Zaller Troadkasten

KleinspeicherGetreidespeicher

Gemeinde: Thomatal

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Das Zallergut bestand früher aus Wohnhaus, Stallgebäude, Mühle, Backofen, Schmiede und Getreidekasten. Mühle, Backofen und Schmiede existieren heute nicht mehr. Der Zallerkasten wurde 1797 von der Besitzerfamilie Gautsch, vlg. Zaller, erbaut und diente zur trockenen, maussicheren und möglichst brandsicheren Aufbewahrung von Getreide und Saatgut, aber auch anderen landwirtschaftlichen Produkten und Wertgegenständen. Um möglichst von Bränden verschont zu bleiben, wurde er, wie allgemein üblich, etwas abseits von Hof und Stallgebäude errichtet. Die heutigen Besitzer des Zallergutes, Josef Ansperger *1945 und Ronny Ansperger *1973 (Vater und Sohn) haben den Kasten mit Förderung durch das Land Salzburg im Jahr 1998 renoviert und dabei das doppelte Garagentor auf der Eingangsseite rückgebaut und die Tür, den Dachstuhl sowie das Dach und die Malerei erneuert. Heute dient der «Keller» des Kastens als Vorratslagerraum, das Erd- und Obergeschoß werden von Josef Ansperger als Aufbewahrungs- und Schauraum für seine Mineralien genutzt.

Beschreibung:

Der Zaller Troadkasten (Getreidespeicher) steht südöstlich des Ortszentrums von Thomatal, ca. 220 Wegmeter vom Gemeindezentrum Thomatal entlang der Thomataler Landesstraße L 225 Richtung Ramingstein, rechts von dieser, im Abstand von etwa 12 m, über eine Böschung etwas tiefer als das Straßenniveau, nordöstlich zum Wohnhaus Nr. 36, auf einer Seehöhe von 1.060 m.
Der Kasten ist dreigeschoßig, aus Natursteinmauerwerk und weiß verputzt. Das heutige Kellergeschoß mit Gewölbe war früher oberirdisch mit hausseitiger Tür sowie einem Fenster und hatte keine Verbindung zum darüberliegenden Geschoß. Nach einem großen Hochwasser im Jahr 1903, vom Burgbach ausgehend, wurde das ganze Gehöft arg in Mitleidenschaft gezogen und der Kasten in Stockwerkhöhe verschüttet, womit das Erdgeschoss zum Keller wurde. Dieser ist heute durch einen unterirdischen Tunnel vom Wohnhaus aus zugänglich und wird als Vorratskeller genutzt. Zwischen dem heutigen Erdgeschoß und dem Obergeschoß, das über eine Holztreppe erschlossen ist, befindet sich eine Holztramdecke. Bei einem Brand wurde das Holzdach und der Dachstuhl des Satteldaches beschädigt. Brandspuren sind im Innenbereich heute noch sichtbar. Das war der Grund dafür, dass man bei der Neueindeckung über einer Längsschalung ein Schotter / Kalkmörtelgemisch zwischen den Sparren eingebracht hat, um den Brandschutz zu erhöhen. Bei einer späteren Renovierung wurde das bestehende Dachtragwerk belassen, ein neues darübergesetzt und mit Brettschindeln aus Lärchenholz eingedeckt. Die Traufen haben hölzerne Regenrinnen auf schmiedeeisernen Haken.
Die südöstliche Eingangs- und Giebelseite ist gegliedert durch die Eingangstür aus Holz 200 x 110 cm, die außen mit Blechplatten beschlagen ist und innen schmiedeeiserne Zierbänder besitzt. Die Türlaibung mit Korbbogen und gelber Fasche ist braun gerändert. Über der Tür ist ein aufgemaltes Schild mit den Initialen «HG EM», «P IHS E» und darunter die Jahreszahl «1798» sowie darüber ein rechteckig hochgestelltes Fenster 45 x 60 cm mit Holzstock und Holzsturz, das heute mit Glasbausteinen geschlossen ist. Eine schießschartenartige Lüftungsöffnung im Giebel wurde zugemauert, ist aber im Putz noch zu erkennen.
Die Rückseite bzw. nordwestliche Giebelseite ist gegliedert durch je ein rechteckig hochgestelltes Fenster 45 x 69 cm im Erd- und Obergeschoß mit Holzstock, Holzsturz und Eisengitter sowie einer schießschartenartigen Lüftungsöffnung im Giebel.
Dei beiden Traufenseiten sind geschlossen ausgeführt, wobei in jüngerer Zeit über dem unterirdischen Keller-Zugangstunnel ein Verbindungsbau zwischen Wohnhaus und südwestlicher Traufenseite hergestellt wurde.

