Kartäuser - Grenzsteine

RechtsdenkmälerHistorische GrenzsteineHerrschaftsgrenzsteine

Gemeinde: Scheibbs

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Der Grenzstein aus Tuffstein (wahrscheinlich aus dem nahegelegenen Tuffsteinbruch in Neustift, Gemeinde Scheibbs), wurde im Auftrag von Prior Hilarion Danisius (1609 - 1640) der Grundherrschaft Kartause Gaming im Jahre 1618 gesetzt.

Beschreibung:

Dieser Grenzstein der Kartause Gaming aus dem Jahre 1618 befindet sich auf der Ginselhöhe, welche mit 906 m die höchste Erhebung im Gemeindegebiet Scheibbs ist.
Auf dem Grenzstein (ca. 50x30x10 cm) befinden sich folgende Inschriften:
Vorderseite: Gaming -Wappen und L N° I0 – 1618 (Grenzstein Nr. 10)
Rückseite: L A N D G E und A H ("LANDGE" steht für Landgerichtsbarkeit)
Die Grenzsteine wurden in der Amtszeit von Prior Hilarion Danisius (Danichius) (1609 – 1640) gesetzt.
Die Kartause Gaming übte hier vom Jahre 1330 bis zur Aufhebung der Kartause im Jahre 1782 die Grundherrschaft aus. Nachfolgend sind die Grenzen der Grundherrschaft Kartause Gaming beschrieben. Der Grenzstein befindet sich im beschriebenen Bereich „Perg Puechberg“, da die Ginselhöhe zum Kartäuseramt „Puechberg“ gehörte.

Die Grenzbeschreibung aus dem Jahr 1352 - Bezüglich des Gebietsumfanges gibt der II. Stiftsbrief von Herzog Albrecht II. aus dem Jahr 1352 den besten Aufschluss:
„ Derselben unserer Stiftung, dem Prior und ein Convent, die daselbs diensthaftig werdent dem Herrn haben wir geben und geantwurt Erbe, Aigenschaft, Freyung, Vorgaben und Ganden mit Allem und Yeglichem die hiernach gehent: Des Ersten die Gegend Gemnikh, Kirchenlehnrecht der Pfarre daselbst, den See zu Lunz, die Purg oder Vesten Frankhenstain, Liebeckh, Scheuenberg, den Markt Scheibs mit allen zugehörungen Rechten und hier verschriebenen Enden und Termen:
Von Erst anzuheben in Scheibbsegkh, da die Landstrass geht, von dann auf den Blassenstein, von dann übern Schwarzenberg in Görtten, von dann zur Umkraissen die Termen der Guetter, die wir gekauft haben von den Jessnitzern und Ihren Miterben, über das Wasser Erlaff auf das Eckh (Berg) gehaissen Teufelsriegel, dann über den grossen und kleinen Oetschan und über Murmalben und in Prunstein, nach allen Ablauffen der Wasser und zur Talflüss des Regenwassers gegen Gemnickh werts in die Erlaff und in die Ybbs, von Prunstein auf Ressnigeckh, dan gerichts überauf auf den aussern Perg, gehaissen Huett (Hut) dann dem Eck zur Tal auf Schwarzenkogel, dann gerichtes an Perg Täckleinsalben nach allen Abläuffen der Wasser und zur Tal flüssen der Regenwasser von den vorgesprochenen Termen baidenthalben zur Tal in Krumpach und in die Ybbs, item Täckleinsalben ganze Grasalben unz an Termen des Closters Admund, dann aufgehendes über den Wipfel des Pergs da entspringet der Weissenpach, demselben zu Tal mit allen seinen Abflüssen, da er eintritt in die Ybbs bei des Nollen mül, dann gegen dem Wasser auf in den anderen Weissenpach bei Lunz, dann nach der Auszeigung der Gemerk mit dem Bischoff von Regenspurg an die wenig Erlaff, von der zu Tal in Scheiblau, von dann auf über Predelbach bei Friedlingsfeld auf den Kokans, dann auf die Wart, dann auf den Slag, dann über den Perg Schrattenperg nach dem Ablauf und zur Talflüsse zu dem Wasser Poka, darin übern Perg Puechberg zur Umkraissen die Gemerk Liebeckh und Scheuernperg an Perg Purgstall, dann zutalneig da das Wasser Säven inrinnt in die Erlaff, dann aufgehend zu dem Pachel Scheibspach, darin aufzufahren auf Scheibseckh, an die erste Gemerkh.“
(Quelle: Die Grafen von Peilstein und Schloss Scheibbs, 2013 S. 68)

