hl. Nepomuk

Freiplastikenreligiöse FreiplastikenJohannes Nepomukdarstellungen

Gemeinde: Zellerndorf

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Bereits auf der Karte der Josefinischen Landaufnahme ist dieses Marterl eingezeichnet, links der Straße - an ihrem ursprünglichen Platz.
Ursprünglich stand die Statue des Johannes Nepomuk links von der Straße am Abhang der Kirchenstraße, kurz vor der Brücke. Sie wurde später (?) an die rechte Seite versetzt und neu fundamentiert.
Vermutung: Bevor die Brücke errichtet wurde (Datum unbekannt), gab es nur eine Furt durch den Pulkaubach, die Statue stand damals in der „richtigen“ Höhe zur Straße. Mit der Errichtung der Brücke war eine Aufschüttung der Straße notwendig, die Pulkau ist in diesem Abschnitt auf der Südseite (Dorfseite) durch einen Damm gesichert. Dadurch stand die Statue unterhalb des Straßenniveaus in der Böschung, was eine „Versetzung“ rechtfertigte.
Die Statue wurde dann rechts neben der Straße, südlich der Brücke über den Pulkaubach, an der Abzweigung von zwei „Kirchensteigen“ neu errichtet (Abb.4)
1972 wurde der Lauf des Pulkaubaches geändert (weiter nach Süden).
Der „Brückenheilige“ Johannes Nepomuk steht jetzt - ungefähr an seinem „ursprünglichen“ Platz - allerdings etwa 20m nördlich der Brücke über den Pulkaubach. Die „Kirchensteige“ sind seit der Kommassierung verschwunden. (Abb.3a,b)

Beschreibung:

Standort: ZELLERNDORF Riede Garten
Rechts neben der Straße zur Kirche.
1972 wurde der Lauf des Pulkaubaches geändert (weiter nach Süden).
Der „Brückenheilige“ Johannes Nepomuk steht jetzt - am ursprünglichen Platz - etwa 25m nördlich des Pulkaubaches.

Bildsäule: Eine spätbarocke (2.Hälfte 18.Jh) Freiplastik des hl. Johannes Nepomuk aus Zogelsdorfer Sandstein. Auf einem neu errichteten rechteckigen Grundfundament steht die etwa 4m große Statue des Heiligen auf einem Wolkensockel. Er ist mit all seinen klerikalen Attributen ausgestattet: er trägt einen bodenlangen Talar, darüber einen reichverzierten Chorrock und über den Schultern hat er ein halblanges Cape. Der hl. Johannes Nepomuk trägt am Haupt ein Birett und an seinem Hinterhaupt einen goldenen Sternenkranz mit fünf Sterne; sie symbolsieren das lateinische Wort TACUI - „ich habe geschwiegen." (Abb.2)
In seiner rechten Hand hält er ein Kruzifix, das er betrachtet. An seiner rechten Seite zwei Puttis, zu seiner Linken ein geflügelter Engel mit dem Märtyrerpalmzweig. (Abb.15)
Auf den Voluten sitzen zwei kleine geflügelte Puttis, der eine in Schweigeposition, mit dem Finger auf den Lippen und zwei Finger der linken Hand zum Schwur erhoben (Abb.14a), der andere hält ein Vorhängeschloss in seinen Händen, ebenfalls ein Symbol der Verschwiegenheit (Abb.14b).
Der doppelgeschossige Sockelaufbau wird in beiden Geschossen von Voluten eingefasst, im oberen befindet sich ein Stern; am Fussblock ein Postament an seiner Vorderseite mit zwei Rundbogennischen. Sie zeigen die legendäre Beichte der vor ihm knienden Königin von Böhmen, Johanna von Bayern (Abb.16).
Unter den Rundbögen noch eine rechteckige genutete Kartusche mit Schulterbögenenden. Der Text darin ist abgewittert und unleserlich.

Details

Gemeindename Zellerndorf
Gemeindekennzahl 31052
Ortsübliche Bezeichnung hl. Nepomuk
Objektkategorie 1713 ( Freiplastiken | religiöse Freiplastiken | Johannes Nepomukdarstellungen)

Katastralgemeinde Zellerndorf -- GEM Zellerndorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 4454
Ortschafts- bzw. Ortsteil 2051 Zellerndorf
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Riede
Längengrad 15.95797
Breitengrad 48.698997

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 4.2
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.7
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 0.5
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
Die Veränderungen, die bei den jeweiligen Renovierungen vorgenommen wurden, werden im Punkt Beschreibung gesondert angeführt.

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Standort: ZELLERNDORF Riede Garten
Rechts neben der Straße zur Kirche.
1972 wurde der Lauf des Pulkaubaches geändert (weiter nach Süden).
Der „Brückenheilige“ Johannes Nepomuk steht jetzt - am ursprünglichen Platz - etwa 25m nördlich des Pulkaubaches.

