericht Scheibbs haben seit der Errichtung im Jahre 1850 ihren Sitz im Schloss.

Beschreibung:

Diese Sonnenuhr aus dem Jahr 1731 befindet sich an der Fassade des Nordtraktes im Schlosshof Scheibbs. Auf der Sonnenuhr befindet sich rechts unten das Wappen von Herzog Albrecht II., dem Stifter der Kartause Gaming. Das Wappen der Kartause, das sogenannte Gaminger-Wappen befindet sich auch am Brunnenlöwen im Schlosshof, am Dreiecksgiebel unterhalb der Sonnenuhr, am Giebel der Schlossfassade oberhalb des Haupteinganges, am Torbogen beim Beginn der Burgerhofstraße, am ehemaligen Hofrichterhaus, jetzt Gebäude der Wirtschaftskammer u.a.

Details

Gemeindename Scheibbs
Gemeindekennzahl 32013
Ortsübliche Bezeichnung Sonnenuhr im Schlosshof
Objektkategorie 3103 ( Statuen und Bilder | | Sonnenuhren)

Katastralgemeinde Scheibbs -- GEM Scheibbs
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 1
Ortschafts- bzw. Ortsteil 3270 Scheibbs
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Rathausplatz 5
Längengrad 15.168447
Breitengrad 48.004963

