Türen bei Pfarrkirche (1898)
Gemeinde: Zellerndorf
Zeitkategorie: 14. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
AICHINGER-ROSENBERGER/WOLDRON: Baugeschichte der Pfarrkirche …
in: Kirchliche Kunst in Zellerndorf - Verlag: Pfarre Zellerndorf (2001) n
Die Pfarrkirche von ZELLERNDORF
Als älteste Bauphase lassen sich die östlichen Mauerecken eines einschiffigen spätromanischen Langhauses nachweisen. Eine Pfarrkirche wird in ZELLERNDORF bereits 1227 genannt, mit ihr darf man das Langhaus in Zusammenhang bringen.
Genauere Aussagen zum Aussehen der Kirche im 13.Jh. werden durch gotische Umbauten verhindert.
Als nächste nachweisbare Bauphase erfolgte die Errichtung eines gotischen Langchores. Die ehemaligen Seitenkapellen können stilistisch in die Zeit um 1310/30 datiert werden. An der Südseite der Südkapelle wurde ein zweijochiger kreuzrippengewölbter Kapellenanbau mitgebaut. Darunter befindet sich ein kleines Ossarium; der Zugang dazu erfolgt von Außen über einen schmalen Schacht, eine sogenannte „Knochenrutsche“. (Abb.10)
Als letzte gesicherte Bautätigkeit des 14.Jh. kann die Errichtung des dreischiffigen, dreijochigen Staffel-Langhauses angesehen werden. Aus dieser Zeit stammt auch das westliche (gotische) Südportal. (Abb.1)
1581 kam es zum vollständigen Übertritt der Pfarre zum Protestantismus. Die Rekatholisierung dauerte bis in die ersten Jahrzehnte des 17.Jh.
Eine erste barocke Renovierung erfolgte in der Zeit der Gegenreformation um 1650, das wird durch einen Eintrag in den Pfarrbüchern bestätigt. Die zweite Renovierung erfolgte im Jahr 1739 und prägt noch heute den Bau. Damals wurde die Sakristei mit gewölbtem Oratorium angebaut. Der Turm erhielt sein barockes Schallgeschoß mit Rundbogenfenstern und einem zwiebelförmigen Helm. (Abb.4) 1786 drohte er bereits wieder einzustürzen und 1811 wurde er abgetragen und erneuert. Der heutige Helm stammt aus dem Jahr 1875.
1898 wurde eine Renovierung begonnen, die heute noch den Kirchenbau prägt. Aus dieser Zeit stammt das östliche (neugotische) Südportal (Abb.3) - ein Schulterbogenportal, das anstelle eines kleineren spitzbogiger Portals ausgebrochen wurde, und das dem westlichen Südportal eingestellte Schulterbogenportal. Anschließend an die Sakristei wurde ein Treppenturm errichtet (Abb.!3,13a)
STERLICKE C.: Pfarrchronik (1840)
Die Kirchentür gegen Nalb (= Nordseite) wird zugemauert - bei der Renovierung 1972 sichtbar. (Abb.7)
Die vordere Tür hatte eine Vorhalle aus Holz; sie wurde abgerissen und durch eine aus Ziegeln ersetzt. In der Nische auf der Nalber Seite wurden die Statuen Mariens (s.d. jetzt in der Hauskapelle) und des „leidenden Heilands“ (s.d. jetzt „der Auferstandene“ in der Pfarrkirche) aufgestellt. (Abb.4,5)
Beschreibung:
Denkmalschutz: BDA
Katholische Pfarrkirche hll. Philipp und Jakob
BDA: 5627
Objekt-ID: 1498
Die gotische Staffelkirche aus der ersten Hälfte des 14.Jh. steht wohl auf früh-mittelalterlichen Fundamenten und wurde 1729 barockisiert.
_______________________________
DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Niederösterreich nördlich der Donau;
(Verlag A. Schroll & Co, Wien, 1990 ZELLERNDORF S.1320)
Südseitig Schulterbogenportal in tiefen stark profiliertem, spitzbogigem Gewände, 1. Hälfte 14.Jh. (Abb.1)
Östlich davon neugotisches Rechteckportal, um 1900 (Abb.3)
Details
Gemeindename | Zellerndorf |
Gemeindekennzahl | 31052 |
Ortsübliche Bezeichnung | Türen bei Pfarrkirche (1898) |
Objektkategorie | 3500 ( Haustüren und Tore | | ) |
Katastralgemeinde | Zellerndorf -- GEM Zellerndorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 3369 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Ortsfriedhof |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | |
Längengrad | |
