Rotes Kreuz

Religiöse KleindenkmälerKreuzeWeg- oder Feldkreuze

Gemeinde: Sankt Martin-Karlsbach

Zeitkategorie: 16. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

In der Feißt Chronik wird erwähnt, dass bereits 1554 an dieser Stelle die Gemeindegrenze verlief. Es könnte sein, dass dieses Kreuz ursprünglich zum Schutz vor Blitzschlag und anderen Gefahren errichtet wurde.
Laut Erzählung von Frau Maria Mandl aus Neumarkt (dieser wurde es von Fr. Anna Heiß aus Ennsbach erzählt), soll die folgende Begebenheit, die etwa 1816 passiert sein soll und in der Feißt-Chronik erwähnt wird, etwas mit dem Roten Kreuz zu tun haben:
„Nach einer hier herrschenden Sage hätten einige Bewohner Neumarkts während der französischen Invasion Generalsfrauen auf der Fahrt per Post von Kemmelbach nach Amstetten in „Höbatendorf“ (heutiges Hubertendorf?) aufgelauert, im Einverständnis des Postknechts sich der Reisekoffer bemächtigt, den Wagen durch die Allee in die Au zur „schwarzen Laben“ gelenkt, in welche die Pferde gesprengt und mit Wagen und den um Hilfe rufenden und um Erbarmung flehenden Frauen zugrunde gingen. Die an dem Raube beteiligten hätten sich zwar sehr bereichert, doch deren Nachkommen seine theils verarmt, theils verachtet und verunglückt.“

Auch Frau Margarete Mair berichtet, dass ihr von Frau Gallenbacher erzählt wurde, dass hier früher ein großes Unglück passiert sei,(auch sie erwähnt den Überfall auf die Frauen und deren Umkommen in der Schwarzen Laben) und man möge auf dieses Kreuz aufpassen, es pflegen und in Ehren halten, sonst könnte etwas Schlimmes passieren. Immer betonte Frau Gallenbacher in diesem Zusammenhang: „Vergiß die Toten nicht!“.
Ferner berichtet Engelbert Bodensdorfer aus Köchling (niedergeschrieben im Buch „Die Sagen des Bezirkes Scheibbs“) von zwei französischen Fräulein, die der Postknecht von Neumarkt nach Blindenmarkt fahren sollte. Die Frauen hatten viel Geld und Schmuck dabei und wurden deswegen getötet und in die Schwarze Lobn geworfen. Die Bewohner des Hauses, in dem der Postknecht in Neumarkt gewohnt hatte, sollen lange Zeit kein Glück gehabt haben.
Eine Besonderheit erzählte Frau Mair: Am 1. März 1990 wütete ein großer Sturm, riesige Strommasten wurden umgeworfen, so fiel auch ein großer Masten auf das Kreuz, dieses wurde aber wie durch ein Wunder nicht im geringsten beschädigt.
Ferner war 1996 die linke Hand am Korpus nach vorne gebogen und wurde von Arbeitern der Gemeinde Neumarkt repariert, nochmals passierte genau dasselbe, diesmal nahm der Sohn der Familie Mair die Reparatur vor, ein drittes Mal passierte genau dasselbe (wieder die linke Hand der Christusfigur nach vorne gebogen), doch Sohn Mair reparierte die Hand nicht mehr. Zwei Wochen später verunglückte dieser junge Mann tödlich bei einem Verkehrsunfall.
1998 erneuerte die Gemeinde St. Martin den Holzbalken und auch der Blechkorpus wurde durch einen neuen ersetzt.