*Beschreibung des Grenzverlaufs der Kartause Gaming nach dem 2. Stiftsbrief von Herzog
Albrecht II. (geb. 12. Dezember 1298 – gest. 20. Juli 1358) aus dem Jahre 1352:
Herzog Albrecht beginnt mit der Grenzbeschreibung beim Haus „Scheibbsegkh“ (Scheibbseck, Ginning 2, Gde. Scheibbs) vermutlich deswegen, da in diesem Haus laut Überlieferung Johanna von Pfirt, die Gattin von Herzog Albrecht II. am 15. 11. 1351 bei der Geburt ihres 7. Kindes gestorben sein soll. Herzog Albrecht II. hat das Haus von seinem Bruder Otto dem Fröhlichen am 2.3.1354 gekauft und der Kartause Gaming geschenkt.
(Quelle: Buch „Ginning, Gemeinde Scheibbs/Damals und heute“, 2011, Seiten 51-52)

Das Haus Scheibbseck befindet sich in Scheibbs an der Sollböckstrtaße (B 29) nächst den Wohnhäusern der „Herzog Albrecht-Siedlung“. Von dort führt die Grenze weiter zum Blassenstein, Gemeinde Scheibbs und Rainstein, Gemeinde St.Anton/J. (Grenzstein der Grundherrschaften Plankenstein, Weißenbach und Gaming). Nun führt die Grenze über den Schlagerboden, Gemeinde St. Anton weiter zum „Teufelsriegl“ bei Erlaufboden, Gde. Gaming, von dort zum Großen und Kleinen Ötscher und über die Feldwiesalm (Muralben) zum Zellerrain (Grenzsäule aus dem 17. Jhdt.), Gde. Gaming, dann weiter zum Großen Zellerhut und entlang der Grenze NÖ/Steiermark zum Schwarzkogel, zur Gras Alpe (Grasalben) bei Mendling, dann Dürrenstein, Herrenalm (Täckleinsalben) und hinunter zur Ybbs, weiter bis Lunz und Weißenbach, dann weiter bis Scheiblau, Gde. Gaming, dann über den Brettlbach zum Berg Goganz, Gde. Gresten-Land, von dort zum Haus Poggau, Buchberg 18, Gde. Reinsberg (Grenzstein Nr.13 - Grenzpunkt zu den Gundgrenzen der Liegenschaften Poggau-Hirm-Distelreith - ab Einkehrhof Poggau besteht der Kartäusergrenze Rundwanderweg zum Grenzstein Nr. 13), weiter zur Hirm, Gde. Reinsberg, und weiter zur Ginselhöhe, Gde. Scheibbs (Grenzstein Nr. 10), von dort zu den Häusern Vorder- und Mitterburgstall (Brandstatt 27 und 28 „Perg Purgstall“, jetzt Lampelsberg-Wappenstein befindet sich bei der Dreifaltigkeitskapelle) und nun talwärts zum Saffenbach, nach der Einmündung der „Säven“ (Saffenbach) in die Erlauf in Saffen, Gde. Scheibbs. Von dort erlaufaufwärts bis zur Einmündung des Scheibbsbaches in die Erlauf beim Haus Eisenwurzenstraße 38 (ca. 100 m vor dem Landesklinikum Scheibbs) und von dort aufwärts zum Beginn der Grenzbeschreibung beim Haus Scheibbseck, Ginning 2, Scheibbs.

