Engelsberger Kapelle

Religiöse KleindenkmälerKapellen und GrottenKapellen

Gemeinde: Biberbach

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Über die Errichtung im Jahr 1905 gibt es eine genaue Aufzeichnung in der Pfarrchronik und auch eine Erklärung, die vom Besitzer und zwei Zeugen unterfertigt ist:
“Am 4. August 1905 wurde vom Pfarrverweser Pfarrer P. Adalbert Zadl mit Vollmacht vom Hw. bisch. Ordinariat St. Pölten do 2. 8. 1905, die von Leopold Schörghuber, Biberbach Engelsberg 184, hiesige Pfarre, bei seinem Hause erbaute kleine Betkapelle eingeweiht samt der darin aufgestellten Maria-Lourdes-Statue, die von Ferdinand Stuflesser, Bildhauer in St. Ulrich-Gröden in Tirol bezogen wurde. Der Erbauer stellt nachfolgenden Revers aus, der im hiesigen Pfarrarchiv aufbewahrt wird. Dieser lautet: Ich Endesgefertigter erkläre, dass ich für mich und meine Nachkommen die Pflicht übernehme, die bei meinem Haus 184 erbaute Betkapelle, worin eine Statue unserer Lieben Frau von Lourdes aufgestellt ist, zu erhalten. Biberbach am 23. 7. 1905. Leopold Schörghuber m.p., Josef Pfaffenbichler m.p., Bauer in Maberg als Zeuge, Pius Schörghuber m.p., Bauer in Hinterberg als Zeuge.“
Diesen außergewöhnlichen Akt über die Erhaltung der Kapelle finden wir bei keiner der Kapellen in Biberbach.
Die letzte sorgfältige Renovierung der Kapelle erfolgte im Jahr 1995.

Kapellensanierung 2022/2023
Die Renovierung der Kapelle war ein lang gehegter Wunsch der am 4. November 2021 verstorbenen Maria Schörghuber. In ihrem Sinn wurde im Juli 2022 mit der Sanierung der Kapelle begonnen, die bereits einige größere Schäden aufwies.
Das Fundament wurde frei gelegt und von den Wurzeln der beiden großen Linden befreit, das Mauerwerk trockengelegt und am Eingang zur Kapelle eine Stufe eingebaut. Das Material der Steinstufe stammt von der alten Biberbacher Kirchenstiege, die im Herbst 2022 ersetzt wurde.
Der Verputz des Denkmals und auch einige der aufwändigen Fassadenteile mussten ausgebessert werden, der Anstrich erfolgte in einem dem Original sehr ähnlichen Gelbton. Das Gewölbe – ursprünglich ein blauer Sternenhimmel – ist seit der letzten Renovierung in weißer Farbe ausgemalt, die Nische der Marienstatue mit einer Umrandung in Marmor-Struktur hervorgehoben. Das Fenster hinter der Statue bekam einen neuen Rahmen und sorgt noch immer für Lichteinfall durch die Original-Glasscheibe. Auch die Marienstatue – eine Lourdes-Madonna – wurde detailgetreu renoviert.
Die Familie dankt Stefan Gruber Sen. für die Maurer- und Verputzarbeiten, die auf Grund der Trocknungszeit oft nur in kurzen Teilabschnitten durchgeführt werden konnten. Firma Strohmayr für die Malerarbeiten, besonders Simone Ecker, die die Feinarbeiten und die Renovierung der Marienstatue übernommen hat. Firma Dachdecker Lehner, Sepp Hirtenlehner, für die Spenglerarbeiten.
Nach Fertigstellung der Sanierung wurde die Hauskapelle am Sonntag Abend 11. Juni im Beisein von mehr als 100 Familienmitgliedern, Nachbarn und Freunden feierlich von P. Florian Ehebruster gesegnet.

Beschreibung:

Kapelle mit großartig ausgeführten Kapitellen und Pilastern sowie aufwändiger Giebelausformung. Grundriss 200x230cm, Höhe samt dem mit Mauerleisten und Verzierungen ausgestattetem Giebeldreieck 380cm.
Das geschmiedete Gittertor ist mit einer kunstvollen Umrahmung versehen. Oberhalb des Tores trägt eine Leiste die Inschrift "Mein liebes Kind wo gehst Du hin gedenk dass ich Deine Mutter bin". Im Gittertor weisen die Abkürzungen 19 L M Sch 05 auf die Erbauung im Jahr 1905 durch Leopold und Maria Schörghuber hin. Die Seitenwände sind ohne Fenster, die Decke ist gewölbt. Ein Lichteinfall kommt hinten von einem kleinen Rundfenster. Im Innenraum (125x190cm) steht auf dem Altartisch eine Stuflesser-Madonna aus dem Jahr 1905.

