Truckhmüller-Kreuz
Gemeinde: Mautern an der Donau
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Die im Tabernakelaufsatz eingemeißelten Wappen und Texte geben Aufschluss über die Entstehungsgeschichte des Renaissance-Bildstocks. Das Wappen - Auf Dreiberg ein Tatzenkreuz – bringt zum Ausdruck, dass hier einst das Gebiet des zur Stiftherrschaft Göttweig gehörigen Dorfes
Baumgarten begann. Ein Greif, in den erhobenen Pranken ein vierspeichiges Mühlrad, zeigt das Wappen von Alexander Truckhenmüller, welcher in Baumgarten Amtsinhaber war und den Bildstock stiftete. Das geviertelte Wappen mit Herzschild, eine links gewendete steigende gekrönte Hydra in den Felder 1 und 4, ein oberhalber bezungter Ziegenrumpf in den Feldern 2 und 3 sowie und das Herzschild mit dem Stiftswappen weist auf den 43. Abt von Göttweig, Georg Schedler, hin. Dessen Amtszeit dauerte von 1604 bis 1610 womit sich die Errichtung des Bildstockes auf diesen Zeitraum eingrenzen lässt.
Die nur mehr schwer lesbaren Inschriften besagen das Alexander Truckenmüller den „Stein hat machen lassen“ sowie die Devise Abts Schedler „Nascimur et morimur“ (wir werden geboren und
sterben).
Beschreibung:
Der Bildstock aus hellgrauem Sandstein steht an der Landesstraße von Mautern nach Baumgarten, etwa 100 m vor dem nördlichen Ortseingang von Baumgarten an der Abzweigung zum ehemaligen Ziegelofen. Auf einem fast in ganzer Länge achtseitig abgefasten Pfeiler über profiliertem Gesims einfacher Tabernakelaufsatz, bekrönt von Pyramidensteindach mit eisernem Kreuz. Im Aufsatz an der Ostseite ist in einer Rundbogennische ein eisernes Kruzifix montiert, im Norden in seichtem Rundbogenfeld Wappenschild mit Beischrift auf Spruchband, im Westen sechszeilige Bauinschrift über Wappenschild in rechteckig vertieftem Feld, im Süden dreizeilige
zentrierte Wortdevise über Wappenschild in rechteckig vertieftem Feld.
Details
Gemeindename | Mautern an der Donau |
Gemeindekennzahl | 31327 |
Ortsübliche Bezeichnung | Truckhmüller-Kreuz |
Objektkategorie | 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Baumgarten -- GEM Mautern an der Donau |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 66/1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | an Landesstraße L7109 |
Längengrad | 15.580991 |
Breitengrad | 48.381013 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 3.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 0.34 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.34 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Das steinerne Material wurde in den über 400 Jahren des Bestehens von der Witterung bereits stark angegriffen, besonders die Konturen der Reliefs an den Tabernakelseiten verflachen zusehends. Die Inschriften sind kaum noch lesbar. Eine Sanierung des kulturhistorisch wertvollen Bildstocks wäre dringend notwendig. |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Der Bildstock aus hellgrauem Sandstein steht an der Landesstraße von Mautern nach Baumgarten, etwa 100 m vor dem nördlichen Ortseingang von Baumgarten an der Abzweigung zum ehemaligen Ziegelofen. Auf einem fast in ganzer Länge achtseitig abgefasten Pfeiler über profiliertem Gesims einfacher Tabernakelaufsatz, bekrönt von Pyramidensteindach mit eisernem Kreuz. Im Aufsatz an der Ostseite ist in einer Rundbogennische ein eisernes Kruzifix montiert, im Norden in seichtem Rundbogenfeld Wappenschild mit Beischrift auf Spruchband, im Westen sechszeilige Bauinschrift über Wappenschild in rechteckig vertieftem Feld, im Süden dreizeilige zentrierte Wortdevise über Wappenschild in rechteckig vertieftem Feld. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Denkmalschutz HERIS-ID: 72241 |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Die im Tabernakelaufsatz eingemeißelten Wappen und Texte geben Aufschluss über die Entstehungsgeschichte des Renaissance-Bildstocks. Das Wappen - Auf Dreiberg ein Tatzenkreuz – bringt zum Ausdruck, dass hier einst das Gebiet des zur Stiftherrschaft Göttweig gehörigen Dorfes Baumgarten begann. Ein Greif, in den erhobenen Pranken ein vierspeichiges Mühlrad, zeigt das Wappen von Alexander Truckhenmüller, welcher in Baumgarten Amtsinhaber war und den Bildstock stiftete. Das geviertelte Wappen mit Herzschild, eine links gewendete steigende gekrönte Hydra in den Felder 1 und 4, ein oberhalber bezungter Ziegenrumpf in den Feldern 2 und 3 sowie und das Herzschild mit dem Stiftswappen weist auf den 43. Abt von Göttweig, Georg Schedler, hin. Dessen Amtszeit dauerte von 1604 bis 1610 womit sich die Errichtung des Bildstockes auf diesen Zeitraum eingrenzen lässt. Die nur mehr schwer lesbaren Inschriften besagen das Alexander Truckenmüller den „Stein hat machen lassen“ sowie die Devise Abts Schedler „Nascimur et morimur“ (wir werden geboren und sterben). |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | -Eder, Helene; Schovanec, Manfred: „Baumgarten, Stadtgemeinde Mautern an der Donau, Liegenschaften, Bewohner und deren Genealogie ab 1700“ (Krems-Stein 2024). -Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, ges. u. bearb. v. Andreas Zajic (Die Deutschen Inschriften 72. Band, Wiener Reihe 3. Band, Teil 3) Wien 2008, Kat. Nr. 389. -Verschönerungsverein Mautern: "Mautern, Mauternbach, Hundsheim mit anderen Augen gesehen. Hauszeichen, Wegkreuze, Marterl. Eine kultur- und volkskundliche Wanderung" (Mautern 1997). |
Datum der Erfassung | 2015-05-22 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2025-10-09 |
letzter Bearbeiter | Karl Reder |