Das Grundausmaß betrug ca. 300 Quadratkilometer und erstreckte sich über die heutigen Gemeinden Gaming, Scheibbs, St. Anton und Teile von Lunz - ca. 1/3 des heutigen Bezirkes Scheibbs.
Wer diesen Grenzstein besichtigen will, geht oder fährt die Lampelsbergstraße bis zur Abzweigung zum Bauernhaus Brandstatt 23 (Grub, Fam. Mayr). Dort befindet sich bereits die gelbe Wegmarkierung zur Ginselhöhe (Karl Riedl-Steig), welche man nach einer Gehzeit von ca. 1 Stunde erreicht. Ungefähr 20 m vom Gipfelkreuz entfernt befindet sich links neben dem Steig dieser Grenzstein.
Ein Wanderweg führt aber auch durch den Lueggraben und weiter zur Ginselhöhe (Gehzeit 1 Std. 30 Minuten).
Der Grenzstein Nr. 13 befindet sich im Gemeindegebiet Reinsberg, und ist ungefähr 300 Meter von der Weggabelung Distelreith - Hirm/Ort entfernt. Der Grenzstein markiert die Grundgrenzen der Häuser Poggau, Buchberg 18 - Hirm, Buchberg 8 - Distelreith, Buchberg 7 (sh. auch Skizze RUNDWANDERWEG KARTÄUSERGRENZE: START EINKEHRHOF POGGAU - GRENZSTEIN Nr.13 - DISTELREITH - GRENZSTEIN Nr.10 (Ginselhöhe) - HIRM - POGGAU - Gehzeit ca. 2 Std.).
Wie kommt man noch zum Grenzstein Nr. 13:
Von Reinsberg fährt man die Buchbergstraße bis zum Scheitelpunkt (Schranken, alte Mautstelle), biegt dort nach links in die Straße Distelreith-Hirm-Ort, nach einigen hundert Meter kommt die Weggabelung Hirmhof-Ortbauer-Hintern Stein-Distelreith-Hochdistelreith. Von dort geht man bergwärts die Straße in Richtung Distelreith, wo nach ca. 100 m links ein Weg (der alte Fahrweg nach Reinsberg) abzweigt. Diesen geht man ca. 200 m bis zu einer Bildfichte (Holzkasten mit kleiner Lourdesmadonna) und einige Meter danach biegt man nach rechts, wo sich nach ca. 20 m der Grenzstein befindet (Koordinaten: 15.109667-47.981522).
Beschreibung: Größe: 65x30x12 cm;
Vorderseite: Gaming-Wappen, Buchstabe L und N° 13 und Jahreszahl 1618
Rückseite: Buchstaben IAI.
Zu den Grenzmarkierungen siehe auch Skizze vom 27. Oktober 2016.

Details

Gemeindename Scheibbs
Gemeindekennzahl 32013
Ortsübliche Bezeichnung Kartäuser - Grenzsteine
Objektkategorie 1322 ( Rechtsdenkmäler | Historische Grenzsteine | Herrschaftsgrenzsteine)

Katastralgemeinde Fürteben -- GEM Scheibbs
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 655
Ortschafts- bzw. Ortsteil Katastralgemeinde Fürteben
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Ginselberg-Ginselhöhe 906m
Längengrad 15.121933
Breitengrad 47.989097

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 0.5
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.3
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 0.1
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Dieser Grenzstein der Kartause Gaming aus dem Jahre 1618 befindet sich auf der Ginselhöhe, welche mit 906 m die höchste Erhebung im Gemeindegebiet Scheibbs ist.
Auf dem Grenzstein (ca. 50x30x10 cm) befinden sich folgende Inschriften:
Vorderseite: Gaming -Wappen und L N° I0 – 1618 (Grenzstein Nr. 10)
Rückseite: L A N D G E und A H ("LANDGE" steht für Landgerichtsbarkeit)
Die Grenzsteine wurden in der Amtszeit von Prior Hilarion Danisius (Danichius) (1609 – 1640) gesetzt.
Die Kartause Gaming übte hier vom Jahre 1330 bis zur Aufhebung der Kartause im Jahre 1782 die Grundherrschaft aus. Nachfolgend sind die Grenzen der Grundherrschaft Kartause Gaming beschrieben. Der Grenzstein befindet sich im beschriebenen Bereich „Perg Puechberg“, da die Ginselhöhe zum Kartäuseramt „Puechberg“ gehörte.

