Gemeinde: Straß im Straßertale
Kategorie: Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke
Zeitkategorie: 15. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Ursprünglich stand das Schwertkreuz am Stanglweg 350 m nordöstlich des jetztigen Standplatzes. 1917 in den Hohlweg gestürzt, der Tabernakel wurde hierbei beschädigt und verblieb im Hohlweg. 1979 wurde es von Josef Schreibbauer nach
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alten Aufnahmen restauriert bzw. teilweise erneuert und auf dem jetzigen Standort aufgestellt. Die Erneuerung des Tabernakels ist nicht ganz korrekt, da er an zwei Seiten offen war. Die Ursache der Errichtung war das Gedenken an den Mord an Paul Rasman am 2. August 1489. Das Schwertkreuz ist in dieser Form der älteste steinerne Bildstock in NÖ. Laut Erzählung von Berta und Alois Rosner aus Straß, Bahnstraße 57: Wenn ein Verurteilter, der zum Gerichtsort am Gautscher zur Exekution geführt wurde, entkommen konnte und bei seiner Flucht beim Schwertkreuz vorbeikam, ohne gefangen worden zu sein, dann wurde er nicht hingerichtet und die Todesstrafe wurde ihm erlassen.
Beschreibung:
In der Placherkellergasse neben Haus Nr. 221 steht ein Lichtpfeiler aus weißem Kalksandstein. Aufgrund der starken Abfasung achteckiger Schaft mit quadratischem Sockel. Darauf noch original unterkehlte Deckplatte. Der quadratische Tabernakel mit
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drei, etwas eingetieften rundbogigen Nischen sowie das Steinkreuz (Helm) wurden rezent ergänzt. Auf der westlichen Schaftseite ist ein langes Richtschwert mit der Spitze nach unten eingemeißelt. Die gesamte übrige Schaftfläche auf dieser Seite und ein Teil auf der südlichen Seite sind mit einer eingemeißelten Inschrift in gotischen Minuskeln bedeckt. In den beiden Kehlungen der Abfasung auf der Schauseite sind kurzgriffige Beile eingemeißelt. Vor dem Schwertkreuz befindet sich ein Stein mit einer Metalltafel, auf der die transkribierte Inschrift zu lesen ist.
Details
Gemeinde / Objektbezeichnung
Gemeindename |
Straß im Straßertale |
Gemeindekennzahl |
31346 |
Ortsübliche Bezeichnung |
Schwertkreuz, Gerichtskreuz |
Objektkategorie |
1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke) |
Lage in der Gemeinde
Katastralgemeinde |
Straß -- GEM Straß im Straßertale |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer |
2060 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil |
Straß / Gsellgericht |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname |
Placherkellergasse |
Längengrad |
15.73864 |
Breitengrad |
48.47509 |
Schutzstatus
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Größe/Gestalt
Höhe (m) |
4.2 |
gemessen od. geschätzt |
geschätzt |
Breite (m) |
0.8 |
gemessen od. geschätzt |
gemessen |
Tiefe (m) |
0.8 |
gemessen od. geschätzt |
gemessen |
Erhaltungsstatus
Zustandsklassifizierung |
gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
|
Beschreibung
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) |
In der Placherkellergasse neben Haus Nr. 221 steht ein Lichtpfeiler aus weißem Kalksandstein. Aufgrund der starken Abfasung achteckiger Schaft mit quadratischem Sockel. Darauf noch original unterkehlte Deckplatte. Der quadratische Tabernakel mit drei, etwas eingetieften rundbogigen Nischen sowie das Steinkreuz (Helm) wurden rezent ergänzt. Auf der westlichen Schaftseite ist ein langes Richtschwert mit der Spitze nach unten eingemeißelt. Die gesamte übrige Schaftfläche auf dieser Seite und ein Teil auf der südlichen Seite sind mit einer eingemeißelten Inschrift in gotischen Minuskeln bedeckt. In den beiden Kehlungen der Abfasung auf der Schauseite sind kurzgriffige Beile eingemeißelt. Vor dem Schwertkreuz befindet sich ein Stein mit einer Metalltafel, auf der die transkribierte Inschrift zu lesen ist. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Ursprünglicher Tabernakel an zwei Seiten mit Spitzbögen geöffnet, darauf Steindach mit abgebrochenem Fialenwerk und massivem Steinkreuz. Vorderes Relief früher polychromiert.Die Inschrift aus gotischen Minuskeln wurde durch Prof. Dr. Hornung erst 1977 anlässlich der Ausstellung 'Flurkreuze in Niederösterreich' im Schloss Gobelsburg transkribiert: Anno domini MCCCCLXXXIX jar ist erstochen worden Paul Rasman an Sand Steffans aben(d) / dem got gnedig sey / das hat .... der jorig Smoll (=2.8.1489) |
Chronik
Zeitkategorie |
15. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen |
Ursprünglich stand das Schwertkreuz am Stanglweg 350 m nordöstlich des jetztigen Standplatzes. 1917 in den Hohlweg gestürzt, der Tabernakel wurde hierbei beschädigt und verblieb im Hohlweg. 1979 wurde es von Josef Schreibbauer nach alten Aufnahmen restauriert bzw. teilweise erneuert und auf dem jetzigen Standort aufgestellt. Die Erneuerung des Tabernakels ist nicht ganz korrekt, da er an zwei Seiten offen war. Die Ursache der Errichtung war das Gedenken an den Mord an Paul Rasman am 2. August 1489. Das Schwertkreuz ist in dieser Form der älteste steinerne Bildstock in NÖ. Laut Erzählung von Berta und Alois Rosner aus Straß, Bahnstraße 57: Wenn ein Verurteilter, der zum Gerichtsort am Gautscher zur Exekution geführt wurde, entkommen konnte und bei seiner Flucht beim Schwertkreuz vorbeikam, ohne gefangen worden zu sein, dann wurde er nicht hingerichtet und die Todesstrafe wurde ihm erlassen. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
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Quellen
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen |
Alexandra Leeb, Die Flurdenkmale im Straßertal. Straß 1993. Hans Windbrechtinger, Reiche Ernte hielt der Tod. Straß 2000, S. 9. Dehio, NÖ nördlich der Donau, 1990. S. 1151. |
Erhebung/Überarbeitung
Datum der Erfassung |
2011-01-01 |
Erfasser |
Horst Niedermair |
Datum der letzten Bearbeitung |
2011-01-01 |
letzter Bearbeiter |
Horst Niedermair |
Vollständig erfasst
Kommentare
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