Simon Baier Marterl

Religiöse KleindenkmälerMarterl

Gemeinde: Zederhaus

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Das Marterl entstand im Gedenken an Simon Baier, Bindersohn, der am 17. Jänner 1941 im 38. Lebensjahr beim Graßziehen tödlich verunglückte. Das "Graß" sind klein gehackte Fichten- und Lärchenäste, die als Streu im Stall verwendet wurden. Dazu mussten die Männer vorerst mit Steigeisen und Hacke den Baum ersteigen und von unten nach oben die Äste herunterhacken. Je weiter man nach oben kam, umso gefährlicher war das Unterfangen, auch weil die Stämme sich immer mehr verjüngten. Auch das "Graßziehen" - das Herunterbringen der Äste auf Schi-Schlitten (im Winter war das Ziehen einfacher als im Sommer) galt als besonders gefährlich. Wer das Marterl errichten ließ ist nicht bekannt.

Beschreibung:

Auf dem alten Nahendfeldweg, beginnend beim "Mitterhuber" Richtung "Bartlalm" befindet sich das kleine Marterl für Simon Baier. Es besteht aus einem rechteckigen Lärchenholzkasten mit abgerundeten Giebelbrettern und kleinem Dach, der an einem ca. 2 m hohen Lärchenstumpf angebracht ist. Dieser ist wiederum mit einem steilen Schindeldach gedeckt und schützt somit auch den braun gestrichenen Holzkasten, unter dem eine Laterne angebracht ist. Der verglaste Rahmen des Holzkastens ist mit Drehverschlüssen befestigt. Im Inneren ist auf einer, in schwarz gestrichenen Mensa, das Medaillonbild des Verstorbenen sowie die, in weiß gemalte Inschrift angebracht: „Christliches Andenken, Simon Baier, Bindersohn, welcher am 17. Jänner 1941 im 38. Lebensjahr beim Graß ziehen tödlich verunglückt ist.“ Darauf befindet sich auf blauen Hintergrund ein Holzkreuz mit einem silbernen Christuskörper, rechts und links von folgenden Worten begleitet: "Gedenk es o Wanderer - ein Schritt ist zum Tode. Auch du kannst sterben - unverhofft und früh - drum sei zu jeder Zeit auf Tod und Ewigkeit bereit. Lieber Bruder o so schnell - hast du uns verlassen - von der Arbeit mußtest folgender Stimme Gottes nur - zu reisen in das Land wo niemand wieder - kehrt. Lieber Christ, o schenk ein Vater unser mir." Der Hintergrund wurde um den Spruch herum einmal in einem kräftigen Blau nachgemalt.

Details

Gemeindename Zederhaus
Gemeindekennzahl 50515
Ortsübliche Bezeichnung Simon Baier Marterl
Objektkategorie 1540 ( Religiöse Kleindenkmäler | Marterl | )

Katastralgemeinde Rothenwand -- GEM Zederhaus
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 517/3
Ortschafts- bzw. Ortsteil Nahendfeld
Straße und Hausnummer bzw. Flurname
Längengrad 13.447854
Breitengrad 47.167102

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 0.5
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.25
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 0.1
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Auf dem alten Nahendfeldweg, beginnend beim "Mitterhuber" Richtung "Bartlalm" befindet sich das kleine Marterl für Simon Baier. Es besteht aus einem rechteckigen Lärchenholzkasten mit abgerundeten Giebelbrettern und kleinem Dach, der an einem ca. 2 m hohen Lärchenstumpf angebracht ist. Dieser ist wiederum mit einem steilen Schindeldach gedeckt und schützt somit auch den braun gestrichenen Holzkasten, unter dem eine Laterne angebracht ist. Der verglaste Rahmen des Holzkastens ist mit Drehverschlüssen befestigt. Im Inneren ist auf einer, in schwarz gestrichenen Mensa, das Medaillonbild des Verstorbenen sowie die, in weiß gemalte Inschrift angebracht: „Christliches Andenken, Simon Baier, Bindersohn, welcher am 17. Jänner 1941 im 38. Lebensjahr beim Graß ziehen tödlich verunglückt ist.“ Darauf befindet sich auf blauen Hintergrund ein Holzkreuz mit einem silbernen Christuskörper, rechts und links von folgenden Worten begleitet: "Gedenk es o Wanderer - ein Schritt ist zum Tode. Auch du kannst sterben - unverhofft und früh - drum sei zu jeder Zeit auf Tod und Ewigkeit bereit. Lieber Bruder o so schnell - hast du uns verlassen - von der Arbeit mußtest folgender Stimme Gottes nur - zu reisen in das Land wo niemand wieder - kehrt. Lieber Christ, o schenk ein Vater unser mir." Der Hintergrund wurde um den Spruch herum einmal in einem kräftigen Blau nachgemalt.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Das Marterl entstand im Gedenken an Simon Baier, Bindersohn, der am 17. Jänner 1941 im 38. Lebensjahr beim Graßziehen tödlich verunglückte. Das "Graß" sind klein gehackte Fichten- und Lärchenäste, die als Streu im Stall verwendet wurden. Dazu mussten die Männer vorerst mit Steigeisen und Hacke den Baum ersteigen und von unten nach oben die Äste herunterhacken. Je weiter man nach oben kam, umso gefährlicher war das Unterfangen, auch weil die Stämme sich immer mehr verjüngten. Auch das "Graßziehen" - das Herunterbringen der Äste auf Schi-Schlitten (im Winter war das Ziehen einfacher als im Sommer) galt als besonders gefährlich. Wer das Marterl errichten ließ ist nicht bekannt.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Vorderansicht, westseitig
August 2019
Rosmarie Gfrerer

Seitenansicht, nordseitig
März 2020
Rosmarie Gfrerer

Seitenansicht, südseitig
März 2020
Rosmarie Gfrerer

Blick hinter das Glas
März 2020
Rosmarie Gfrerer

Detailansicht, Foto
März 2020
Rosmarie Gfrerer

Inschrift linke Seite
März 2020
Rosmarie Gfrerer

Inschrift rechte Seite
März 2020
Rosmarie Gfrerer

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen

Rosmarie Gfrerer
Datum der Erfassung 2020-03-27
Datum der letzten Bearbeitung 2021-02-02

Standort

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