Breitengrad |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Breite (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Denkmalschutz: BDA Katholische Pfarrkirche hll. Philipp und Jakob BDA: 5627 Objekt-ID: 1498 Die gotische Staffelkirche aus der ersten Hälfte des 14.Jh. steht wohl auf früh-mittelalterlichen Fundamenten und wurde 1729 barockisiert. _______________________________ DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Niederösterreich nördlich der Donau; (Verlag A. Schroll & Co, Wien, 1990 ZELLERNDORF S.1320) Südseitig Schulterbogenportal in tiefen stark profiliertem, spitzbogigem Gewände, 1. Hälfte 14.Jh. (Abb.1) Östlich davon neugotisches Rechteckportal, um 1900 (Abb.3) |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 14. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | AICHINGER-ROSENBERGER/WOLDRON: Baugeschichte der Pfarrkirche … in: Kirchliche Kunst in Zellerndorf - Verlag: Pfarre Zellerndorf (2001) n Die Pfarrkirche von ZELLERNDORF Als älteste Bauphase lassen sich die östlichen Mauerecken eines einschiffigen spätromanischen Langhauses nachweisen. Eine Pfarrkirche wird in ZELLERNDORF bereits 1227 genannt, mit ihr darf man das Langhaus in Zusammenhang bringen. Genauere Aussagen zum Aussehen der Kirche im 13.Jh. werden durch gotische Umbauten verhindert. Als nächste nachweisbare Bauphase erfolgte die Errichtung eines gotischen Langchores. Die ehemaligen Seitenkapellen können stilistisch in die Zeit um 1310/30 datiert werden. An der Südseite der Südkapelle wurde ein zweijochiger kreuzrippengewölbter Kapellenanbau mitgebaut. Darunter befindet sich ein kleines Ossarium; der Zugang dazu erfolgt von Außen über einen schmalen Schacht, eine sogenannte „Knochenrutsche“. (Abb.10) Als letzte gesicherte Bautätigkeit des 14.Jh. kann die Errichtung des dreischiffigen, dreijochigen Staffel-Langhauses angesehen werden. Aus dieser Zeit stammt auch das westliche (gotische) Südportal. (Abb.1) 1581 kam es zum vollständigen Übertritt der Pfarre zum Protestantismus. Die Rekatholisierung dauerte bis in die ersten Jahrzehnte des 17.Jh. Eine erste barocke Renovierung erfolgte in der Zeit der Gegenreformation um 1650, das wird durch einen Eintrag in den Pfarrbüchern bestätigt. Die zweite Renovierung erfolgte im Jahr 1739 und prägt noch heute den Bau. Damals wurde die Sakristei mit gewölbtem Oratorium angebaut. Der Turm erhielt sein barockes Schallgeschoß mit Rundbogenfenstern und einem zwiebelförmigen Helm. (Abb.4) 1786 drohte er bereits wieder einzustürzen und 1811 wurde er abgetragen und erneuert. Der heutige Helm stammt aus dem Jahr 1875. 1898 wurde eine Renovierung begonnen, die heute noch den Kirchenbau prägt. Aus dieser Zeit stammt das östliche (neugotische) Südportal (Abb.3) - ein Schulterbogenportal, das anstelle eines kleineren spitzbogiger Portals ausgebrochen wurde, und das dem westlichen Südportal eingestellte Schulterbogenportal. Anschließend an die Sakristei wurde ein Treppenturm errichtet (Abb.!3,13a) STERLICKE C.: Pfarrchronik (1840) Die Kirchentür gegen Nalb (= Nordseite) wird zugemauert - bei der Renovierung 1972 sichtbar. (Abb.7) Die vordere Tür hatte eine Vorhalle aus Holz; sie wurde abgerissen und durch eine aus Ziegeln ersetzt. In der Nische auf der Nalber Seite wurden die Statuen Mariens (s.d. jetzt in der Hauskapelle) und des „leidenden Heilands“ (s.d. jetzt „der Auferstandene“ in der Pfarrkirche) aufgestellt. (Abb.4,5) |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | 1972 wurde die Pfarrkirche außen renoviert. Der Putz wurde abgeschlagen und so wurden frühere Baudetails sichtbar. An der Nordseite die 1840 zugemauerte Kirchentür. (Abb.7) und an der Südseite das ursprüngliche östliche Portal (Abb.8). Auch wurde derZugang zum Ossarium freigelegt, er erfolgt von Außen über einen schmalen Schacht, eine sogenannte „Knochenrutsche“. (Abb.9) 1990 haben Dr. Wolfgang HEINRICH und Kollegen gemeinsam mit Pfarrer Franz MANTLER das Ossarium "besucht". (Abb.10) Leider gibt es darüber keine Veröffentlichung |