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 2
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 1.6
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Diese Sonnenuhr aus dem Jahr 1731 befindet sich an der Fassade des Nordtraktes im Schlosshof Scheibbs. Auf der Sonnenuhr befindet sich rechts unten das Wappen von Herzog Albrecht II., dem Stifter der Kartause Gaming. Das Wappen der Kartause, das sogenannte Gaminger-Wappen befindet sich auch am Brunnenlöwen im Schlosshof, am Dreiecksgiebel unterhalb der Sonnenuhr, am Giebel der Schlossfassade oberhalb des Haupteinganges, am Torbogen beim Beginn der Burgerhofstraße, am ehemaligen Hofrichterhaus, jetzt Gebäude der Wirtschaftskammer u.a.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 17. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Die Sonnenuhr wurde in der Amtszeit von Prior Joseph Kristelli (Prior von 1702-1739) der Kartause Gaming, welche im sogenannten "Gemäuer", jetzt Schloss Scheibbs, ihren Verwaltungssitz von 1349 - 1782 hatte, im Jahre 1731 angebracht.
Zur Geschichte von Schloss Scheibbs:
„Otto de Schibis“ ein Dienstmann der Grafen von Peilstein, welcher seinen Amtssitz im ehemaligen „Gemäuer“, jetzt Schloss Scheibbs, hatte, wird in einer Urkunde vom 19. August 1160, die sich im Stift Reichersberg, OÖ., befindet, als Zeuge genannt. Dies ist die erste urkundliche Nennung des späteren Name „Scheibbs“ - Otto de Schibis ist somit erster Namensgeber der Stadt Scheibbs.
Herzog Albrecht II. stiftete im Jahre 1330 die Kartause Gaming und erfolgte im Jahr 1342 die Weihe der Klosterkirche zu „Maria Thron“. Die Kartause bestand bis zur Aufhebung durch Kaiser Josef II. im Jahre 1782 und prägten die Mönche dieses Klosters das Leben der Menschen in dieser Gegend somit 452 Jahre.
Der Stifter schenkte den Mönchen der Kartause im Jahre 1338 den Markt Scheibbs und diese übten nun 444 Jahre hier die Grundherrschaft aus. Scheibbs wurde damit zum weltlichen Verwaltungszentrum der Gaminger Kartäuser. Im Jahre 1349 schenkte Herzog Albrecht das „Gemäuer“, jetzt Schloss Scheibbs, den Kartäusern, nachdem er dieses von „Friedrich der Häusler“, auch Besitzer von Schloss Purgstall, gekauft hatte. Nun wurde in den Jahren 1349 – 52 die alte Feste wieder instandgesetzt und Kanzleiräume für das Hofgericht, das Kastneramt, Wohnräume für den Prior der Kartause, falls er nach Scheibbs kam, für den Kastner, für den Herrschaftsverwalter, Räume für den vereinnahmten Getreidezehent und Stallungen für die Pferde eingerichtet. Die Gaminger Amtsleute und Hofrichter hatten dann ihren Sitz im Schloss Scheibbs und übten dort die Verwaltung bis zur Aufhebung durch Kaiser Josef II. im Jahre 1782 aus.
Unter Prior Hilarion Danisius (1609 – 1640) der Kartause Gaming wurde im Jahre 1611 das Schloss in seiner Eigenschaft als Hauptamt des Sitzes der „Herrschaft Cartause Gaming“ umgestaltet. Beim Eingang im Nordtrakt befindet sich unterhalb des Dreiecksgiebels (oberhalb befindet sich die Sonnenuhr) die Jahreszahl 1611.
Die bisherigen Besitzer der Feste „Scibes“, jetzt Schloss Scheibbs:
1) 12. Jhdt. bis 1218 – Grafen von Peilstein (ausgestorben 1218) -
2) Im Jahre 1218 fiel die Feste an den Landesfürst zurück (Herzog Leopold VI war ab 1198 Landesherr von Österreich und Steiermark) -
3) Ab 1342 Weichhard der Plankensteiner, dann Friedrich der Häusler in Purgstall (Besitzer Schloss Purgstall) -
4) 1349 verkaufte Friedrich der Häusler die Feste an Herzog Albrecht II. und dieser schenkte sie an die Kartäuser in Gaming -
5) 1782 Staatlicher Religionsfond (Nachfolger nach Auflösung der Kartause Gaming am 28. Jänner 1782) -
6) 1826 Ignaz und Luise Müller aus Wien, durch Kauf -
7) 1829 Wenzel Joseph Ritter von Sallaba durch Kauf -
8) 1842 Johann Adolf Ritter von Sallaba (Sohn) -
9) 1857 Johann Heinrich Ritter Freiherr von Sallaba (Sohn) -
10) 1867 Andreas Töpper, Hammerherr, Kauf -
11) 1872 Amalie Töpper, Witwe und Sohn Andreas Töpper, Erben -
12) 1881 Eduard Musil, Edler von Mollenbruck, Kauf -
13) 1906 Dr. Fritz Hamburger, Kauf -
14)1915 Paul Ritter von Schoeller, Kauf -
15)1923 Gustav Ritter von Neufeldt-Schoeller (Adoptivsohn) -
16)1929 Karl Peter Ritter von Neufeldt-Schoeller und Philipp Maria Ritter von Neufeldt-Schoeller -
17)1949 Dr. Philipp Maria Ritter von Neufeldt-Schoeller -
18)1951 Josef Greinert, Kauf -
19)1953 Land Niederösterreich, Kauf.
Bezirkshauptmannschaft und Bezirksgericht Scheibbs haben seit der Errichtung im Jahre 1850 ihren Sitz im Schloss.

Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

alt text

Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen 1) Festschrift der Stadt Scheibbs zur 600-Jahrfeier (1352 - 1952) von Dr. Heinrich Jelinek, 1952;
2) Das Kirchenjahr - Pfarre Scheibbs von Erwin Huber, 2005 - Seiten 368 - 372;
3) Die Grafen von Peilstein und Schloss Scheibbs von Erwin Huber, 2013, Seiten 21 - 33;
4) Wikipedia/Liste der denkmalgeschützten Objekte in Scheibbs;

Erwin Huber
Datum der Erfassung 2015-11-10
Datum der letzten Bearbeitung 2019-04-10

Standort

Kommentare

Sie müssen sich einloggen, um selbst Kommentare abgeben zu können!

Wesentliche Felder richtig erfasst

Qualitätssiegel BHW Siegel