Statue des Hl. Johannes v. Nepomuk

Freiplastikenreligiöse FreiplastikenJohannes Nepomukdarstellungen

Gemeinde: Wilfersdorf

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Errichtet 1737 (Stiftsbrief im Pfarrarchiv Wilfersdorf) – durch „Dängl Johann Weeg Inspector. Im Diözesanarchiv in Wien befindet sich folgender Hinweis:
16. Aug 1737, „Dängl Johann Weeg Inspector“ bittet in Wilfersdorf eine Statue Johannes von Nepomuk aufzustellen und weihen lassen zu dürfen, was bewilligt wird.

Als „Brückenheiliger“ wurde er in der „Augenthal- bzw. Johannesmulde“ an der sogenannten „Post- bzw. Kaiserstraße“, nördlich von Wilfersdorf aufgestellt. Zwischen zwei mächtigen Kirschbäumen in der Johannes-Mulde stand das Standbild des Heiligen.
Im Jahre 1873 wird in der Chronik der Pfarre festgestellt, dass sich die Gemeinde Wilfersdorf mit Gelöbnis vom 24.Juli 1737 verpflichtet hat, die Statue des Hl. Johannes von Nepomuk auf dem Kaiserweg (Kaiserstraße nach Erdberg) zu restaurieren.

Diese Statue des Heiligen Johannes von Nepomuk musste jedoch schon mehrmals wegen Straßenbauarbeiten seinen Standort verändern. 1935 wurde die bestehende Brücke und auch die Statue des Heiligen abgetragen. Nach Fertigstellung der Straßenbauarbeiten wurde die Statue wieder auf den alten Platz auf ein neues Fundament versetzt. 1937 – Der Schul-Chronist, Herr Oberlehrer Mathias Howurek berichtet: „Starke Regenfälle in der Zeit vom 30.9. bis 9.10.1937 verursachten an der Böschung zur Bundesstraße „Johannisberg“ einen Erdrutsch. Die Brücke musste allseitig gestützt werden, die Johannis-Statue, welche neu restauriert war, musste abgetragen und in die Friedhofskapelle nächst der Kirche abtransportiert werden.“ Und so lag der Heilige Johannes vergessen in einer „Rumpelkammer“, da die sogenannte Friedhofskapelle als Requisitenraum für nicht mehr benötigte Gegenstände der Pfarre verwendet wurde und praktisch unsichtbar wurde. 1956 wurde die „Friedhofskapelle“ zu einer Aufbahrungshalle umgewidmet. Als man daran ging, den Requisitenraum zu räumen, kam die lang gesuchte „Heilige Nepomuk-Statue“ zum Vorschein. Nun wurde, mit Bewilligung des Straßenmeisters Halbritter, von der Familie Baumeister Anton und Johanna Döltl das erforderliche Fundament über der Brücke in der Johannismulde erstellt und der HEILIGE NEPOMUK kam auf seinen alten Platz. Franz Hofer erledigte den Transport des Heiligen Johannes zu seinem alten Standort.
Straßenbau 1978 – Im Zuge des Ausbaues der Brünner-Bundesstraße, Errichtung der Umfahrungsstraße, wurde auch die Johannesmulde abermals verändert. Durch Abtragung beiderseits der Johannesmulde wurde abermals das Straßenniveau um ca. 3m angehoben und der Durchlass in westliche Richtung verlängert. Die Statue des „Heiligen Nepomuk“ musste abermals seinen Standplatz ändern. Auf Kosten der Bundesstraßenverwaltung wurde die Statue restauriert. Nach längerer Überlegung wurde für die Statue ein neuer Standplatz gefunden, zwar nicht mehr über einer Brücke, aber immerhin im Bereiche eines Brückenprojektes. Und am Fuß dieser Brückenprojekte steht nun unser Nepomuk, umgeben von Bäumen und Sträuchern. Hoffen wir, dass die „Johannes Nepomuk-Statue“ nun dort ihren letzten Standplatz gefunden hat.
1973 Oktober: Der Bildstock "Johann von Nepomuk", welcher früher in der Augenthalmulde gestanden hatte und nach der ersten Straßenmuldenanschüttung von der Bildfläche verschwand, jedoch nach dem Kriege wieder auftauchte, wurde vom akad. Bildhauer Rath mit einem Kostenaufwand von S 20.000,- restauriert auf Kosten der Bundesstraßenverwaltung und fand seinen Aufstellungsplatz beim Brückenobjekt Kreuzung B7 und B 47.

Beschreibung:

Die Statue aus Sandstein steht mittig in der Grünfläche auf einem Podest, das ca. 1 Meter hoch ist.
Der Hl. Johannes von Nepomuk selbst wird mit der typischen Mozetta sowie dem klerikalen ikonographischen Attribute Birett dargestellt.

