Pestkreuz am Stiegenberg

Religiöse KleindenkmälerBildstöckePfeiler- und Säulenbildstöcke

Gemeinde: Asparn an der Zaya

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Im Jahre 1625 gab Gall Kumpf, Stiegenwirt zur "Roten Rose", hinter dem Schletzer Bach einen Garten her, in dem vorerst ungetauft verstorbene Kinder, Fremde und Seuchentote begraben wurden. Dieser Kinderfriedhof wurde später, als der um die Kirche zu klein geworden war, als Ortsfriedhof verwendet und durch Bischof Caesar Nardi von Osor eingeweiht. Im Oktober 1729 wird die Friedhofskapelle zum Schletzer Bach oberhalb des Stiegenberges vollendet und am 13. Dezember 1729 von Dechant J.G.
Möhler eingeweiht.1730 erhält die Friedhofskapelle eine Messlizenz. 1787 werden unter Kaiser Josef II alle Kapellen abgerissen. Der Bürgermeister J. Windprechtinger nimmt das Altarbild an sich und hängt es in das von ihm erbaute Ratszimmer. Der Friedhof wurde 1847 aufgelöst und der Wundarzt Johann Michael Heindl erwarb den Friedhof um 300 Gulden und benützte ihn als Acker. Er ließ jedoch im gleichen Jahr zur Erinnerung einen Bildstock errichten, der die Bilder der Heiligen Dreieinigkeit, Mariahilf und des heiligen Sebastian trug. 1997 wurde der verfallene Bildstock von vielen freiwilligen Helfern der Gemeinde neu aufgebaut. Die Votivtafel zeigt ein Christogramm, ein Mariengramm, sowie Symbole der heiligen Rosalia und des heiligen Sebastian. Die feierliche Einweihung fand in den Abendstunden des 25.Juni 1997 durch Pater Clemens Breineder statt.
Der Bildstock wurde im August 2021 im Auftrag der Gemeinde neu gestrichen.

Beschreibung:

Neben der Bahnstraße in Richtung Schletz, am Beginn der Lindenallee steht der Bildstock am Stiegenberg. Der Bildstock steht auf einem quadratischen Sockel der nach obenhin 3 x abgestuft ist. Der gemauerte Schaft ist leicht gefast und nach oben und unten auslaufend. Der Schaft enthält eine Marmortafel mit einer Aufschrift. Oberhalb der Kragplatte sind in den Kartuschen jeweils Votivtafeln angebracht, die ein Christogramm, ein Mariengramm, sowie Symbole der heiligen Rosalia und des heiligen Sebastian zeigen. Oberhalb der Dachplatte befindet sich ein mit Ziegeln gedecktes Zeltdach auf dessen Spitze ein eisernes Doppelkreuz (oder auch Patriarchenkreuz genannt) montiert ist, dessen oberer Balken kürzer ist und für das Wort INRI steht (Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum – „Jesus von Nazaret, König der Juden“.

Details

Gemeindename Asparn an der Zaya
Gemeindekennzahl 31603
Ortsübliche Bezeichnung Pestkreuz am Stiegenberg
Objektkategorie 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke)

Katastralgemeinde Asparn an der Zaya -- GEM Asparn an der Zaya
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 2593/2
Ortschafts- bzw. Ortsteil Asparn an der Zaya
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Bahnstraße
Längengrad 16.49267
Breitengrad 48.58532

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 3.9
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.86
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.86
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Neben der Bahnstraße in Richtung Schletz, am Beginn der Lindenallee steht der Bildstock am Stiegenberg. Der Bildstock steht auf einem quadratischen Sockel der nach obenhin 3 x abgestuft ist. Der gemauerte Schaft ist leicht gefast und nach oben und unten auslaufend. Der Schaft enthält eine Marmortafel mit einer Aufschrift. Oberhalb der Kragplatte sind in den Kartuschen jeweils Votivtafeln angebracht, die ein Christogramm, ein Mariengramm, sowie Symbole der heiligen Rosalia und des heiligen Sebastian zeigen. Oberhalb der Dachplatte befindet sich ein mit Ziegeln gedecktes Zeltdach auf dessen Spitze ein eisernes Doppelkreuz (oder auch Patriarchenkreuz genannt) montiert ist, dessen oberer Balken kürzer ist und für das Wort INRI steht (Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum – „Jesus von Nazaret, König der Juden“.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details BDA: 84684
Objekt-ID: 98825

Zeitkategorie 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Im Jahre 1625 gab Gall Kumpf, Stiegenwirt zur "Roten Rose", hinter dem Schletzer Bach einen Garten her, in dem vorerst ungetauft verstorbene Kinder, Fremde und Seuchentote begraben wurden. Dieser Kinderfriedhof wurde später, als der um die Kirche zu klein geworden war, als Ortsfriedhof verwendet und durch Bischof Caesar Nardi von Osor eingeweiht. Im Oktober 1729 wird die Friedhofskapelle zum Schletzer Bach oberhalb des Stiegenberges vollendet und am 13. Dezember 1729 von Dechant J.G.
Möhler eingeweiht.1730 erhält die Friedhofskapelle eine Messlizenz. 1787 werden unter Kaiser Josef II alle Kapellen abgerissen. Der Bürgermeister J. Windprechtinger nimmt das Altarbild an sich und hängt es in das von ihm erbaute Ratszimmer. Der Friedhof wurde 1847 aufgelöst und der Wundarzt Johann Michael Heindl erwarb den Friedhof um 300 Gulden und benützte ihn als Acker. Er ließ jedoch im gleichen Jahr zur Erinnerung einen Bildstock errichten, der die Bilder der Heiligen Dreieinigkeit, Mariahilf und des heiligen Sebastian trug. 1997 wurde der verfallene Bildstock von vielen freiwilligen Helfern der Gemeinde neu aufgebaut. Die Votivtafel zeigt ein Christogramm, ein Mariengramm, sowie Symbole der heiligen Rosalia und des heiligen Sebastian. Die feierliche Einweihung fand in den Abendstunden des 25.Juni 1997 durch Pater Clemens Breineder statt.
Der Bildstock wurde im August 2021 im Auftrag der Gemeinde neu gestrichen.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Von diesem aufgelösten Friedhof hat sich noch der Grabstein des letzten Asparner Braumeisters erhalten. Er stellt die Allerheiligste Dreifaltigkeit dar und hat folgende Inschrift: Alta ruhet Herr Martin Kerrn gewester Preimeister, seines Alder 54 Jahr. Gestorwen den18.Marci 1716 Jahr. Dieser Grabstein wurde nach Auflösung des Weinlandmuseums im Schaukeller in der Kellergasse beim Friedhof aufgestellt.

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1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Denkmäler, Bildstöcke und Wegkreuze von Heinrich Schöffmann und Chronik der Marktgemeinde Asparn an der Zaya, sowie eine von Franz Kunz gestaltete einmalige "Pfui Zeitung".

Franz Sarer
Datum der Erfassung 2021-04-12
Datum der letzten Bearbeitung 2021-09-14

Standort

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