Pestkreuz bei Gigling

Religiöse KleindenkmälerHochsäulen, Pestsäulen- und -kreuze

Gemeinde: Traunreut

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Im Jahr 1635 wurde der Pestfriedhof angelegt. Die Rechnungen des Pfarrarchivs St. Georgen belegen, dass der Friedhof auch nach dem Dreißigjährigen Krieg Bestand hatte. 1676 erhielt der „infectionsfreithof bey Aning“ eine neue „einmachung“, d.h. einen Holzzaun. Auch ein Friedhofskreuz dürfte aus dieser Zeit stammen. Um 1800 wurde das jetzige Kreuz errichtet. Das ursprüngliche Kreuz stammt aus der Zeit um 1648, wie uns die Inschrift berichtet. In jüngster Zeit wurde das Kreuz restauriert. Bei genauerem Hinsehen, kann man auf der Inschrift eine Korrektur der Jahreszahl 1648 erkennen, in der älteren Literatur erscheint dort die Jahreszahl 1684, die als „Geschichtsirrtum“ (Franz Ebert) bezeichnet wird.

Beschreibung:

Etwa 200m südlich des Weilers Gigling steht, im so genannten „Giglinger Moos“ versteckt, dieses Pestkreuz. Das nur schwer zugängliche Kastenkreuz mit schlichtem hölzernem Wettermantel ist mit einem Blechdach gedeckt. Am massiven Holzkreuz ist neben einem goldfarbenem Corpus Christi aus Gusseisen (Viernageltypus) eine ebenfalls goldfarbene Madonnenstatue als Assistenzfigur angebracht. Das Kreuz ist nur zu Fuß erreichbar.

Details

Gemeindename Traunreut
Gemeindekennzahl 189154
Ortsübliche Bezeichnung Pestkreuz bei Gigling
Objektkategorie 1570 ( Religiöse Kleindenkmäler | Hochsäulen, Pestsäulen- und -kreuze | )

Katastralgemeinde Stein a.d.Traun -- GEM Traunreut
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 643/7
Ortschafts- bzw. Ortsteil Giglinger Moos
Straße und Hausnummer bzw. Flurname
Längengrad 12.57713
Breitengrad 47.982613

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 2.1
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.8
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.2
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
Umfassender Witterungsschutz

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Etwa 200m südlich des Weilers Gigling steht, im so genannten „Giglinger Moos“ versteckt, dieses Pestkreuz. Das nur schwer zugängliche Kastenkreuz mit schlichtem hölzernem Wettermantel ist mit einem Blechdach gedeckt. Am massiven Holzkreuz ist neben einem goldfarbenem Corpus Christi aus Gusseisen (Viernageltypus) eine ebenfalls goldfarbene Madonnenstatue als Assistenzfigur angebracht. Das Kreuz ist nur zu Fuß erreichbar.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Unterhalb des Kreuzes, in den Wettermantel einbezogen, ist auf einem mit Zierschnitt versehenem Holzbrett ein farbiges, leicht verrostetes, rechteckiges Blechschild mit der in Öl gemalten Darstellung eines Pestzuges mit Pestkarren und Trauergemeinde aufgenagelt. Im Hintergrund sind brennende Häuser zu sehen. Die Darstellung wird durch folgende Inschrift erläutert: 'Als im Jahre 1648 in dieser Gegend sengend und brennend die Schwedenhorden hausten und eine solche Pest zurückliessen, dass die ganzen Einwohner daran gestorben sind'.

Zeitkategorie 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Im Jahr 1635 wurde der Pestfriedhof angelegt. Die Rechnungen des Pfarrarchivs St. Georgen belegen, dass der Friedhof auch nach dem Dreißigjährigen Krieg Bestand hatte. 1676 erhielt der „infectionsfreithof bey Aning“ eine neue „einmachung“, d.h. einen Holzzaun. Auch ein Friedhofskreuz dürfte aus dieser Zeit stammen. Um 1800 wurde das jetzige Kreuz errichtet. Das ursprüngliche Kreuz stammt aus der Zeit um 1648, wie uns die Inschrift berichtet. In jüngster Zeit wurde das Kreuz restauriert. Bei genauerem Hinsehen, kann man auf der Inschrift eine Korrektur der Jahreszahl 1648 erkennen, in der älteren Literatur erscheint dort die Jahreszahl 1684, die als „Geschichtsirrtum“ (Franz Ebert) bezeichnet wird.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)



Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Ebert, Franz: Führung zu weiteren historischen Stätten im Landkreis Traunstein. Bd. 2. St. Georgen o. J. 40f. Ebert, Franz: Licht ins Dunkel der Geschichte. Trostberg 1983. 138. Stadler, Elisabeth: Glaubenszeugen am Wegesrand. St. Georgen 1998.

Johannes Danner / Gerhard Ely / Wolfgang Kaiser / Mario Puhane
Datum der Erfassung 2001-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2001-01-01
letzter Bearbeiter Johannes Danner / Gerhard Ely / Wolfgang Kaiser / Mario Puhane

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.