Gemeinde: Zistersdorf
Kategorie: Gedenktafeln, -steine an Objekten oder freistehend | Erinnerungsmale | Personengedenkmale
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert
Chronik:
Zum Gedenken an den Heimatdichter Johann Georg Frimberger an dessen Geburtshaus angebracht.
Die Tafel wurde von F. Hänlein, Wien 1927 ausgeführt
Beschreibung:
Marmorgedenktafel in das Mauerwerk eingelassen mit herausgearbeitetem Seitenprofil von Johann Frimberger
Inschrift:
Johann Georg Frimberger
der Sänger des nied:oester:
Weinlandes wurde am 16. Dez.
1851 in diesem hause geboren.
Gemeinde / Objektbezeichnung
Gemeindename | Zistersdorf |
Gemeindekennzahl | 30863 |
Ortsübliche Bezeichnung | Frimberger Gedenktafel |
Objektkategorie | 1611 ( Gedenktafeln, -steine an Objekten oder freistehend | Erinnerungsmale | Personengedenkmale) |
Lage in der Gemeinde
Katastralgemeinde | Großinzersdorf -- GEM Zistersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | .74/2 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Groß Inzersdorf 212 |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Groß Inzersdorf 212 |
Längengrad | 16.757967 |
Breitengrad | 48.52335 |
Schutzstatus
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Größe/Gestalt
Höhe (m) | 0.35 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 0.2 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Erhaltungsstatus
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Marmorgedenktafel in das Mauerwerk eingelassen mit herausgearbeitetem Seitenprofil von Johann Frimberger Inschrift: Johann Georg Frimberger der Sänger des nied:oester: Weinlandes wurde am 16. Dez. 1851 in diesem hause geboren. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Johann Georg Frimberger (*16. Dezember 1851 in Groß-Inzersdorf; † 23. November 1919 in Wien) war ein österreichischer Dialektdichter und Schriftsteller des Weinviertels. 1956 wurde die Frimbergergasse in Wien-Hietzing nach ihm benannt. „Da gehngán de Gássen i(n)‘s Ober- und Unterort und da is d‘ g’mauerte Bruck über’n Ba(ch), und enten is’s Wirtshaus, s’großmächtige. Da is der Kaufmann und da scho‘ der Nepomuk, g’weißt schen, und da d‘ grade Straß furt, a Stückl ner mehr – ja, voran i(n) den Haus rechts…“ (aus dem Gedicht „Hoam“). Ja - da in Groß Inzersdorf wurde der Sänger und Heimatdichter der „Ui-Mundart geboren. |
Chronik
Zeitkategorie | 20. Jahrhundert |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen | Zum Gedenken an den Heimatdichter Johann Georg Frimberger an dessen Geburtshaus angebracht. Die Tafel wurde von F. Hänlein, Wien 1927 ausgeführt |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Frimberger‘s Vater war ein geschickter Bindermeister. Seine Mutter war eine geborene Rauscher aus Neusiedl/Zaya. Familie Frimberger hatte 8 Kinder und „Schursch“ galt in der Schule als der beste Schüler und Zeichner. Da er auch wunderbar singen konnte, ließ ihn der Vater auch Klavier, Violin- und Gesangsstunden geben. Der Pfarrer meinte, Georg wäre gescheit und sollte studieren. Das viele Geld dafür streckte ein reicher Freund vor und so konnte er in Wien die Oberrealschule am Alsergrund besuchen. Im Jahr 1870 erhielt er die Stelle eines Zeichners im „Bureau der Kaiser Ferdinand-Nordbahn“. Am 1. Juni 1875 heiratete er Maria Seitz und musste die Stelle eines Ober-Offizials bei der Werkstättenleitung in Mährisch-Ostrau antreten. Nach 2,5 Jahren wurde Frimberger wieder nach Wien zurückversetzt. Er und Maria bekamen die Töchter Marianne und Gisela. Georg war nun als Archivar angestellt. Dieser Dienst war nicht mehr so anstrengend und er hatte mehr Zeit für die Familie und seine Dichtkunst. Die Eltern bereiteten ihren Kindern eine liebevolle Kindheit und die Familie besuchte regelmäßig Groß Inzersdorf. Frimberger schrieb viele Gedichte, Erzählungen - besonders Dorfgeschichten und war jahrelang Obmann der „Deutsch-Österreichischen Schriftstellergenossenschaft“. Seine Eltern starben 1900 bzw. 1905 und fremde Leute zogen in das Elternhaus, da auch seine Geschwister bereits alle verstorben waren. 1907 bezog die Familie eine eigene Villa am Fuß des Wilhelminenberges in Ottakring. Leider verstarb seine Gattin schon 1909. Seine Freude waren die Töchter: Gisela war Bürgerschullehrerin und Marianne wurde eine recht bekannte Malerin und Kinderbuch-Illustratorin. Seinen Urlaub verbrachte er nun fast jedes Jahr in Stillfried/March bei seinem Schwager, wo auch sein angeblich bestes Buch „Is’s g’fälli‘?“ entstand. Zu Frimberger’s 60. Geburtstag gratulierten neben dem Bürgermeister der Stadt Wien (Dr. Josef Neumayer) viele „Dichterfreunde“, sein guter Freund Peter Rosegger schrieb sogar ein kleines Gedicht in das Geburtstagsalbum. Nach dem 1. Weltkrieg machte sich ein Herzleiden bemerkbar und er verstarb 1919. Er wurde auf dem Ottakringer Friedhof begraben, wo eine vom Bildhauer Fritz Hähnlein modellierte Büste aus weißem Marmor Frimberger‘s Grab ziert. Seine „Landsleut‘“ vergaßen ihn nicht und ließen zu seinem 100. Geburtstag eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus anbringen. „Wia mei‘ Voda jung is‘ g’west, recht jung und, wos’s Ollabest‘, lusti‘, volla Schelmarei, bei an jad’n Gspoaß dabei, hot er ah brav g’sunga gern von da Liab und von de Stern, holt von oll’n, von wos ma singt, wonn oa’m’s Herz vor Freud‘ schier z’springt, wonn ma volla Schneid‘ und G’sund gleih de gonz‘ Welt hols’n kunnt!“ (Johann Georg Frimberger) |
Quellen
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen |
Erhebung/Überarbeitung
Datum der Erfassung | 2023-07-17 |
Erfasser | Andrea Frohner |
Datum der letzten Bearbeitung | 2023-10-19 |
letzter Bearbeiter | Andrea Frohner |
Kommentare
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