ZELLERNDORF Pfarrkirche - Türen 1s | |
Mag. Josef Schönhofer |

ZELLERNDORF Pfarrkirche - Türen 2s | |
2022-08-09 | |
Mag. Josef Schönhofer |

ZELLERNDORF Pfarrkirche - Türen 3s | |
2022-08-09 | |
Mag. Josef Schönhofer |

ZELLERNDORF Pfarrkirche - Türen 4s | |
1750? | |
Benediktinerabtei Schotten, Wien |

ZELLERNDORF Pfarrkirche - Türen 5s | |
1899 | |
Archiv Schönhofer: Ansichtskarte (gelaufen 1899) |

ZELLERNDORF Pfarrkirche - Türen - Korrespondenzkarte 5as | |
1898 | |
NÖLB Inv.No.1639-029b 1898 |

ZELLERNDORF Pfarrkirche - Türen 5s | |
1914 | |
Sammlung Karl Schimpel |

ZELLERNDORF Pfarrkirche - Türen 7s | |
1972 | |
OSR Josef Schönhofer |

ZELLERNDORF Pfarrkirche - Türen 8s | |
1972 | |
OSR Josef Schönhofer |

ZELLERNDORF Pfarrkirche - Türen 9s | |
1972 | |
OSR Josef Schönhofer |

ZELLERNDORF Pfarrkirche - Eingang zum Ossarium 10 | |
2022-07-27 | |
Mag. Josef Schönhofer |

ZELLERNDORF Pfarrkirche - Ossarium 11s | |
1990 | |
Prof.OSR Hermann Jagenteufel |

ZELLERNDORF Pfarrkirche - Türen 12s | |
1995 | |
Mag. Josef Schönhofer |

ZELLERNDORF Pfarrkirche - Türen 13s | |
2022-08-09 | |
Mag. Josef Schönhofer |

ZELLERNDORF Pfarrkirche - Türen 13as | |
2022-08-09 | |
Mag. Josef Schönhofer |

ZELLERNDORF Pfarrkirche Informationstafel 15s | |
2013 | |
Prof.OSR Hermann Jagenteufel |

ZELLERNDORF Pfarrkirche - Baualterungsplan 16s | |
2001 | |
aus: AICHINGER-ROSENBERGER/WOLDRON: Baugeschichte der Pfarrkirche … in: Kirchliche Kunst in Zellerndorf (2001) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Quellen: DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Niederösterreich nördlich der Donau; (Verlag A. Schroll & Co, Wien - ZELLERNDORF S.1320 (1990) FASSBINDER-BRÜCKLER B.: Kirchen, Kapellen und Friedhöfe in: Zellerndorf-Kunstdenkmäler - Heimat Zellerndorf (Verlag: Zellerndorf 2000 S. 248) AICHINGER-ROSENBERGER/WOLDRON: Baugeschichte der Pfarrkirche … in: Kirchliche Kunst in Zellerndorf- Verlag: Pfarre Zellerndorf (2001) |
Datum der Erfassung | 2024-06-30 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2025-01-30 |
letzter Bearbeiter | Josef Schoenhofer |