Kriegergrab Großrußbach - 1939 - 1945

Religiöse KleindenkmälerTotengedenkmale und KriegerdenkmälerGedenksteine und -tafeln

Gemeinde: Großrußbach

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Heldengräber im Friedhof – Exhumierung der deutschen Soldaten – November 1946.
Auf Anregung des hiesigen Pfarrers wurde von der Bezirkshauptmannschaft in Korneuburg verfügt, dass alle in den Kampfestagen 1945 provisorisch beigesetzten Leichen deutscher Soldaten exhumiert u. in den Ortsfriedhöfen in eigenen Heldengräbern beigesetzt werden sollen. In unserer Pfarrgemeinde wurden 84 unbekannte Soldaten festgestellt und 26 bekannte Soldaten exhumiert, die durch aufgefundene Papiere, sie Soldbücher, Briefe, Erkennungsmarken etc. als sicher festgestellt wurden. In der letzten Novemberwoche (vom Mo. 25. – Sa. 30. November 1946) wurden nun alle diese Leichen von unseren Heimkehrern u. Männer und Burschen exhumiert, in provisorische Särge gebettet und in 2 Schachtgräbern auf dem Pfarrfriedhofe auf dem freien Platz ober dem Sezierhause bis zum „Heßgrabe“, 5 – 6 m in den Pfarrhofgarten hinein, beigesetzt. Im ersten Schachtgrabe wurden die 26 provisorischen Särge der eruierten gefallenen Helden u. in das 2. rückwärtige Schachtgrab wurden die provisorischen Särge der 84 unbekannten Soldaten nebeneinander gebettet, wobei festgehalten sie, dass im 2. Schachtgrabe in einem prov. Sarge die Gebeine von 2 u. 3 Leichen gebettet wurden.
Heldengedenkfeier – 1. Dezember 1946
Am Sonntag, den 1. Dezember 1946 wurde um ½ 3 Uhr eine große Heldengedenkfeier f. die in den Kriegstagen 1945 gefallenen deutschen Soldaten abgehalten, die in den Heldengräbern des Friedhofes beigesetzt wurden. Die Anteilnahme war sehr groß und allgemein und jeder hatte den Wunsch, dass diese Heldengräber immer in Ehren gehalten werden.
Es ist geplant, dass auf dem freien Platz vor diesen beiden Heldengräbern für alle unsere gefallenen Helden der Pfarrgemeinde eine Gedenkstätte errichtet werde, auf der für jeden gefallenen Helden eine kleines Gedenkgraberl mit einem Eichenkreuzchen u. Namen errichtet werde; ebenso sollten auch auf dem ersten Schachtgrabe die Namen der bekannten Helden durch ein Kreuzchen mit Namen festgehalten werden.
Leider konnte dieser schöne Plan durch das furchtbare Ereignis des Kirchenbrandes im folgenden Jahre nicht verwirklicht werden. Ob es noch später geschehen wird?
Die beiden Heldengräber werden immer instand gehalten, doch wurden im Auftrage der Landesregierung im Frühjahr 1948 die Grabhügel beider Schachtgräber auf einen Grabeshügel vereinigt und ein Grabstein aufgestellt, auf dem auch andere Namen aufscheinen.
Instandsetzung der Kriegsgrab-Anlage – 17. Oktober 1956
Am Montag, den 17. Oktober 1956 wurde auch mit der würdigen Instandsetzung der Kriegsgräberanlage aus dem 2. Weltkriege begonnen, deren Kosten durch Vermittlung des H. Bez. Hauptmannes von Korneuburg Michael Wiesinger von der n.ö. Landesregierung übernommen wurden. Die durch Soldbücher und andere aufgefundene Papiere im Jahre 1945 eruierten Gefallenen wurden in der vorderen Grabreihe beigesetzt und erhielten die mit Namen versehenen Kreuze.
Die 15 zweifelsfrei nicht identifizierten und die 67 unbekannten Helden wurden in der 2. rückwärtigen Grabreihe beigesetzt und es wurden auf die Grabsteine die Namen verzeichnet der 15 Toten, die durch aufgefundene Papiere eruiert, aber nicht zweifelfrei identifiziert werden konnten.
Am 28. Oktober 1956 wurde nach einem feierl. Libera und einer Gedächtnisrede des H. H. Pfarrers diese neue Kriegsgräberanlage feierlich geweiht und in die Obhut des Friedhofes genommen.
Der H. Bez. Hauptmann Michael Wiesinger war zu dieser Heldenehrung gekommen und hielt als ehem. Frontoffizier und Invalide eine tiefempfundene Gedächtnisrede bei den Gräbern.
(Auszug aus der Pfarrchronik Band I)
Die Gefallenen wurden 1980 auf den Soldatenfriedhof Oberwölbling umgebettet.

