Hochgericht Purgstall, „Marterkreuz“

RechtsdenkmälerStrafrechtsdenkmälerGalgen und Richtplätze

Gemeinde: Purgstall an der Erlauf

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert

Chronik:

Beim Gasthaus Steinmetz, an der unteren Feichsenbrücke befindet sich auf der Parzelle Nummer .56, Einlagezahl 157, das ehemalige Hochgericht von Purgstall, auch „Marterkreuz“ genannt.
Der Name „Marterkreuz“ - diese Bezeichnung ist bereits im Verschwinden begriffen - ist abgeleitet von der Kreuzigungsdarstellung im inneren der Kapelle.
Benefiziat Coelestin Schachinger schreibt im Buch „Geschichte des Marktes Purgstall a. d. Erlauf“: „Ungefähr zur selben Zeit (wie die Steinfeldbergkapelle) stammt die gemauerte Kapelle nahe der unteren Feichsenbrücke. Sie wurde allgemein als das Marterkreuz genannt, weil dort bis um 1700 der Richtplatz des Landgerichtes Altschloß war. Die aus Holz geschnitzte Gruppe, Christus und die beiden Schächer darstellend, wird schon im Jahre 1632 erwähnt, indem auf Rechnung der Gemeinde alle Figuren renoviert wurden, wofür Maler Reichhart zu Scheibbs 10 fl. erhielt.
Franz Lang, ein wohlhabender Bürger des Marktes, ließ die Kapelle neu erbauen. Die Inschrift sagt hierüber: „Zur schuldigen Dankbarkeit habe ich Joh. Franz Lang und meine Ehewirtin Rosina diese Kreuzkapelle verlobet und erbaut 1695.“
Das Haus der Familie Lang befand sich im inneren Markte Nr. 30, (heute Pöchlarner Straße 24), doch gehörte der Garten hinter der Kapelle zu diesem Hause.“

Beschreibung:

Details

Gemeindename Purgstall an der Erlauf
Gemeindekennzahl 32008
Ortsübliche Bezeichnung Hochgericht Purgstall, „Marterkreuz“
Objektkategorie 1332 ( Rechtsdenkmäler | Strafrechtsdenkmäler | Galgen und Richtplätze)

Katastralgemeinde Purgstall -- GEM Purgstall an der Erlauf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer
Ortschafts- bzw. Ortsteil 3251 Purgstall an der Erlauf
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Pöchlarner Straße 45
Längengrad 15.132096
Breitengrad 48.060593

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m)
gemessen od. geschätzt --
Breite (m)
gemessen od. geschätzt --
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik)
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Über dem Eingang der Kapelle steht geschrieben: „Hochgericht des Altschloß
Purgstall 1670“. Auf dem Gittertor ist oben ein von zwei Engeln gehaltenes Täfelchen mit der Aufschrift über die Gründung von Johann Franz Lang. In der Kapelle ist die Kreuzigungsgruppe noch vorhanden, ferner sieht man Maria und Johannes, sowie zwei Bilder in Rokoko-Umrahmung „Mariae Opferung“ und „Mariae Vermählung“.
Die Kapelle wurde im Jahr 1953 renoviert.

Zeitkategorie 17. Jahrhundert
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Beim Gasthaus Steinmetz, an der unteren Feichsenbrücke befindet sich auf der Parzelle Nummer .56, Einlagezahl 157, das ehemalige Hochgericht von Purgstall, auch „Marterkreuz“ genannt.
Der Name „Marterkreuz“ - diese Bezeichnung ist bereits im Verschwinden begriffen - ist abgeleitet von der Kreuzigungsdarstellung im inneren der Kapelle.
Benefiziat Coelestin Schachinger schreibt im Buch „Geschichte des Marktes Purgstall a. d. Erlauf“: „Ungefähr zur selben Zeit (wie die Steinfeldbergkapelle) stammt die gemauerte Kapelle nahe der unteren Feichsenbrücke. Sie wurde allgemein als das Marterkreuz genannt, weil dort bis um 1700 der Richtplatz des Landgerichtes Altschloß war. Die aus Holz geschnitzte Gruppe, Christus und die beiden Schächer darstellend, wird schon im Jahre 1632 erwähnt, indem auf Rechnung der Gemeinde alle Figuren renoviert wurden, wofür Maler Reichhart zu Scheibbs 10 fl. erhielt.
Franz Lang, ein wohlhabender Bürger des Marktes, ließ die Kapelle neu erbauen. Die Inschrift sagt hierüber: „Zur schuldigen Dankbarkeit habe ich Joh. Franz Lang und meine Ehewirtin Rosina diese Kreuzkapelle verlobet und erbaut 1695.“
Das Haus der Familie Lang befand sich im inneren Markte Nr. 30, (heute Pöchlarner Straße 24), doch gehörte der Garten hinter der Kapelle zu diesem Hause.“
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Bis zum Jahr 2003 stand links und rechts der Kapelle je ein Lindenbaum. Beide befanden sich aber schon in einem sehr schlechten Zustand und wurden bereits mehrmals mit Beton ausgefüllt. Im Jahr 2003 mussten sie dennoch entfernt werden. Hans Ressl, auch „Jaga-Hans“ genannt, erzählte, „dass früher beim „Kurvenwirt“ bei den Bierlieferungen durch die Brauerei die Pferde an den Bäumen angebunden wurden. Die Pferde haben währenddessen fest an den Linden geknabbert.“
Betreut wird die Kapelle von Franz und Roswitha Steinmetz, Pächter des Gasthauses „Kurvenwirt“, sowie der Marktgemeinde Purgstall.

Weitere Informationen:

Im Buch „Purgstall – Religiöse Kleindenkmäler“
Im Film „Purgstall – Religiöse Kleindenkmäler – Feste und Feiern“
Bestellung unter: www.erlauftalerbildungskreis.at

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Wiesenhofer, Franz u. Wiesenhofer, Hildegard: Purgstall - Religiöse Kleindenkmäler. Purgstall 2005.

Michaela Wiesenhofer
Datum der Erfassung 2016-04-04
Datum der letzten Bearbeitung 2016-05-25

Standort

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