Marienkapelle in Buchfelln

Religiöse KleindenkmälerKapellen und Grotten

Gemeinde: Traunstein

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Für die Legende, wonach die Kapelle auf einen Priestermord um 1600 zurückgeht, gibt es keinerlei Beleg. 1713 führt ein Visitationsprotokoll aus: 'Es besteht dort keine Kapelle, sondern nur eine Figur der Seligsten Jungfrau aus Stein [...]. An den Festtagen kommen dort die Leute nachmittags zusammen, beten den Rosenkranz [...]. Wird Oratorium genannt.' Gesichert ist die Erbauung der jetzigen Kapelle für das Jahr 1831 durch Peter Buchfellner 'zu gemeinschaftlicher Andacht'; die Baupflicht hatten 'der jeweilige Buchfellnerbauer u. d. Nachbarn'. 1947 wurde die Kapelle zu beiden Seiten des Mittelteils vergrößert und renoviert, 1948 die Erlaubnis zum Lesen der Hl. Messe erteilt, 1959 die Sakristei angebaut. Die Bewohner vom Söllnerberg halten sie bis heute in Ehren (s. Urkunde) und haben zu diesem Zweck einen Verein gegründet, dem Vera Freifrau von Hermann auf Wain, Besitzerin des Buchfellnerhofes, die regelmäßig genutzte Kapelle am 7. September 1987 übereignet hat.

Beschreibung:

An der Straße von Traunstein nach Knappenfeld steht bei Buchfelln die gemauerte, kirchenähnliche Kapelle, deren Patrozinium am 15. September ('Sieben Schmerzen Mariens') gefeiert wird. Den nord-südlich ausgerichteten Bau, bestehend aus Eingangsbereich, halbkreisförmiger Apsis (B: jeweils 4,80 m) und Mittelteil samt Sakristeianbau deckt ein steiles, im Süden gerundetes Scharschindeldach mit Dachreiter (3 Glocken). Im Giebeldreieck eine Darstellung der Verkündigung, datiert 'H. PETERSEN 1979', darüber 2 Spruchbänder ('Gegrüßt seist du Maria' – 'Siehe ich bin eine Magd des Herrn') und ein Kreuz, in die Mauer gearbeitet, bemalt mit 'MARIA' am Quer- und je einem Stern am Längsbalken. Eine Marmortafel an der Westseite der Apsis sowie Tafeln an der Eingangsseite, deren gesamte Breite ein Vordach aus Blech schützt, erinnern an die Kriegsopfer der umliegenden 'Sölnerberger Höfe'. 3 querovale Fenster im Norden, je eines in den Längsseiten und auf beiden Seiten der Apsis belichten den Innenraum.

Details

Gemeindename Traunstein
Gemeindekennzahl 189155
Ortsübliche Bezeichnung Marienkapelle in Buchfelln
Objektkategorie 1510 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | )

Katastralgemeinde Hochberg -- GEM Siegsdorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 773/2
Ortschafts- bzw. Ortsteil Buchfelln
Straße und Hausnummer bzw. Flurname
Längengrad
Breitengrad