Details

Gemeindename Thomatal
Gemeindekennzahl 50511
Ortsübliche Bezeichnung Zaller Troadkasten
Objektkategorie 2110 ( Kleinspeicher | Getreidespeicher | )

Katastralgemeinde Thomatal -- GEM Thomatal
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 8/2
Ortschafts- bzw. Ortsteil Thomatal
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Thomatal 36
Längengrad 13.750023
Breitengrad 47.070731

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 9.7
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 6.7
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 8.2
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Der Zaller Troadkasten (Getreidespeicher) steht südöstlich des Ortszentrums von Thomatal, ca. 220 Wegmeter vom Gemeindezentrum Thomatal entlang der Thomataler Landesstraße L 225 Richtung Ramingstein, rechts von dieser, im Abstand von etwa 12 m, über eine Böschung etwas tiefer als das Straßenniveau, nordöstlich zum Wohnhaus Nr. 36, auf einer Seehöhe von 1.060 m.
Der Kasten ist dreigeschoßig, aus Natursteinmauerwerk und weiß verputzt. Das heutige Kellergeschoß mit Gewölbe war früher oberirdisch mit hausseitiger Tür sowie einem Fenster und hatte keine Verbindung zum darüberliegenden Geschoß. Nach einem großen Hochwasser im Jahr 1903, vom Burgbach ausgehend, wurde das ganze Gehöft arg in Mitleidenschaft gezogen und der Kasten in Stockwerkhöhe verschüttet, womit das Erdgeschoss zum Keller wurde. Dieser ist heute durch einen unterirdischen Tunnel vom Wohnhaus aus zugänglich und wird als Vorratskeller genutzt. Zwischen dem heutigen Erdgeschoß und dem Obergeschoß, das über eine Holztreppe erschlossen ist, befindet sich eine Holztramdecke. Bei einem Brand wurde das Holzdach und der Dachstuhl des Satteldaches beschädigt. Brandspuren sind im Innenbereich heute noch sichtbar. Das war der Grund dafür, dass man bei der Neueindeckung über einer Längsschalung ein Schotter / Kalkmörtelgemisch zwischen den Sparren eingebracht hat, um den Brandschutz zu erhöhen. Bei einer späteren Renovierung wurde das bestehende Dachtragwerk belassen, ein neues darübergesetzt und mit Brettschindeln aus Lärchenholz eingedeckt. Die Traufen haben hölzerne Regenrinnen auf schmiedeeisernen Haken.
Die südöstliche Eingangs- und Giebelseite ist gegliedert durch die Eingangstür aus Holz 200 x 110 cm, die außen mit Blechplatten beschlagen ist und innen schmiedeeiserne Zierbänder besitzt. Die Türlaibung mit Korbbogen und gelber Fasche ist braun gerändert. Über der Tür ist ein aufgemaltes Schild mit den Initialen «HG EM», «P IHS E» und darunter die Jahreszahl «1798» sowie darüber ein rechteckig hochgestelltes Fenster 45 x 60 cm mit Holzstock und Holzsturz, das heute mit Glasbausteinen geschlossen ist. Eine schießschartenartige Lüftungsöffnung im Giebel wurde zugemauert, ist aber im Putz noch zu erkennen.
Die Rückseite bzw. nordwestliche Giebelseite ist gegliedert durch je ein rechteckig hochgestelltes Fenster 45 x 69 cm im Erd- und Obergeschoß mit Holzstock, Holzsturz und Eisengitter sowie einer schießschartenartigen Lüftungsöffnung im Giebel.
Dei beiden Traufenseiten sind geschlossen ausgeführt, wobei in jüngerer Zeit über dem unterirdischen Keller-Zugangstunnel ein Verbindungsbau zwischen Wohnhaus und südwestlicher Traufenseite hergestellt wurde.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Das Zallergut bestand früher aus Wohnhaus, Stallgebäude, Mühle, Backofen, Schmiede und Getreidekasten. Mühle, Backofen und Schmiede existieren heute nicht mehr. Der Zallerkasten wurde 1797 von der Besitzerfamilie Gautsch, vlg. Zaller, erbaut und diente zur trockenen, maussicheren und möglichst brandsicheren Aufbewahrung von Getreide und Saatgut, aber auch anderen landwirtschaftlichen Produkten und Wertgegenständen. Um möglichst von Bränden verschont zu bleiben, wurde er, wie allgemein üblich, etwas abseits von Hof und Stallgebäude errichtet. Die heutigen Besitzer des Zallergutes, Josef Ansperger *1945 und Ronny Ansperger *1973 (Vater und Sohn) haben den Kasten mit Förderung durch das Land Salzburg im Jahr 1998 renoviert und dabei das doppelte Garagentor auf der Eingangsseite rückgebaut und die Tür, den Dachstuhl sowie das Dach und die Malerei erneuert. Heute dient der «Keller» des Kastens als Vorratslagerraum, das Erd- und Obergeschoß werden von Josef Ansperger als Aufbewahrungs- und Schauraum für seine Mineralien genutzt.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen - Josef und Ronny Ansperger, Besitzer Zallergut, 5592 Thomatal 36

Peter Moser
Datum der Erfassung 2020-03-28
Datum der letzten Bearbeitung 2020-05-25

Standort

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