Schmidhamer Kapelle

Religiöse KleindenkmälerKapellen und Grotten

Gemeinde: Traunstein

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Die Kapelle wurde erbaut von Anna (+ 1933) und Vinzenz (+ 1942) Hochreiter; die legendäre Gründungsgeschichte ist im Inneren der Kapelle nachzulesen. 'In der Nische auf dem Römerstein, der am Wege von hier nach Kreimoos steht, stand ursprünglich eine Altöttinger-Figur. Kurze Zeit nachher hat sich folgendes zugetragen: Auf dem Felde nebenan hat ein Bauerssohn geeggt. Plötzlich hat sich der angespannte Ochse niedergekniet und den Boden aufgegraben. Die Altöttingerfrau war auf ganz eigene Weise wieder gefunden. Man hat es als einen Fingerzeig der Gottesmutter betrachtet und versprochen, an der Stelle ihr zu Ehren eine Kapelle zu erbauen. Auf das Bitten der Nachbarn wurde 1906 diese Kapelle hier in Schmidham erbaut, 1942 renoviert: Im gleichen Jahre wurde die Messerlaubnis erteilt und am 8. Dezember die erste hl. Messe gefeiert.'

Beschreibung:

Auf der Anhöhe nördlich des Hofes Schmidham 40 (Pflasterer) prägt die Kapelle das Ortsbild. Der äußerlich schlichte, weiß getünchte Bau ist ost-westlich ausgerichtet, mit eingezogener, halbrunder Apsis (B: 4,80; T: 2,00 m), Dachreiter (mit vergoldetem Kreuz auf einem Kugelknauf als Abschluss) über dem von einem Vordach geschützten Eingang im Osten und einem Sakristeianbau an der Nordseite (B: 2,20; T: 3,20 m). Das steile Satteldach, über der Apsis der Rundung angepasst, über der Sakristei abgewalmt, ist mit Scharschindeln gedeckt, Turm und Vordach sind mit Lärchenschindeln verkleidet, desgleichen die Rundung der Apsis mit Holzbrettern bis ca. 0,60 m über dem Boden. Zwei gegenüberliegende, kleine Rundbogenfenster in den Längswänden, eines unterhalb des Dachreiters und eines in der Apsis, jeweils mit Butzenglasscheiben, erhellen den Innenraum, ein weiteres die Sakristei. Der Zugang erfolgt über eine Doppeltüre aus Metall mit markanten Beschlägen.

Details

Gemeindename Traunstein
Gemeindekennzahl 189155
Ortsübliche Bezeichnung Schmidhamer Kapelle
Objektkategorie 1510 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | )

Katastralgemeinde Wolkersdorf -- GEM Traunstein
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 956/3
Ortschafts- bzw. Ortsteil Schmidham
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Schmidham 40
Längengrad
Breitengrad

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 3.2
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 5.4
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 8.7
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Auf der Anhöhe nördlich des Hofes Schmidham 40 (Pflasterer) prägt die Kapelle das Ortsbild. Der äußerlich schlichte, weiß getünchte Bau ist ost-westlich ausgerichtet, mit eingezogener, halbrunder Apsis (B: 4,80; T: 2,00 m), Dachreiter (mit vergoldetem Kreuz auf einem Kugelknauf als Abschluss) über dem von einem Vordach geschützten Eingang im Osten und einem Sakristeianbau an der Nordseite (B: 2,20; T: 3,20 m). Das steile Satteldach, über der Apsis der Rundung angepasst, über der Sakristei abgewalmt, ist mit Scharschindeln gedeckt, Turm und Vordach sind mit Lärchenschindeln verkleidet, desgleichen die Rundung der Apsis mit Holzbrettern bis ca. 0,60 m über dem Boden. Zwei gegenüberliegende, kleine Rundbogenfenster in den Längswänden, eines unterhalb des Dachreiters und eines in der Apsis, jeweils mit Butzenglasscheiben, erhellen den Innenraum, ein weiteres die Sakristei. Der Zugang erfolgt über eine Doppeltüre aus Metall mit markanten Beschlägen.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Das Kapellenschiff zeigt ein mit überluckten Holzbrettern verkleidetes Tonnengewölbe. An beiden Längsseiten befinden sich je 6 Betstühle. Der Aufbau des Altars ist in die Apsisrundung eingepasst. In einer kleinen, goldumrahmten Nische steht eine legendär für den Bau verantwortliche Statue der Altöttinger Muttergottes, begleitet von 3 Reliefen: links Bruder Konrad von Parzham mit Ansicht Altötting auf vergoldetem Hintergrund mit Engelsköpfen, rechts hl. Irmengard mit Ansicht Kloster Frauenchiemsee, oben hl. Dreifaltigkeit mit Wolkenhimmel und Putten. Der Tisch bietet einem Tabernakel, verziert mit einer Kreuzigungsgruppe, sowie zu dessen beiden Seiten je 3 barockisierenden Kerzenständern Platz; im Bogen zur Apsis hängen 7 Ewiglicht-Ampeln. Zu erwähnen sind 2 Tafeln zur Erinnerung an die Stifter der Kapelle und ihrer Gründungsgeschichte, ein Relief neben der Sakristeitüre, das diese Legende bildlich darstellt und ein Relief Papst (1903-1914) Pius X. an der gegenüberliegenden Wand.

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Die Kapelle wurde erbaut von Anna (+ 1933) und Vinzenz (+ 1942) Hochreiter; die legendäre Gründungsgeschichte ist im Inneren der Kapelle nachzulesen. 'In der Nische auf dem Römerstein, der am Wege von hier nach Kreimoos steht, stand ursprünglich eine Altöttinger-Figur. Kurze Zeit nachher hat sich folgendes zugetragen: Auf dem Felde nebenan hat ein Bauerssohn geeggt. Plötzlich hat sich der angespannte Ochse niedergekniet und den Boden aufgegraben. Die Altöttingerfrau war auf ganz eigene Weise wieder gefunden. Man hat es als einen Fingerzeig der Gottesmutter betrachtet und versprochen, an der Stelle ihr zu Ehren eine Kapelle zu erbauen. Auf das Bitten der Nachbarn wurde 1906 diese Kapelle hier in Schmidham erbaut, 1942 renoviert: Im gleichen Jahre wurde die Messerlaubnis erteilt und am 8. Dezember die erste hl. Messe gefeiert.'
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Kießling, Gotthard: Denkmaltopographie des Landkreises Traunstein. Unveröffentlichtes Arbeitsmanuskript. Traunstein 2006: Große Kreisstadt Traunstein 110-111. Habersetzer, Hans: Religiöse Flurdenkmäler in Traunstein. Unveröffentlichtes Manuskript. Traunstein 1980: Gemarkung Wolkersdorf 2.

F. Haselbeck
Datum der Erfassung 2006-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2006-01-01

Standort

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