Beschreibung:

Marmorsockel mit Namen der Gefallenen. Kriegergrab 1939 - 1945

Details

Gemeindename Großrußbach
Gemeindekennzahl 31205
Ortsübliche Bezeichnung Kriegergrab Großrußbach - 1939 - 1945
Objektkategorie 1592 ( Religiöse Kleindenkmäler | Totengedenkmale und Kriegerdenkmäler | Gedenksteine und -tafeln)

Katastralgemeinde Großrußbach -- GEM Großrußbach
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 2
Ortschafts- bzw. Ortsteil Großrußbach beim Friedhof
Straße und Hausnummer bzw. Flurname
Längengrad 16.42245
Breitengrad 48.47525

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 2.2
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 0.6
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 0.4
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Marmorsockel mit Namen der Gefallenen. Kriegergrab 1939 - 1945
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Heldengräber im Friedhof – Exhumierung der deutschen Soldaten – November 1946.
Auf Anregung des hiesigen Pfarrers wurde von der Bezirkshauptmannschaft in Korneuburg verfügt, dass alle in den Kampfestagen 1945 provisorisch beigesetzten Leichen deutscher Soldaten exhumiert u. in den Ortsfriedhöfen in eigenen Heldengräbern beigesetzt werden sollen. In unserer Pfarrgemeinde wurden 84 unbekannte Soldaten festgestellt und 26 bekannte Soldaten exhumiert, die durch aufgefundene Papiere, sie Soldbücher, Briefe, Erkennungsmarken etc. als sicher festgestellt wurden. In der letzten Novemberwoche (vom Mo. 25. – Sa. 30. November 1946) wurden nun alle diese Leichen von unseren Heimkehrern u. Männer und Burschen exhumiert, in provisorische Särge gebettet und in 2 Schachtgräbern auf dem Pfarrfriedhofe auf dem freien Platz ober dem Sezierhause bis zum „Heßgrabe“, 5 – 6 m in den Pfarrhofgarten hinein, beigesetzt. Im ersten Schachtgrabe wurden die 26 provisorischen Särge der eruierten gefallenen Helden u. in das 2. rückwärtige Schachtgrab wurden die provisorischen Särge der 84 unbekannten Soldaten nebeneinander gebettet, wobei festgehalten sie, dass im 2. Schachtgrabe in einem prov. Sarge die Gebeine von 2 u. 3 Leichen gebettet wurden.
Heldengedenkfeier – 1. Dezember 1946
Am Sonntag, den 1. Dezember 1946 wurde um ½ 3 Uhr eine große Heldengedenkfeier f. die in den Kriegstagen 1945 gefallenen deutschen Soldaten abgehalten, die in den Heldengräbern des Friedhofes beigesetzt wurden. Die Anteilnahme war sehr groß und allgemein und jeder hatte den Wunsch, dass diese Heldengräber immer in Ehren gehalten werden.
Es ist geplant, dass auf dem freien Platz vor diesen beiden Heldengräbern für alle unsere gefallenen Helden der Pfarrgemeinde eine Gedenkstätte errichtet werde, auf der für jeden gefallenen Helden eine kleines Gedenkgraberl mit einem Eichenkreuzchen u. Namen errichtet werde; ebenso sollten auch auf dem ersten Schachtgrabe die Namen der bekannten Helden durch ein Kreuzchen mit Namen festgehalten werden.
Leider konnte dieser schöne Plan durch das furchtbare Ereignis des Kirchenbrandes im folgenden Jahre nicht verwirklicht werden. Ob es noch später geschehen wird?
Die beiden Heldengräber werden immer instand gehalten, doch wurden im Auftrage der Landesregierung im Frühjahr 1948 die Grabhügel beider Schachtgräber auf einen Grabeshügel vereinigt und ein Grabstein aufgestellt, auf dem auch andere Namen aufscheinen.
Instandsetzung der Kriegsgrab-Anlage – 17. Oktober 1956
Am Montag, den 17. Oktober 1956 wurde auch mit der würdigen Instandsetzung der Kriegsgräberanlage aus dem 2. Weltkriege begonnen, deren Kosten durch Vermittlung des H. Bez. Hauptmannes von Korneuburg Michael Wiesinger von der n.ö. Landesregierung übernommen wurden. Die durch Soldbücher und andere aufgefundene Papiere im Jahre 1945 eruierten Gefallenen wurden in der vorderen Grabreihe beigesetzt und erhielten die mit Namen versehenen Kreuze.
Die 15 zweifelsfrei nicht identifizierten und die 67 unbekannten Helden wurden in der 2. rückwärtigen Grabreihe beigesetzt und es wurden auf die Grabsteine die Namen verzeichnet der 15 Toten, die durch aufgefundene Papiere eruiert, aber nicht zweifelfrei identifiziert werden konnten.
Am 28. Oktober 1956 wurde nach einem feierl. Libera und einer Gedächtnisrede des H. H. Pfarrers diese neue Kriegsgräberanlage feierlich geweiht und in die Obhut des Friedhofes genommen.
Der H. Bez. Hauptmann Michael Wiesinger war zu dieser Heldenehrung gekommen und hielt als ehem. Frontoffizier und Invalide eine tiefempfundene Gedächtnisrede bei den Gräbern.
(Auszug aus der Pfarrchronik Band I)
Die Gefallenen wurden 1980 auf den Soldatenfriedhof Oberwölbling umgebettet.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen

Paul Gepp
Datum der Erfassung 2022-10-07
Datum der letzten Bearbeitung 2024-03-14

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