Die Grenzbeschreibung aus dem Jahr 1352 - Bezüglich des Gebietsumfanges gibt der II. Stiftsbrief von Herzog Albrecht II. aus dem Jahr 1352 den besten Aufschluss:
„ Derselben unserer Stiftung, dem Prior und ein Convent, die daselbs diensthaftig werdent dem Herrn haben wir geben und geantwurt Erbe, Aigenschaft, Freyung, Vorgaben und Ganden mit Allem und Yeglichem die hiernach gehent: Des Ersten die Gegend Gemnikh, Kirchenlehnrecht der Pfarre daselbst, den See zu Lunz, die Purg oder Vesten Frankhenstain, Liebeckh, Scheuenberg, den Markt Scheibs mit allen zugehörungen Rechten und hier verschriebenen Enden und Termen:
Von Erst anzuheben in Scheibbsegkh, da die Landstrass geht, von dann auf den Blassenstein, von dann übern Schwarzenberg in Görtten, von dann zur Umkraissen die Termen der Guetter, die wir gekauft haben von den Jessnitzern und Ihren Miterben, über das Wasser Erlaff auf das Eckh (Berg) gehaissen Teufelsriegel, dann über den grossen und kleinen Oetschan und über Murmalben und in Prunstein, nach allen Ablauffen der Wasser und zur Talflüss des Regenwassers gegen Gemnickh werts in die Erlaff und in die Ybbs, von Prunstein auf Ressnigeckh, dan gerichts überauf auf den aussern Perg, gehaissen Huett (Hut) dann dem Eck zur Tal auf Schwarzenkogel, dann gerichtes an Perg Täckleinsalben nach allen Abläuffen der Wasser und zur Tal flüssen der Regenwasser von den vorgesprochenen Termen baidenthalben zur Tal in Krumpach und in die Ybbs, item Täckleinsalben ganze Grasalben unz an Termen des Closters Admund, dann aufgehendes über den Wipfel des Pergs da entspringet der Weissenpach, demselben zu Tal mit allen seinen Abflüssen, da er eintritt in die Ybbs bei des Nollen mül, dann gegen dem Wasser auf in den anderen Weissenpach bei Lunz, dann nach der Auszeigung der Gemerk mit dem Bischoff von Regenspurg an die wenig Erlaff, von der zu Tal in Scheiblau, von dann auf über Predelbach bei Friedlingsfeld auf den Kokans, dann auf die Wart, dann auf den Slag, dann über den Perg Schrattenperg nach dem Ablauf und zur Talflüsse zu dem Wasser Poka, darin übern Perg Puechberg zur Umkraissen die Gemerk Liebeckh und Scheuernperg an Perg Purgstall, dann zutalneig da das Wasser Säven inrinnt in die Erlaff, dann aufgehend zu dem Pachel Scheibspach, darin aufzufahren auf Scheibseckh, an die erste Gemerkh.“
(Quelle: Die Grafen von Peilstein und Schloss Scheibbs, 2013 S. 68)

*Beschreibung des Grenzverlaufs der Kartause Gaming nach dem 2. Stiftsbrief von Herzog
Albrecht II. (geb. 12. Dezember 1298 – gest. 20. Juli 1358) aus dem Jahre 1352:
Herzog Albrecht beginnt mit der Grenzbeschreibung beim Haus „Scheibbsegkh“ (Scheibbseck, Ginning 2, Gde. Scheibbs) vermutlich deswegen, da in diesem Haus laut Überlieferung Johanna von Pfirt, die Gattin von Herzog Albrecht II. am 15. 11. 1351 bei der Geburt ihres 7. Kindes gestorben sein soll. Herzog Albrecht II. hat das Haus von seinem Bruder Otto dem Fröhlichen am 2.3.1354 gekauft und der Kartause Gaming geschenkt.
(Quelle: Buch „Ginning, Gemeinde Scheibbs/Damals und heute“, 2011, Seiten 51-52)

Das Haus Scheibbseck befindet sich in Scheibbs an der Sollböckstrtaße (B 29) nächst den Wohnhäusern der „Herzog Albrecht-Siedlung“. Von dort führt die Grenze weiter zum Blassenstein, Gemeinde Scheibbs und Rainstein, Gemeinde St.Anton/J. (Grenzstein der Grundherrschaften Plankenstein, Weißenbach und Gaming). Nun führt die Grenze über den Schlagerboden, Gemeinde St. Anton weiter zum „Teufelsriegl“ bei Erlaufboden, Gde. Gaming, von dort zum Großen und Kleinen Ötscher und über die Feldwiesalm (Muralben) zum Zellerrain (Grenzsäule aus dem 17. Jhdt.), Gde. Gaming, dann weiter zum Großen Zellerhut und entlang der Grenze NÖ/Steiermark zum Schwarzkogel, zur Gras Alpe (Grasalben) bei Mendling, dann Dürrenstein, Herrenalm (Täckleinsalben) und hinunter zur Ybbs, weiter bis Lunz und Weißenbach, dann weiter bis Scheiblau, Gde. Gaming, dann über den Brettlbach zum Berg Goganz, Gde. Gresten-Land, von dort zum Haus Poggau, Buchberg 18, Gde. Reinsberg (Grenzstein Nr.13 - Grenzpunkt zu den Gundgrenzen der Liegenschaften Poggau-Hirm-Distelreith - ab Einkehrhof Poggau besteht der Kartäusergrenze Rundwanderweg zum Grenzstein Nr. 13), weiter zur Hirm, Gde. Reinsberg, und weiter zur Ginselhöhe, Gde. Scheibbs (Grenzstein Nr. 10), von dort zu den Häusern Vorder- und Mitterburgstall (Brandstatt 27 und 28 „Perg Purgstall“, jetzt Lampelsberg-Wappenstein befindet sich bei der Dreifaltigkeitskapelle) und nun talwärts zum Saffenbach, nach der Einmündung der „Säven“ (Saffenbach) in die Erlauf in Saffen, Gde. Scheibbs. Von dort erlaufaufwärts bis zur Einmündung des Scheibbsbaches in die Erlauf beim Haus Eisenwurzenstraße 38 (ca. 100 m vor dem Landesklinikum Scheibbs) und von dort aufwärts zum Beginn der Grenzbeschreibung beim Haus Scheibbseck, Ginning 2, Scheibbs.

