Raaber Kreuz

Religiöse KleindenkmälerBildstöckePfeiler- und Säulenbildstöcke

Gemeinde: Wiener Neustadt

Zeitkategorie: 16. Jahrhundert

Chronik:

Das Raaber Kreuz vor dem Landespflegeheim ist eine Mariage aus einer Lichtsäule (um 1500), einer Ummauerung aus dem Jahr 1957 mit Hinweisen auf den Text des Erlasses Rudolfs II. rund um die Rückeroberung der Festung Raab (Györ) durch die kaiserlichen Truppen, den Tod Herzogs Friedrich II., genannt der Streitbare, und ein dazu passendes Zitat von Ulrich von Liechtenstein.
Zum Raaber Kreuz in der Neudörfler Straße 50 schreibt Gerhard Geissl in Denkmäler in Wiener Neustadt:
„Vor dem NÖ. Landespflegeheim befindet sich in einer Grünanlage ein so genanntes Raaber Kreuz. Auf einem achteckigen Steinpfeiler ruht ein steinernes Lichthäuschen mit pyramidenförmigem, von einen Steinkreuz bekröntem Dach. Die spätgotische Lichtsäule aus Fischauer Konglomerat, um 1500 auf dem Acker des Wiener Neustädter Paulinerklosters errichtet, trug bis in das 19. Jahrhundert den Namen Paulineracker-Kreuz. [...] Die umfunktionierte Lichtsäule ließ der Denkmalschutzverein 1957 restaurieren. Eine Gedenktafel erinnert daran, dass unweit des Kreuzes der letzte Babenberger bei der siegreichen Schlacht gegen die Ungarn am 15. Juni 1446 gefallen ist. Eine weitere Inschriftentafel trägt einen Text des Minnesängers Ulrich von Liechtenstein.“
In den Monumenta Novae Civitatis Austriae, Liber I, Faksimilie 1989, merbod-Verlag, findet sich dazu unter Nr. 173 das „Pauliner Äker Kreuz; An der Leithastrasse beym Eck der Zeiselmauer, auf dem Kronwirths (?) (ehemals Pauliner) Acker bestehet dieses steinerne Kreuz circa 9 F. hoch mit der Inschrift: Sag Gott dem Herrn ...“
Außer in der 1957 angebrachten Inschrift gibt es an der Lichtsäule dieses Denkmals keinerlei Hinweis auf die Wiedereroberung Raabs. Und in der Urversion des vom Stadtbezirksschulrat Wr. Neustadt herausgegebenen Franzl-Buches ist die Geschichte vom „letzten Babenbergers Tod“ mit einem Foto illustriert, das neben einem „Franzl“ auch eine gotische Bildsäule zeigt (ohne Ortsangabe – auf freiem Feld mit Hügeln im Hintergrund). Auffällig ist die kreuzförmige Steinbekrönung, die nicht parallel zur Nischen-Öffnung, sondern diagonal dazu angebracht ist, sowie die Säulenverjüngung an ihrem oberen und unteren Ende – wodurch sich der Bildstock in der Neudörfler Straße jedoch deutlich unterscheidet.
Diese Mariage rund um die Friedrich-Säule ist vom Bundesdenkmalamt (BDA) als Raaber Kreuz unter Schutz gestellt worden.

Beschreibung:

Im Zentrum eines Mini-Parks befindet sich eine Lichtsäule aus der Zeit um 1500, darum wurde 1957 eine halbrunde Mauer errichtet, in die zwei Inschriftentafeln und zwei Sitzbänke integriert wurden – ein Ruhepol an einer stark befahrenen Straße.

Details

Gemeindename Wiener Neustadt
Gemeindekennzahl 30401
Ortsübliche Bezeichnung Raaber Kreuz
Objektkategorie 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke)

Katastralgemeinde Wiener neustadt -- GEM Wiener Neustadt
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 1068/2
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Neudörfler Straße 50
Längengrad 16.15789
Breitengrad 47.48388

