Kirchner-Marter, Rosenburg

Gedenktafeln, -steine an Objekten oder freistehendErinnerungsmalePersonengedenkmale

Gemeinde: Rosenburg-Mold

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Beschreibung:

Beim Rosenburger Stauweiher, an der Einmündung des Elendgrabens unter dem 'Hängenden Stein' steht versteckt im Wald das Kirchner-Marterl, ein Tabernakel auf einem zwei Meter hohen viereckigen, teil abgefasten, granitenen Steinpilaster mit Inschrift. Das ursprüngliche Bild, ein Hl. Hubertus mit Hirsch, von der Hand des Horner Gymnasialprofessors Robert Obtresal (1.11.1880 - 15.7.1915) ist mittlerweile durch eine Kopie ersetzt. Der Elendgraben bildet hier die Grenze zwischen den Katastralgemeinden Rosenburg und Wanzenau bzw. den politischen Gemeinden Rosenburg-Mold und Gars am Kamp. 'Ellende' bedeutet im Mittelhochdeutschen die 'Fremde', im übertragenen Sinne 'Grenze'. Der 'Hängende Stein' hieß im frühen 17. Jahrhundert 'Dürrnstein', auf der Windhagschen Herrschaftskarte Topographia Windhagiana Aucta von 1672 bereits 'Hangender Stein'. Flussabwärts die Staumauer des Rosenburger Kraftwerks und der durch den Umlaufberg führende Werkskanal zum Kraftwerk.

Details

Gemeindename Rosenburg-Mold
Gemeindekennzahl 31121
Ortsübliche Bezeichnung Kirchner-Marter, Rosenburg
Objektkategorie 1611 ( Gedenktafeln, -steine an Objekten oder freistehend | Erinnerungsmale | Personengedenkmale)

Katastralgemeinde Rosenburg -- GEM Rosenburg-Mold
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 31/4
Ortschafts- bzw. Ortsteil Beim Rosenburger Stauweiher, Einmündung des Elendgrabens
Straße und Hausnummer bzw. Flurname
Längengrad 15.60929
Breitengrad 48.62837

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 2.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.3
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.2
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Beim Rosenburger Stauweiher, an der Einmündung des Elendgrabens unter dem 'Hängenden Stein' steht versteckt im Wald das Kirchner-Marterl, ein Tabernakel auf einem zwei Meter hohen viereckigen, teil abgefasten, granitenen Steinpilaster mit Inschrift. Das ursprüngliche Bild, ein Hl. Hubertus mit Hirsch, von der Hand des Horner Gymnasialprofessors Robert Obtresal (1.11.1880 - 15.7.1915) ist mittlerweile durch eine Kopie ersetzt. Der Elendgraben bildet hier die Grenze zwischen den Katastralgemeinden Rosenburg und Wanzenau bzw. den politischen Gemeinden Rosenburg-Mold und Gars am Kamp. 'Ellende' bedeutet im Mittelhochdeutschen die 'Fremde', im übertragenen Sinne 'Grenze'. Der 'Hängende Stein' hieß im frühen 17. Jahrhundert 'Dürrnstein', auf der Windhagschen Herrschaftskarte Topographia Windhagiana Aucta von 1672 bereits 'Hangender Stein'. Flussabwärts die Staumauer des Rosenburger Kraftwerks und der durch den Umlaufberg führende Werkskanal zum Kraftwerk.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Die Inschrift auf dem Steinpilaster: 'Josef Kirchner Forstadjunkt hier verunglückt am 23. Juni 1910' Auszug aus dem Totenprotokoll der Pfarre Horn, 1910: 'Hier ist der 22jährige Hoyos-Sprinzensteinsche Forstadjunkt Josef Kirchner verunglückt; eben hatte er den Stauweiher überquert, beim Aussteigen verhängte sich der Gewehrhahn an der Kahnkette, dabei löste sich aus seinem Gewehr der Schuss.' Kirchner starb an den Folgen des Unfalls zwei Tage später. Das Denkmal ließen seine Eltern, Horner Geschäftsleute, errichten.'

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen)
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Voller Verzweiflung mussten die Angehörigen die Leiche identifizieren. Sein Bruder hat immer gesagt: 'einmal schau mich no an, Pepi, einmal noch' erinnerte sich die Rosenburgerin Marianne Beierweck. An ein weiteres Unglück erinnert ein eisernes Kreuz auf einem Felsen am rechten Ufer des Stauweihers, schon in der Wanzenauer 'Freiheit'. Hier ist der Frauenhofner Jugendliche Franz Angelmaier am 6. Juli 1952 ertrunken. Angelmaier wollte einen überhängenden Felsen anschwimmen, wurde vom Wassersog in die Tiefe gerissen und ertrank im Beisein seiner beiden Badekameraden. Erst nach dreitägiger Suche konnte Revierinspektor Leopold Poster den Leichnam im Bereich der Wehr finden.

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1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Hanns Haas-Das Kirchner-Marterl. Kirchen und religiöse Kleindenkmäler(3)-Rosenburg-Mold Aktuell 2006, Nr.4; Interview Hanns Haas mit Marianne Beierweck und Hermi Lugstein, geb.Beierweck, Salzburg; 7. Mai 1991. Österr.Landzeitung - Krems v. 2. Juli 1910.

Datum der Erfassung 2014-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2015-09-17

Standort

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