Details

Gemeindename Biberbach
Gemeindekennzahl 30507
Ortsübliche Bezeichnung Engelsberger Kapelle
Objektkategorie 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen)

Katastralgemeinde Biberbach -- GEM Biberbach
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 4402/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Engelsberg
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Engelsberg 184
Längengrad 14.714733
Breitengrad 48.0025

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 3.8
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 2
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 2.3
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Kapelle mit großartig ausgeführten Kapitellen und Pilastern sowie aufwändiger Giebelausformung. Grundriss 200x230cm, Höhe samt dem mit Mauerleisten und Verzierungen ausgestattetem Giebeldreieck 380cm.
Das geschmiedete Gittertor ist mit einer kunstvollen Umrahmung versehen. Oberhalb des Tores trägt eine Leiste die Inschrift "Mein liebes Kind wo gehst Du hin gedenk dass ich Deine Mutter bin". Im Gittertor weisen die Abkürzungen 19 L M Sch 05 auf die Erbauung im Jahr 1905 durch Leopold und Maria Schörghuber hin. Die Seitenwände sind ohne Fenster, die Decke ist gewölbt. Ein Lichteinfall kommt hinten von einem kleinen Rundfenster. Im Innenraum (125x190cm) steht auf dem Altartisch eine Stuflesser-Madonna aus dem Jahr 1905.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Über die Errichtung im Jahr 1905 gibt es eine genaue Aufzeichnung in der Pfarrchronik und auch eine Erklärung, die vom Besitzer und zwei Zeugen unterfertigt ist:
“Am 4. August 1905 wurde vom Pfarrverweser Pfarrer P. Adalbert Zadl mit Vollmacht vom Hw. bisch. Ordinariat St. Pölten do 2. 8. 1905, die von Leopold Schörghuber, Biberbach Engelsberg 184, hiesige Pfarre, bei seinem Hause erbaute kleine Betkapelle eingeweiht samt der darin aufgestellten Maria-Lourdes-Statue, die von Ferdinand Stuflesser, Bildhauer in St. Ulrich-Gröden in Tirol bezogen wurde. Der Erbauer stellt nachfolgenden Revers aus, der im hiesigen Pfarrarchiv aufbewahrt wird. Dieser lautet: Ich Endesgefertigter erkläre, dass ich für mich und meine Nachkommen die Pflicht übernehme, die bei meinem Haus 184 erbaute Betkapelle, worin eine Statue unserer Lieben Frau von Lourdes aufgestellt ist, zu erhalten. Biberbach am 23. 7. 1905. Leopold Schörghuber m.p., Josef Pfaffenbichler m.p., Bauer in Maberg als Zeuge, Pius Schörghuber m.p., Bauer in Hinterberg als Zeuge.“
Diesen außergewöhnlichen Akt über die Erhaltung der Kapelle finden wir bei keiner der Kapellen in Biberbach.
Die letzte sorgfältige Renovierung der Kapelle erfolgte im Jahr 1995.

Kapellensanierung 2022/2023
Die Renovierung der Kapelle war ein lang gehegter Wunsch der am 4. November 2021 verstorbenen Maria Schörghuber. In ihrem Sinn wurde im Juli 2022 mit der Sanierung der Kapelle begonnen, die bereits einige größere Schäden aufwies.
Das Fundament wurde frei gelegt und von den Wurzeln der beiden großen Linden befreit, das Mauerwerk trockengelegt und am Eingang zur Kapelle eine Stufe eingebaut. Das Material der Steinstufe stammt von der alten Biberbacher Kirchenstiege, die im Herbst 2022 ersetzt wurde.
Der Verputz des Denkmals und auch einige der aufwändigen Fassadenteile mussten ausgebessert werden, der Anstrich erfolgte in einem dem Original sehr ähnlichen Gelbton. Das Gewölbe – ursprünglich ein blauer Sternenhimmel – ist seit der letzten Renovierung in weißer Farbe ausgemalt, die Nische der Marienstatue mit einer Umrandung in Marmor-Struktur hervorgehoben. Das Fenster hinter der Statue bekam einen neuen Rahmen und sorgt noch immer für Lichteinfall durch die Original-Glasscheibe. Auch die Marienstatue – eine Lourdes-Madonna – wurde detailgetreu renoviert.
Die Familie dankt Stefan Gruber Sen. für die Maurer- und Verputzarbeiten, die auf Grund der Trocknungszeit oft nur in kurzen Teilabschnitten durchgeführt werden konnten. Firma Strohmayr für die Malerarbeiten, besonders Simone Ecker, die die Feinarbeiten und die Renovierung der Marienstatue übernommen hat. Firma Dachdecker Lehner, Sepp Hirtenlehner, für die Spenglerarbeiten.
Nach Fertigstellung der Sanierung wurde die Hauskapelle am Sonntag Abend 11. Juni im Beisein von mehr als 100 Familienmitgliedern, Nachbarn und Freunden feierlich von P. Florian Ehebruster gesegnet.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Statuen aus der Werkstätte des Ferdinand Stuflesser aus St. Ulrich/Gröden waren auch für die Biberbacher Kirche im Jahr 1891 angeschafft worden, auch die neugotischen Altäre in Aschbach stammen aus dieser Werkstätte, die 1875 gegründet wurde, und nun in der 5. Generation bekannt ist für kirchliche Kunst.

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Erzählung Familie Schörghuber, aufgezeichnet von OSR Karl Lammerhuber. Bericht Renovierung 2022/2023 von Brigitte Hofschwaiger.

Brigitte Hofschwaiger
Datum der Erfassung 2015-06-15
Datum der letzten Bearbeitung 2023-06-12

Standort

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