Kapelle Brandhof

Religiöse KleindenkmälerKapellen und GrottenKapellen

Gemeinde: Biberbach

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Über die Einweihung berichtet die Pfarrchronik im Kapitel 1929 nach den langen Ausführungen über die furchtbare Kälte, dem Abschied von Oberlehrer Gruber und der Begrüßung des neuen in der Person von Johann Simonsberger:
“Am Feste der hl. Dreifaltigkeit wurde beim Haus Brandhof die neue schöne Kapelle, welche der Besitzer in der Nähe des Hauses erbaute, eingeweiht. Es war ein schöner Sommertag und viel Volk hatte sich eingefunden.“

Beschreibung:

Die Brandhofer Kapelle gehört mit der Grundfläche von 325x320cm (die Rundung für den Altar hat noch weitere 110cm Außenmaß) und einer Höhe von 350cm zu den großen Biberbacher Kapellen und wirkt durch die Giebelübermauerung, die in einigen Bogen und Absätzen zum Steinkreuz an der Spitze hochsteigt, außerordentlich stattlich.
Beachtlich ist auch die ganze Vorderfront mit den Bogen und Nischen und dem ansehnlichen Gitter. Die seitlichen Nischen enthalten Ölbilder auf Blech des hl. Leonhard (links) und des hl. Sebastian (rechts), von Josef Brandstötter 1988 gemalt. Die Giebelnische birgt eine Statue des hl. Florian.
Unterhalb des Giebelansatzes steht in kräftigen gotischen Buchstaben
“Lob und Preis und Ehr sei der heiligsten Dreifaltigkeit jetzt u. in Ewigkeit“.
Das Ziegel gedeckte Satteldach kragt auf dem Gesimse 25cm seitlich vor. Die hintere Rundung ist Kupfer gedeckt.
Im Innern fällt besonders die im starken Rot und Gelb gemusterte elegante Rundung des Altarraumes auf. Die große Dreifaltigkeitsstatue wirkt ungewöhnlich. Das Dreieck mit dem allsehenden Auge auf dem Haupt Gottvaters statt der Taube ist eine außerordentlich seltene Darstellungsart. Seitlich stehen auf kleinen Sockeln eine Herz Jesu- und eine Marienstatue. Die Decke ist etwas gewölbt und im Mittelteil mit einem Sternenhimmel bemalt. Links und rechts haben drei Bänke Platz. Licht fällt von den seitlichen Fenstern ein.

Details

Gemeindename Biberbach
Gemeindekennzahl 30507
Ortsübliche Bezeichnung Kapelle Brandhof
Objektkategorie 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen)

Katastralgemeinde Biberbach -- GEM Biberbach
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 2972
Ortschafts- bzw. Ortsteil Brandhof
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Brandhof 153
Längengrad 14.714117
Breitengrad 48.017683

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 3.5
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 3.25
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 3.2
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sanierungsbedürftig
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Die Brandhofer Kapelle gehört mit der Grundfläche von 325x320cm (die Rundung für den Altar hat noch weitere 110cm Außenmaß) und einer Höhe von 350cm zu den großen Biberbacher Kapellen und wirkt durch die Giebelübermauerung, die in einigen Bogen und Absätzen zum Steinkreuz an der Spitze hochsteigt, außerordentlich stattlich.
Beachtlich ist auch die ganze Vorderfront mit den Bogen und Nischen und dem ansehnlichen Gitter. Die seitlichen Nischen enthalten Ölbilder auf Blech des hl. Leonhard (links) und des hl. Sebastian (rechts), von Josef Brandstötter 1988 gemalt. Die Giebelnische birgt eine Statue des hl. Florian.
Unterhalb des Giebelansatzes steht in kräftigen gotischen Buchstaben
“Lob und Preis und Ehr sei der heiligsten Dreifaltigkeit jetzt u. in Ewigkeit“.
Das Ziegel gedeckte Satteldach kragt auf dem Gesimse 25cm seitlich vor. Die hintere Rundung ist Kupfer gedeckt.
Im Innern fällt besonders die im starken Rot und Gelb gemusterte elegante Rundung des Altarraumes auf. Die große Dreifaltigkeitsstatue wirkt ungewöhnlich. Das Dreieck mit dem allsehenden Auge auf dem Haupt Gottvaters statt der Taube ist eine außerordentlich seltene Darstellungsart. Seitlich stehen auf kleinen Sockeln eine Herz Jesu- und eine Marienstatue. Die Decke ist etwas gewölbt und im Mittelteil mit einem Sternenhimmel bemalt. Links und rechts haben drei Bänke Platz. Licht fällt von den seitlichen Fenstern ein.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Die Buchstaben im Giebel der Kapelle P. A. J. K. erinnern an Paul, Anna und Johanna Kropf. – Paul Kropf (1876 – 1960) war Besitzer von 1911 bis 1956. Seine erste Frau Anna starb am 18. März 1926. Am 31. Juni 1927 heiratete er Johanna Streßler.

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Über die Einweihung berichtet die Pfarrchronik im Kapitel 1929 nach den langen Ausführungen über die furchtbare Kälte, dem Abschied von Oberlehrer Gruber und der Begrüßung des neuen in der Person von Johann Simonsberger:
“Am Feste der hl. Dreifaltigkeit wurde beim Haus Brandhof die neue schöne Kapelle, welche der Besitzer in der Nähe des Hauses erbaute, eingeweiht. Es war ein schöner Sommertag und viel Volk hatte sich eingefunden.“
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Die Familie Kropf weiß aus den Erzählungen der Vorfahren, dass die Kapelle anstatt des alten Kreuzes gedacht war, das früher in der “Kreuzwiesen“ unterhalb des Hauses gestanden ist. Das Kreuz war einst zur Erinnerung an einen Unfall errichtet worden. Ein Bub hatte einen Binderhammer, der zum Antreiben der Reifen bei den Mostfässern gebraucht wird, aus Übermut in die Lacke, die es unterhalb des Hauses gab, geworfen. Als er ihn dann herausfischen wollte, ist er in der Lacke ertrunken. –
1988 wurde die Kapelle von den Besitzern Josefa und Josef Kropf renoviert.

Im Herbst/Winter 2021/2022 wurde die Kapelle nochmals von Josefa und Josef Kropf von Grund auf renoviert: neue Färbelung, Traufe mit Steinbruch, Renovierung des Gittertores, komplette farbliche Neugestaltung des Innenraumes und Restaurierung der Heiligenfiguren.
Die renovierte Kapelle wurde am Abend des Dreifaltigkeit-Sonntags 12. Juni 2022 vom Biberbacher Pfarrer P. Florian Ehebruster OSB feierlich gesegnet, in Anwesenheit von über 100 Verwandten, Nachbarn und Freunden.
Bei der Errichtung der Kapellenwege in Biberbach im September 2022 wurde bei der Kapelle eine Impulstafel aus Emaille aufstellt, die ein Segensgebet trägt.

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1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Erzählung Familie Kropf, aufgezeichnet von OSR Karl Lammerhuber.

Brigitte Hofschwaiger
Datum der Erfassung 2015-06-13
Datum der letzten Bearbeitung 2022-10-22

Standort

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