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 3
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.3
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 0.3
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Im Zentrum eines Mini-Parks befindet sich eine Lichtsäule aus der Zeit um 1500, darum wurde 1957 eine halbrunde Mauer errichtet, in die zwei Inschriftentafeln und zwei Sitzbänke integriert wurden – ein Ruhepol an einer stark befahrenen Straße.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 16. Jahrhundert
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Das Raaber Kreuz vor dem Landespflegeheim ist eine Mariage aus einer Lichtsäule (um 1500), einer Ummauerung aus dem Jahr 1957 mit Hinweisen auf den Text des Erlasses Rudolfs II. rund um die Rückeroberung der Festung Raab (Györ) durch die kaiserlichen Truppen, den Tod Herzogs Friedrich II., genannt der Streitbare, und ein dazu passendes Zitat von Ulrich von Liechtenstein.
Zum Raaber Kreuz in der Neudörfler Straße 50 schreibt Gerhard Geissl in Denkmäler in Wiener Neustadt:
„Vor dem NÖ. Landespflegeheim befindet sich in einer Grünanlage ein so genanntes Raaber Kreuz. Auf einem achteckigen Steinpfeiler ruht ein steinernes Lichthäuschen mit pyramidenförmigem, von einen Steinkreuz bekröntem Dach. Die spätgotische Lichtsäule aus Fischauer Konglomerat, um 1500 auf dem Acker des Wiener Neustädter Paulinerklosters errichtet, trug bis in das 19. Jahrhundert den Namen Paulineracker-Kreuz. [...] Die umfunktionierte Lichtsäule ließ der Denkmalschutzverein 1957 restaurieren. Eine Gedenktafel erinnert daran, dass unweit des Kreuzes der letzte Babenberger bei der siegreichen Schlacht gegen die Ungarn am 15. Juni 1446 gefallen ist. Eine weitere Inschriftentafel trägt einen Text des Minnesängers Ulrich von Liechtenstein.“
In den Monumenta Novae Civitatis Austriae, Liber I, Faksimilie 1989, merbod-Verlag, findet sich dazu unter Nr. 173 das „Pauliner Äker Kreuz; An der Leithastrasse beym Eck der Zeiselmauer, auf dem Kronwirths (?) (ehemals Pauliner) Acker bestehet dieses steinerne Kreuz circa 9 F. hoch mit der Inschrift: Sag Gott dem Herrn ...“
Außer in der 1957 angebrachten Inschrift gibt es an der Lichtsäule dieses Denkmals keinerlei Hinweis auf die Wiedereroberung Raabs. Und in der Urversion des vom Stadtbezirksschulrat Wr. Neustadt herausgegebenen Franzl-Buches ist die Geschichte vom „letzten Babenbergers Tod“ mit einem Foto illustriert, das neben einem „Franzl“ auch eine gotische Bildsäule zeigt (ohne Ortsangabe – auf freiem Feld mit Hügeln im Hintergrund). Auffällig ist die kreuzförmige Steinbekrönung, die nicht parallel zur Nischen-Öffnung, sondern diagonal dazu angebracht ist, sowie die Säulenverjüngung an ihrem oberen und unteren Ende – wodurch sich der Bildstock in der Neudörfler Straße jedoch deutlich unterscheidet.
Diese Mariage rund um die Friedrich-Säule ist vom Bundesdenkmalamt (BDA) als Raaber Kreuz unter Schutz gestellt worden.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Komplettansicht
26.4.2021
Elmar Hruby

Raaber Kreuz-Text
26.4.2021
Elmar Hruby

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Dörner Ludwig; Wiener Neustadt, Wienerwald Verlag, Bad Fischau, S. 83, 186

Wolf Hans, Heitzenberger Josef; Wie der kleine Franzl Wr.-Neustadt kennen lernte, Druck und Verlag: Gutenberg, Wr.-Neustadt, Wienerstraße 66, ohne Erscheinungsjahr, S. 15

Geissl Gerhard; Denkmäler in Wiener Neustadt, 2013, S. 116

Dehio Niederösterreich – südlich der Donau, Teil 2, 2003, S. 2681

Monumenta Novae Civitatis Austriae, Liber I, Faksimilie 1989, merbod-Verlag, Nr. 172, 173

Wikipedia, Raaberkreuz
https://de.wikipedia.org/wiki/Raaberkreuz
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Raaberkreuz&oldid=257819058

Elmar Hruby
Datum der Erfassung 2025-07-23
Datum der letzten Bearbeitung 2025-07-23
letzter Bearbeiter Anton Stöger

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