Hauszeichen Anker

Hauszeichen oder Spruchtexte

Gemeinde: Scheibbs

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Dieses Hauszeichen der ehemaligen Poststation aus dem Jahre 1874 (MDCCCLXXIIII) befindet sich am Haus Hauptstraße 31 im Zentrum von Scheibbs. Im Rundbild auf der Giebelseite befindet sich ein Anker, welcher darauf hinweist, dass mit Pöchlarn regelmäßig eine Postverbindung bestanden hat.
Beschreibung des Hauses:
Haus mit barockem Baukern und anmutiger Fassade in fast biedermeierlichem Neobarock aus 1874. Straßenseitig ein mittlerer Dreiecksgiebel, Einfahrtstor in Renaissance Steinrahmung um 1600 mit gewölbter Einfahrt.
Dieses Haus wird bereits in der Pfarrbeschreibung von Pfarrer Mag. Oswald Paumer im Jahre 1632 wie folgt beschrieben:
XVII. Das fünfte Hauß am Traidmarkht an der obern seitten daran der steinene Metzen steht. Hanß Danner, Beckh, Catharina;
Zum Postwesen von damals…..
Vor 1836 waren für Scheibbs die nächsten Poststationen Kemmelbach und Melk. Die Briefe wurden von einem beglaubigten Boten wöchentlich einmal abgeholt bzw. aufgegeben. Eine Reise nach Wien dauerte meistens 4 Tage und war ziemlich kostspielig. Vielfach ließ man sich die Post von Pöchlarn aus an ein Schiff oder Holzfloß anheften und war mit diesem den anderen Tag in Wien und kostete viel weniger. Ab 1836 verkehrte der Postwagen täglich von Pöchlarn nach Scheibbs. Aber erst 1844 wurde dieser Vorgang etwas belebt und Briefe sowie Postsendungen auch für Oberndorf und Steinakirchen angenommen und befördert. Eine wesentliche Weiterentwicklung erfuhr das hiesige Postwesen durch die Eisenbahn. Diese Bahnverbindung wurde im Jahr 1877 von Pöchlarn nach Scheibbs bzw. Kienberg-Gaming errichtet. Besonders durch die Einführung der Briefmarken und Aufgabekästen im Jahre 1850 ist eine wesentliche Weiterentwicklung des Postwesens erfolgt.

Beschreibung:

Hauszeichen "Anker" auf Blech in Stuckmedaillon

Details

Gemeindename Scheibbs
Gemeindekennzahl 32013
Ortsübliche Bezeichnung Hauszeichen Anker
Objektkategorie 3400 ( Hauszeichen oder Spruchtexte | | )

Katastralgemeinde Scheibbs -- GEM Scheibbs
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 14
Ortschafts- bzw. Ortsteil 3270 Scheibbs
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Hauptstraße, Haus Hauptstraße 31
Längengrad 15.166951
Breitengrad 48.005742