Bildsäule: Eine spätbarocke (2.Hälfte 18.Jh) Freiplastik des hl. Johannes Nepomuk aus Zogelsdorfer Sandstein. Auf einem neu errichteten rechteckigen Grundfundament steht die etwa 4m große Statue des Heiligen auf einem Wolkensockel. Er ist mit all seinen klerikalen Attributen ausgestattet: er trägt einen bodenlangen Talar, darüber einen reichverzierten Chorrock und über den Schultern hat er ein halblanges Cape. Der hl. Johannes Nepomuk trägt am Haupt ein Birett und an seinem Hinterhaupt einen goldenen Sternenkranz mit fünf Sterne; sie symbolsieren das lateinische Wort TACUI - „ich habe geschwiegen." (Abb.2)
In seiner rechten Hand hält er ein Kruzifix, das er betrachtet. An seiner rechten Seite zwei Puttis, zu seiner Linken ein geflügelter Engel mit dem Märtyrerpalmzweig. (Abb.15)
Auf den Voluten sitzen zwei kleine geflügelte Puttis, der eine in Schweigeposition, mit dem Finger auf den Lippen und zwei Finger der linken Hand zum Schwur erhoben (Abb.14a), der andere hält ein Vorhängeschloss in seinen Händen, ebenfalls ein Symbol der Verschwiegenheit (Abb.14b).
Der doppelgeschossige Sockelaufbau wird in beiden Geschossen von Voluten eingefasst, im oberen befindet sich ein Stern; am Fussblock ein Postament an seiner Vorderseite mit zwei Rundbogennischen. Sie zeigen die legendäre Beichte der vor ihm knienden Königin von Böhmen, Johanna von Bayern (Abb.16).
Unter den Rundbögen noch eine rechteckige genutete Kartusche mit Schulterbögenenden. Der Text darin ist abgewittert und unleserlich.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Figur heiliger Johannes Nepomuk
BDA: 5625
Objekt-ID: 1496
Auf dem Weg vom Friedhof nach Zellerndorf steht die Figur des hl. Johannes Nepomuk auf einem Volutensockel mit Putten aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
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Die älteste mir bekannte Abbildung stammt aus der Zeit um 1960 (Abb.4-6)
Bei Renovierungen kam es immer wieder zu Veränderungen:
1972 wurde sie renoviert und neu aufgestellt:
Johann Nepomuk bekam einen Sternenkranz mit fünf Sternen und seine Kopfhaltung wurde verändert - er blickt nicht mehr nach vorne, sondern auf das Kreuz.
1995 war seine linke Hand abgebrochen und
dem Putto an seiner rechten Seite fehlte ein Fuß. (Abb.7)
Nach der Renovierung - Hand und Fuß waren wieder dran (Abb.9), aber:
Die linke Hand wurde gedreht, sie zeigte ursprünglich nach oben (Abb.8).
Der Stern im Sockelaufbau war ursprünglich geschlossen, er zeigt jetzt eine Vertiefung, in der eine Kerze steht (Abb.8).
Auch der Sockel verschwand kurz darauf völlig unter der Erde.
Bis 2022 zeigten sich immer mehr und tiefere Risse (Abb.11a,b,c)
2023 wurde die Staue, nicht der Sockel, durch Steinmetz Manfred Bölderl aus Gunterdorf renoviert (Abb.2) und die zwei kleinen geflügelten Puttis in ihrer Aussage stark verändert.
Dem einen in Schweigeposition, mit dem Finger auf den Lippen und zwei Fingern der linken Hand zum Schwur erhoben wurden die beiden Finger verändert - jetzt winkt er, statt zu schwören. (Abb.14a)
Der andere hält ein Vorhängeschloss in seinen Händen, ein Symbol der Verschwiegenheit, dieser bekam einen Schlüssel in die rechte Hand (Abb.14b) - was soll das bedeuten?

