Leopoldskapelle

Religiöse KleindenkmälerKapellen und GrottenKapellen

Gemeinde: Mannersdorf am Leithagebirge

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Das Ölbild des Hl. Leopold wurde von Erzherzog Leopold Wilhelm gestiftet. In der Kapelle befand sich eine kleine Annastatue, die jedes Jahr anlässlich des Annenfestes vor der Kapelle zur öffentlichen Verehrung aufgestellt wurde.

Nach der Aufhebung des Klosters durch Kaiser Josef II. (1783) wurde in den hohen Kapellenraum eine Zwischendecke eingezogen und das gesamte Bauwerk eine Zeit lang als Unterkunft für herrschaftliche Waldarbeiter genutzt. Später dienten noch einige Räume als Unterkünfte für italienische Arbeiter, die in den Steinbrüchen der Wiener Union-Baugesellschaft beschäftigt waren. Schließlich verfiel die Anlage.

1928 wollte man aus dem gebäude ein kleines Hotel errichten, was aber an der Zustimmung des Bundesdenkmalamtes scheiterte. So blieb das Gebäude als Ruine erhalten.

1982 erklärte die NÖ Landesregierung "die Wüste", das einstige Klostergebiert, zum Naturpark. Da die Leopoldskapelle zusammen mit der einstigen Pforte auch heute noch den Eingang zum Naturpark bildet, wurde im Inneren des Gebäudes ein Informationszentrum eingerichtet.

Beschreibung:

Die ehemalige Leopoldskapelle ist ein Teil der äußeren Klosterpforte. Ihr Mauergreviert dominiert heute noch links neben dem Tor die gesamte Anlage. Das bauwerk hat eine Länge von 21 m und eine Breite von 7,5 m und war im Erdgeschoß in drei Abschnitte unterteilt: in den Kapellenraum, einen schmalen Treppenflur und in die Sakristei.
Über dem Eingang war eine rundbogige, seichte Nische, in der sich ein auf einer Kupfertafel gemaltes Ölbild der Hl. Anna befand.
Der gewölbte Kapellenraum war mehr als 14 m lang, 6 m breit und über 6 m hoch. Dem Eingang gegenüber stand ein einfacher Hochaltar, den bis zur Klosteraufhebung ein in Belgien gemaltes, wertvolles Ölbild des Hl. Leopold schmückte. Zum Hochaltar gehörten auch die Holzstatuen des Hl. Johannes Nepomuk von Erasmus.

Aus dem Kapellenraum gelangte man durch eine rechts neben dem Hochaltar befindlichen Türe in den dahinterliegenden Flur, von dem eine schmale Treppe in den ersten Stock führte. Dieser Tür gegenüber lag der Eingang der Sakristei.

Die Sakristei nahm die ganze Breite des Gebäudes ein und besaß unter der Treppe einen kleinen Nebenraum. Das einzige Fenster und die Tür sahen in die Wüste hinaus. Über der Sakristei lagen ursprünglich zwei Gastzellen, die später in eine Pförtnerwohnung umgestaltet wurde.

Details

Gemeindename Mannersdorf am Leithagebirge
Gemeindekennzahl 30716
Ortsübliche Bezeichnung Leopoldskapelle
Objektkategorie 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen)

Katastralgemeinde Mannersdorf am Leithagebirge -- GEM Mannersdorf am Leithagebirge
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 2657/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Mannersdorf am Leithagebirge
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Naturpark Wüste
Längengrad 16.591853
Breitengrad 47.956391

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 17
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 21
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 7.5
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung zerstört
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Die ehemalige Leopoldskapelle ist ein Teil der äußeren Klosterpforte. Ihr Mauergreviert dominiert heute noch links neben dem Tor die gesamte Anlage. Das bauwerk hat eine Länge von 21 m und eine Breite von 7,5 m und war im Erdgeschoß in drei Abschnitte unterteilt: in den Kapellenraum, einen schmalen Treppenflur und in die Sakristei.
Über dem Eingang war eine rundbogige, seichte Nische, in der sich ein auf einer Kupfertafel gemaltes Ölbild der Hl. Anna befand.
Der gewölbte Kapellenraum war mehr als 14 m lang, 6 m breit und über 6 m hoch. Dem Eingang gegenüber stand ein einfacher Hochaltar, den bis zur Klosteraufhebung ein in Belgien gemaltes, wertvolles Ölbild des Hl. Leopold schmückte. Zum Hochaltar gehörten auch die Holzstatuen des Hl. Johannes Nepomuk von Erasmus.

Aus dem Kapellenraum gelangte man durch eine rechts neben dem Hochaltar befindlichen Türe in den dahinterliegenden Flur, von dem eine schmale Treppe in den ersten Stock führte. Dieser Tür gegenüber lag der Eingang der Sakristei.

Die Sakristei nahm die ganze Breite des Gebäudes ein und besaß unter der Treppe einen kleinen Nebenraum. Das einzige Fenster und die Tür sahen in die Wüste hinaus. Über der Sakristei lagen ursprünglich zwei Gastzellen, die später in eine Pförtnerwohnung umgestaltet wurde.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Das Ölbild des Hl. Leopold wurde von Erzherzog Leopold Wilhelm gestiftet. In der Kapelle befand sich eine kleine Annastatue, die jedes Jahr anlässlich des Annenfestes vor der Kapelle zur öffentlichen Verehrung aufgestellt wurde.

Nach der Aufhebung des Klosters durch Kaiser Josef II. (1783) wurde in den hohen Kapellenraum eine Zwischendecke eingezogen und das gesamte Bauwerk eine Zeit lang als Unterkunft für herrschaftliche Waldarbeiter genutzt. Später dienten noch einige Räume als Unterkünfte für italienische Arbeiter, die in den Steinbrüchen der Wiener Union-Baugesellschaft beschäftigt waren. Schließlich verfiel die Anlage.

1928 wollte man aus dem gebäude ein kleines Hotel errichten, was aber an der Zustimmung des Bundesdenkmalamtes scheiterte. So blieb das Gebäude als Ruine erhalten.

1982 erklärte die NÖ Landesregierung "die Wüste", das einstige Klostergebiert, zum Naturpark. Da die Leopoldskapelle zusammen mit der einstigen Pforte auch heute noch den Eingang zum Naturpark bildet, wurde im Inneren des Gebäudes ein Informationszentrum eingerichtet.

Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Leopoldskapelle
1976
Alois und Heribert Schutzbier

Modell der Anlage mit Leopoldskapelle und
vor 1945
Stadtmuseum Mannersdorf

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen 1) Heribert Schutzbier, Marterl und Mythen. Mannersdorfer Wegkreuze, Säulen, Kapellen und andere Kleindenkmäler (Ergänzt durch Heiligenfiguren an Bauwerken), 2018.
2) NÖ Atlas

Anton Stöger
Datum der Erfassung 2019-08-11
Datum der letzten Bearbeitung 2019-08-11
letzter Bearbeiter Anton Stöger

Standort

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