Das Grundausmaß betrug ca. 300 Quadratkilometer und erstreckte sich über die heutigen Gemeinden Gaming, Scheibbs, St. Anton und Teile von Lunz - ca. 1/3 des heutigen Bezirkes Scheibbs.
Wer diesen Grenzstein besichtigen will, geht oder fährt die Lampelsbergstraße bis zur Abzweigung zum Bauernhaus Brandstatt 23 (Grub, Fam. Mayr). Dort befindet sich bereits die gelbe Wegmarkierung zur Ginselhöhe (Karl Riedl-Steig), welche man nach einer Gehzeit von ca. 1 Stunde erreicht. Ungefähr 20 m vom Gipfelkreuz entfernt befindet sich links neben dem Steig dieser Grenzstein.
Ein Wanderweg führt aber auch durch den Lueggraben und weiter zur Ginselhöhe (Gehzeit 1 Std. 30 Minuten).
Der Grenzstein Nr. 13 befindet sich im Gemeindegebiet Reinsberg, und ist ungefähr 300 Meter von der Weggabelung Distelreith - Hirm/Ort entfernt. Der Grenzstein markiert die Grundgrenzen der Häuser Poggau, Buchberg 18 - Hirm, Buchberg 8 - Distelreith, Buchberg 7 (sh. auch Skizze RUNDWANDERWEG KARTÄUSERGRENZE: START EINKEHRHOF POGGAU - GRENZSTEIN Nr.13 - DISTELREITH - GRENZSTEIN Nr.10 (Ginselhöhe) - HIRM - POGGAU - Gehzeit ca. 2 Std.).
Wie kommt man noch zum Grenzstein Nr. 13:
Von Reinsberg fährt man die Buchbergstraße bis zum Scheitelpunkt (Schranken, alte Mautstelle), biegt dort nach links in die Straße Distelreith-Hirm-Ort, nach einigen hundert Meter kommt die Weggabelung Hirmhof-Ortbauer-Hintern Stein-Distelreith-Hochdistelreith. Von dort geht man bergwärts die Straße in Richtung Distelreith, wo nach ca. 100 m links ein Weg (der alte Fahrweg nach Reinsberg) abzweigt. Diesen geht man ca. 200 m bis zu einer Bildfichte (Holzkasten mit kleiner Lourdesmadonna) und einige Meter danach biegt man nach rechts, wo sich nach ca. 20 m der Grenzstein befindet (Koordinaten: 15.109667-47.981522).
Beschreibung: Größe: 65x30x12 cm;
Vorderseite: Gaming-Wappen, Buchstabe L und N° 13 und Jahreszahl 1618
Rückseite: Buchstaben IAI.
Zu den Grenzmarkierungen siehe auch Skizze vom 27. Oktober 2016.

Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 17. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Der Grenzstein aus Tuffstein (wahrscheinlich aus dem nahegelegenen Tuffsteinbruch in Neustift, Gemeinde Scheibbs), wurde im Auftrag von Prior Hilarion Danisius (1609 - 1640) der Grundherrschaft Kartause Gaming im Jahre 1618 gesetzt.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen 1) Die Grafen von Peilstein und Schloss Scheibbs v. Erwin Huber, 2013 Seiten 68 - 69
2) Auskunft Leopold Mayer, Ginselberg 2, Scheibbs
3) Auskunft Werner Tippelt, Gaming - Skizze der Kartäusergrenze
4) Schubert & Franzke, St.Pölten/Kartenausschnitt Freizeitkarte Scheibbs
5) Auskunft Johann Mayer, Fürteben 10 (Ortbauer)
6) Festschrift Markt Göstling v. Elisabeth Kraus-Kassegg, 1962, Seiten 10-14, 49-52 (Grenzverlauf der Kartause Gaming)

Erwin Huber
Datum der Erfassung 2016-01-15
Datum der letzten Bearbeitung 2019-04-12

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