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Bereits auf der Karte der Josefinischen Landaufnahme ist dieses Marterl eingezeichnet, links der Straße - an ihrem ursprünglichen Platz.
Ursprünglich stand die Statue des Johannes Nepomuk links von der Straße am Abhang der Kirchenstraße, kurz vor der Brücke. Sie wurde später (?) an die rechte Seite versetzt und neu fundamentiert.
Vermutung: Bevor die Brücke errichtet wurde (Datum unbekannt), gab es nur eine Furt durch den Pulkaubach, die Statue stand damals in der „richtigen“ Höhe zur Straße. Mit der Errichtung der Brücke war eine Aufschüttung der Straße notwendig, die Pulkau ist in diesem Abschnitt auf der Südseite (Dorfseite) durch einen Damm gesichert. Dadurch stand die Statue unterhalb des Straßenniveaus in der Böschung, was eine „Versetzung“ rechtfertigte.
Die Statue wurde dann rechts neben der Straße, südlich der Brücke über den Pulkaubach, an der Abzweigung von zwei „Kirchensteigen“ neu errichtet (Abb.4)
1972 wurde der Lauf des Pulkaubaches geändert (weiter nach Süden).
Der „Brückenheilige“ Johannes Nepomuk steht jetzt - ungefähr an seinem „ursprünglichen“ Platz - allerdings etwa 20m nördlich der Brücke über den Pulkaubach. Die „Kirchensteige“ sind seit der Kommassierung verschwunden. (Abb.3a,b)
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Zellerndorf hl. Nepomuk 1
2023-09-02
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 2
2023-09-02
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 3a
2024-06-03
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 3b
2024-06-03
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 4
um 1960
OSR Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 5
um 1960
OSR Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 6
um 1960
OSR Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 7
1995
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 8
2009-03-19
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 9
2009-03-19
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf.Nepomuk.1760
01.03.2014
Alexander Szep

Zellerndorf hl. Nepomuk 11a
2022-07-22
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 11b
2022-07-22
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 11c
2022-07-22
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 12
2024-05-17
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 13
2023-09-02
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 14a
2023-09-02
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 14b
2023-09-02
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 15
2023-09-02
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 16
2023-09-02
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 17
2024-04-21
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 18a
2024-04-21
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 18b
2024-04-21
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 19
2024-04-21
Mag. Josef Schönhofer

Zellerndorf hl. Nepomuk 20
2013
Prof.OSR Hermann Jagenteufel

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Josefinische Landesaufnahme (1773-1781)
https://maps.arcanum.com/de/map/firstsurvey-lower-austria/?
Franziszeischer Kataster (ZELLERNDORF 1822)
https://maps.arcanum.com/de/map/cadastral/?

Gemeinderatsprotokoll: 1899-01-01:
Johannes-Statue wird gehoben, wenn Dreifaltigkeit umgesetzt wird.
DEHIO-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Niederösterreich nördlich der Donau –
Verlag: A. Schroll & Co, Wien (1990)
FASSBINDER-BRÜCKLER B.: Kriegerdenkmäler, Bildstöcke und Kleindenkmäler
in: Zellerndorf-Kunstdenkmäler - Heimat Zellerndorf (V. Zellerndorf 2000 S. 263-269)
AICHINGER-ROSENBERGER/WOLDRON: in: Kirchliche Kunst in Zellerndorf -
Verlag: Pfarre Zellerndorf (2001)
JAGENTEUFEL Hermann: Informationstafel bei Denkmal (2013)- Abb.20
SZEP Alexander: Flickr Album: ZELLERNDORF (2.7.2022)

Bibliographie:
ALTMANN Ferdinand: Das Problem der Datierung -
in: ALTMANN/KENYERES: Bildstöcke. Markierungen der Landschaft im Wein-viertel. Heft 8 der Schriftenreihe „Das Weinviertel", Mistelbach S.44-50 (1984)
BERGER Walter: Die Kultmale (Bildstöcke, Wegkreuze usw.) des Marchfeldes -
in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde Bd.79 S.1-105 (1976)
FASSBINDER-BRÜCKLER Brigitte: Johannes von Nepomuk. Seine Zeit - Sein Leben - Sein Kult - mit Anhang: Verzeichnis der JN-Darstellungen in Österreich, Hollabrunn 2001
KIESLINGER Alois: Steinhandwerk in Eggenburg und Zogelsdorf -
in: Unsere Heimat Jg.8 S.141-161, 177-193 (1935)
MADRITSCH/TORISER: Herkunft, Aufbau und Bedeutung der Kleindenkmäler im nördlichen Niederösterreich -
in: Denkmalpflege in Niederösterreich, Band 2, Nr. 7/ (1987)
OPPEKER Walpurga: Miszellen zum „Nicht nur Brückenheiligen“ Johannes Nepomuk -
in: Jahrbuch für Landeskunde von NÖ 83 S.75-185 (2017)
SCHNEEWEIS Emil: Zur Ikonographie der Flurdenkmale in Niederösterreich -
in: Volkskunst, Zeitschrift für volkstümliche Sachkultur, 2. Jg., Mai (1979)
STUR Martin: Zeichen am Weg. Bildstöcke - Feldkreuze – Feldkapellen. Ihre Geschichte, ihre Erhaltung, ihre Neugestaltung, Katholisches Bildungsheim Groß-Rußbach, o.J.
WIMMER Otto: Kennzeichen und Attribute der Heiligen -
Verlag: Tyrolia, Innsbruck, 307 S. (2000)

Alexander Szep
Datum der Erfassung 2016-01-10
Datum der letzten Bearbeitung 2024-06-28
letzter Bearbeiter Josef Schoenhofer

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