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 1
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.9
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Hauszeichen "Anker" auf Blech in Stuckmedaillon
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Dieses Hauszeichen der ehemaligen Poststation aus dem Jahre 1874 (MDCCCLXXIIII) befindet sich am Haus Hauptstraße 31 im Zentrum von Scheibbs. Im Rundbild auf der Giebelseite befindet sich ein Anker, welcher darauf hinweist, dass mit Pöchlarn regelmäßig eine Postverbindung bestanden hat.
Beschreibung des Hauses:
Haus mit barockem Baukern und anmutiger Fassade in fast biedermeierlichem Neobarock aus 1874. Straßenseitig ein mittlerer Dreiecksgiebel, Einfahrtstor in Renaissance Steinrahmung um 1600 mit gewölbter Einfahrt.
Dieses Haus wird bereits in der Pfarrbeschreibung von Pfarrer Mag. Oswald Paumer im Jahre 1632 wie folgt beschrieben:
XVII. Das fünfte Hauß am Traidmarkht an der obern seitten daran der steinene Metzen steht. Hanß Danner, Beckh, Catharina;
Zum Postwesen von damals…..
Vor 1836 waren für Scheibbs die nächsten Poststationen Kemmelbach und Melk. Die Briefe wurden von einem beglaubigten Boten wöchentlich einmal abgeholt bzw. aufgegeben. Eine Reise nach Wien dauerte meistens 4 Tage und war ziemlich kostspielig. Vielfach ließ man sich die Post von Pöchlarn aus an ein Schiff oder Holzfloß anheften und war mit diesem den anderen Tag in Wien und kostete viel weniger. Ab 1836 verkehrte der Postwagen täglich von Pöchlarn nach Scheibbs. Aber erst 1844 wurde dieser Vorgang etwas belebt und Briefe sowie Postsendungen auch für Oberndorf und Steinakirchen angenommen und befördert. Eine wesentliche Weiterentwicklung erfuhr das hiesige Postwesen durch die Eisenbahn. Diese Bahnverbindung wurde im Jahr 1877 von Pöchlarn nach Scheibbs bzw. Kienberg-Gaming errichtet. Besonders durch die Einführung der Briefmarken und Aufgabekästen im Jahre 1850 ist eine wesentliche Weiterentwicklung des Postwesens erfolgt.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Hier war von 1836 bis 1907 die „Erste Scheibbser k.k. Poststation“ und Pferdewechselstation. Zuerst als "Briefpostsammelstelle" wurde diese am 1. April 1847 in eine k.k. Poststation umgewandelt. Ignaz Pablee legte den Eid als Postmeister ab. Ab 1844 begannen die täglichen Postwagenfahrten nach Kemmelbach und Melk.
Am 15. November 1907 erfolgte die Verlegung des Postamtes in das neu erbaute Beamtenwohnhaus Scheibbs Nr. 113 am linken Erlaufufer, jetzt Haus Bahnhofstraße 4. Die Pferdeställe und die Postkutschen blieben weiterhin im alten Postamt in der Hauptstraße (bis um 1985 bestand noch das alte Gebäude mit Stallungen und Wagenremise-dann Umbau für Garagen, die Gewölbe bestehen noch). Seit dem Jahre 1989 befindet sich das Postamt im in nächster Nähe befindlichen Bundesamtsgebäude, Erlaufpromenade 8.
Postmeister Ignaz Pablee war ab 8. Februar 1835 auch Marktrichter von Scheibbs.
Außerdem befand sich in diesem Straßenteil nach der Marktordnung von Kaiser Maximilian II. des Jahres 1574 der Traydmarkt (Körnermarkt). Deshalb war an diesem Haus ein steinerner Metzen als Getreide-Hohlmaß angebracht. Der Scheibbser Metzen fasste 61, 5 Liter.
Folgende Eisen- und Provianthändler waren hier seßhaft: 1658 Johann Hylmayer, 1675 Johann Hylmayers Erben, 1675 Mathias Fritsch, 1696 Carl Weedl, 1700 Hanns Georg Steiner, 1710 Franz Andreas Hueber, 1750 Johann Josef Wenser, 1764 Georg Kling und 1804 Leopold Krieger. Johann Hylmayer war ab 1650 und Hanns Georg Steiner war ab 1699 auch Marktrichter von Scheibbs. Doch bereits 1549 war Valentin Staudinger, Hausbesitzer und Fuhrmann in diesem Hause, Marktrichter von Scheibbs.

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen 1) Die Eisenwurzen von Franz Eppel, 1968 Seite 153;
2) Chronik der Stadt Scheibbs von Wilhelm Löwenstein und Hermann Pröll, 1989, Seiten 140, 267 und 364;
3) Heimatkundliche Beilage zum Amtsblatt der BH. Scheibbs aus 1969-Anfänge des Postwesens von Heinrich Kubiczek, Petzenkirchen;
4) Kultur- und Freizeitführer für Scheibbs von Franz Gloser, 1995 Seite 37;
5) Seines Glückes Schmied-Die Eisenwurzen und der Aufstieg des Andreas Töpper von Dr. Andreas Kusternig, 1987 Seite 63;
6) Festschrift zur 600-Jahrfeier der Stadt Scheibbs, 1952 Seite 83, v. Dr. Heinrich Jelinek
7) Auskunft des Hauseigentümers Walter ERNST;
8) Wikipedia/Liste der denkmalgeschützten Objekte in Scheibbs;

Erwin Huber
Datum der Erfassung 2015-11-24
Datum der letzten Bearbeitung 2019-04-10

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