Beschreibung:

Großes Holzkreuz mit bemaltem Blech-Korpus und Blechtafel mit der Aufschrift "INRI"

Details

Gemeindename Sankt Martin-Karlsbach
Gemeindekennzahl 31540
Ortsübliche Bezeichnung Rotes Kreuz
Objektkategorie 1561 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kreuze | Weg- oder Feldkreuze)

Katastralgemeinde Karlsbach -- GEM Sankt Martin-Karlsbach
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer
Ortschafts- bzw. Ortsteil 3376 Karlsbach
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Energiestraße 1
Längengrad 15.046304
Breitengrad 48.143704

denkmalgeschützt --

Höhe (m)
gemessen od. geschätzt --
Breite (m)
gemessen od. geschätzt --
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Großes Holzkreuz mit bemaltem Blech-Korpus und Blechtafel mit der Aufschrift "INRI"
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 16. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) In der Feißt Chronik wird erwähnt, dass bereits 1554 an dieser Stelle die Gemeindegrenze verlief. Es könnte sein, dass dieses Kreuz ursprünglich zum Schutz vor Blitzschlag und anderen Gefahren errichtet wurde.
Laut Erzählung von Frau Maria Mandl aus Neumarkt (dieser wurde es von Fr. Anna Heiß aus Ennsbach erzählt), soll die folgende Begebenheit, die etwa 1816 passiert sein soll und in der Feißt-Chronik erwähnt wird, etwas mit dem Roten Kreuz zu tun haben:
„Nach einer hier herrschenden Sage hätten einige Bewohner Neumarkts während der französischen Invasion Generalsfrauen auf der Fahrt per Post von Kemmelbach nach Amstetten in „Höbatendorf“ (heutiges Hubertendorf?) aufgelauert, im Einverständnis des Postknechts sich der Reisekoffer bemächtigt, den Wagen durch die Allee in die Au zur „schwarzen Laben“ gelenkt, in welche die Pferde gesprengt und mit Wagen und den um Hilfe rufenden und um Erbarmung flehenden Frauen zugrunde gingen. Die an dem Raube beteiligten hätten sich zwar sehr bereichert, doch deren Nachkommen seine theils verarmt, theils verachtet und verunglückt.“

Auch Frau Margarete Mair berichtet, dass ihr von Frau Gallenbacher erzählt wurde, dass hier früher ein großes Unglück passiert sei,(auch sie erwähnt den Überfall auf die Frauen und deren Umkommen in der Schwarzen Laben) und man möge auf dieses Kreuz aufpassen, es pflegen und in Ehren halten, sonst könnte etwas Schlimmes passieren. Immer betonte Frau Gallenbacher in diesem Zusammenhang: „Vergiß die Toten nicht!“.
Ferner berichtet Engelbert Bodensdorfer aus Köchling (niedergeschrieben im Buch „Die Sagen des Bezirkes Scheibbs“) von zwei französischen Fräulein, die der Postknecht von Neumarkt nach Blindenmarkt fahren sollte. Die Frauen hatten viel Geld und Schmuck dabei und wurden deswegen getötet und in die Schwarze Lobn geworfen. Die Bewohner des Hauses, in dem der Postknecht in Neumarkt gewohnt hatte, sollen lange Zeit kein Glück gehabt haben.
Eine Besonderheit erzählte Frau Mair: Am 1. März 1990 wütete ein großer Sturm, riesige Strommasten wurden umgeworfen, so fiel auch ein großer Masten auf das Kreuz, dieses wurde aber wie durch ein Wunder nicht im geringsten beschädigt.
Ferner war 1996 die linke Hand am Korpus nach vorne gebogen und wurde von Arbeitern der Gemeinde Neumarkt repariert, nochmals passierte genau dasselbe, diesmal nahm der Sohn der Familie Mair die Reparatur vor, ein drittes Mal passierte genau dasselbe (wieder die linke Hand der Christusfigur nach vorne gebogen), doch Sohn Mair reparierte die Hand nicht mehr. Zwei Wochen später verunglückte dieser junge Mann tödlich bei einem Verkehrsunfall.
1998 erneuerte die Gemeinde St. Martin den Holzbalken und auch der Blechkorpus wurde durch einen neuen ersetzt.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen „Zeitenwandel“ von Roman Faux, Feißt-Chronik, Frau Anna Enengel aus Ennsbach, Frau Maria Mandl aus Neumarkt, Frau Margarethe Mair aus Neumarkt, das Buch „Die Sagen des Bezirkes Scheibbs“, Heimatkunde des Bezirkes Scheibbs, herausgegeben 1975.

Johann Dorninger
Datum der Erfassung 2016-02-03
Datum der letzten Bearbeitung 2019-06-21

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