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 4
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 7
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 14
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) An der Straße von Traunstein nach Knappenfeld steht bei Buchfelln die gemauerte, kirchenähnliche Kapelle, deren Patrozinium am 15. September ('Sieben Schmerzen Mariens') gefeiert wird. Den nord-südlich ausgerichteten Bau, bestehend aus Eingangsbereich, halbkreisförmiger Apsis (B: jeweils 4,80 m) und Mittelteil samt Sakristeianbau deckt ein steiles, im Süden gerundetes Scharschindeldach mit Dachreiter (3 Glocken). Im Giebeldreieck eine Darstellung der Verkündigung, datiert 'H. PETERSEN 1979', darüber 2 Spruchbänder ('Gegrüßt seist du Maria' – 'Siehe ich bin eine Magd des Herrn') und ein Kreuz, in die Mauer gearbeitet, bemalt mit 'MARIA' am Quer- und je einem Stern am Längsbalken. Eine Marmortafel an der Westseite der Apsis sowie Tafeln an der Eingangsseite, deren gesamte Breite ein Vordach aus Blech schützt, erinnern an die Kriegsopfer der umliegenden 'Sölnerberger Höfe'. 3 querovale Fenster im Norden, je eines in den Längsseiten und auf beiden Seiten der Apsis belichten den Innenraum.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Das gewölbte, schlichte Kapelleninnere dominieren eine barocke Pieta auf einfachem Altar, begleitet von je 4 schmiedeeisernen Kerzen-Wandhaltern, sowie rechts davon ein großes Kreuz mit einer gefassten Christusfigur aus Holz im Dreinageltypus. Ein Gitter im Rundbogen (Beschriftung 'LIEBE MUTTERGOTTES VON BUCHFELLN BITTE FÜR UNS' zwischen 2 terrakottafarbenen Faschen) der Apsis trennt den Altar- vom Gemeinderaum mit 8 Bankreihen zu beiden Seiten. Die Fenster sind mit Heiligendarstellungen bemalt; im Osten Achatius ('ICH WERDE FÜRSPRECHER SEIN FUER EUCH BEIM VATER'), im Westen Leonhard ('ICH WILL FUER EURE SÖHNE BITTEN'); an den Seitenwänden einfache Kreuzwegbilder in Holzrahmen. Das Gewölbe ziert ein Marienmonogramm. Im Eingangsbereich Votivtafeln und Danksagungen neueren Datums, eine Steinplatte mit den Kriegsopfern vom Sölnerberg, ein Gemälde Don Boscos von E. Rappel, eine gerahmte Kapellengeschichte sowie die 'Restaurierungs- und Erhaltungsurkunde' von 1947.

Zeitkategorie 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Für die Legende, wonach die Kapelle auf einen Priestermord um 1600 zurückgeht, gibt es keinerlei Beleg. 1713 führt ein Visitationsprotokoll aus: 'Es besteht dort keine Kapelle, sondern nur eine Figur der Seligsten Jungfrau aus Stein [...]. An den Festtagen kommen dort die Leute nachmittags zusammen, beten den Rosenkranz [...]. Wird Oratorium genannt.' Gesichert ist die Erbauung der jetzigen Kapelle für das Jahr 1831 durch Peter Buchfellner 'zu gemeinschaftlicher Andacht'; die Baupflicht hatten 'der jeweilige Buchfellnerbauer u. d. Nachbarn'. 1947 wurde die Kapelle zu beiden Seiten des Mittelteils vergrößert und renoviert, 1948 die Erlaubnis zum Lesen der Hl. Messe erteilt, 1959 die Sakristei angebaut. Die Bewohner vom Söllnerberg halten sie bis heute in Ehren (s. Urkunde) und haben zu diesem Zweck einen Verein gegründet, dem Vera Freifrau von Hermann auf Wain, Besitzerin des Buchfellnerhofes, die regelmäßig genutzte Kapelle am 7. September 1987 übereignet hat.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Fotos der Kapelle vor und kurz nach deren Erweiterung 1947 sind dem digitalen Bildarchiv beigefügt. Dabei zeigt eine Aufnahme Joseph Ratzinger, den späteren Papst Benedikt XVI., als Ministrant bei der Weihe der Glocken am 26. Oktober 1947.

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1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Rosenegger, Josef: Die Buchfellner Kapelle. In: Geschichte der Pfarrei Haslach. Traunstein 1963: 193-195. Pfarrarchiv St. Oswald, A VII/101: Kirchen, Haus- und Feldkapellen in der Pfarrei 1648-1883. Darin: Kapellenverzeichnis 1842.

Datum der Erfassung 2007-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2015-09-23

Standort

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