Details

Gemeindename Wilfersdorf
Gemeindekennzahl 31654
Ortsübliche Bezeichnung Statue des Hl. Johannes v. Nepomuk
Objektkategorie 1713 ( Freiplastiken | religiöse Freiplastiken | Johannes Nepomukdarstellungen)

Katastralgemeinde Wilfersdorf -- GEM Wilfersdorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 2710
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Kreuzung Lundenburgerstraße mit der Umfahrung Brünnerstraße
Längengrad 16.651599
Breitengrad 48.589397

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 2.9
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.85
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.67
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
Reinigung notwendig

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Die Statue aus Sandstein steht mittig in der Grünfläche auf einem Podest, das ca. 1 Meter hoch ist.
Der Hl. Johannes von Nepomuk selbst wird mit der typischen Mozetta sowie dem klerikalen ikonographischen Attribute Birett dargestellt.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Errichtet 1737 (Stiftsbrief im Pfarrarchiv Wilfersdorf) – durch „Dängl Johann Weeg Inspector. Im Diözesanarchiv in Wien befindet sich folgender Hinweis:
16. Aug 1737, „Dängl Johann Weeg Inspector“ bittet in Wilfersdorf eine Statue Johannes von Nepomuk aufzustellen und weihen lassen zu dürfen, was bewilligt wird.

Als „Brückenheiliger“ wurde er in der „Augenthal- bzw. Johannesmulde“ an der sogenannten „Post- bzw. Kaiserstraße“, nördlich von Wilfersdorf aufgestellt. Zwischen zwei mächtigen Kirschbäumen in der Johannes-Mulde stand das Standbild des Heiligen.
Im Jahre 1873 wird in der Chronik der Pfarre festgestellt, dass sich die Gemeinde Wilfersdorf mit Gelöbnis vom 24.Juli 1737 verpflichtet hat, die Statue des Hl. Johannes von Nepomuk auf dem Kaiserweg (Kaiserstraße nach Erdberg) zu restaurieren.

Diese Statue des Heiligen Johannes von Nepomuk musste jedoch schon mehrmals wegen Straßenbauarbeiten seinen Standort verändern. 1935 wurde die bestehende Brücke und auch die Statue des Heiligen abgetragen. Nach Fertigstellung der Straßenbauarbeiten wurde die Statue wieder auf den alten Platz auf ein neues Fundament versetzt. 1937 – Der Schul-Chronist, Herr Oberlehrer Mathias Howurek berichtet: „Starke Regenfälle in der Zeit vom 30.9. bis 9.10.1937 verursachten an der Böschung zur Bundesstraße „Johannisberg“ einen Erdrutsch. Die Brücke musste allseitig gestützt werden, die Johannis-Statue, welche neu restauriert war, musste abgetragen und in die Friedhofskapelle nächst der Kirche abtransportiert werden.“ Und so lag der Heilige Johannes vergessen in einer „Rumpelkammer“, da die sogenannte Friedhofskapelle als Requisitenraum für nicht mehr benötigte Gegenstände der Pfarre verwendet wurde und praktisch unsichtbar wurde. 1956 wurde die „Friedhofskapelle“ zu einer Aufbahrungshalle umgewidmet. Als man daran ging, den Requisitenraum zu räumen, kam die lang gesuchte „Heilige Nepomuk-Statue“ zum Vorschein. Nun wurde, mit Bewilligung des Straßenmeisters Halbritter, von der Familie Baumeister Anton und Johanna Döltl das erforderliche Fundament über der Brücke in der Johannismulde erstellt und der HEILIGE NEPOMUK kam auf seinen alten Platz. Franz Hofer erledigte den Transport des Heiligen Johannes zu seinem alten Standort.
Straßenbau 1978 – Im Zuge des Ausbaues der Brünner-Bundesstraße, Errichtung der Umfahrungsstraße, wurde auch die Johannesmulde abermals verändert. Durch Abtragung beiderseits der Johannesmulde wurde abermals das Straßenniveau um ca. 3m angehoben und der Durchlass in westliche Richtung verlängert. Die Statue des „Heiligen Nepomuk“ musste abermals seinen Standplatz ändern. Auf Kosten der Bundesstraßenverwaltung wurde die Statue restauriert. Nach längerer Überlegung wurde für die Statue ein neuer Standplatz gefunden, zwar nicht mehr über einer Brücke, aber immerhin im Bereiche eines Brückenprojektes. Und am Fuß dieser Brückenprojekte steht nun unser Nepomuk, umgeben von Bäumen und Sträuchern. Hoffen wir, dass die „Johannes Nepomuk-Statue“ nun dort ihren letzten Standplatz gefunden hat.
1973 Oktober: Der Bildstock "Johann von Nepomuk", welcher früher in der Augenthalmulde gestanden hatte und nach der ersten Straßenmuldenanschüttung von der Bildfläche verschwand, jedoch nach dem Kriege wieder auftauchte, wurde vom akad. Bildhauer Rath mit einem Kostenaufwand von S 20.000,- restauriert auf Kosten der Bundesstraßenverwaltung und fand seinen Aufstellungsplatz beim Brückenobjekt Kreuzung B7 und B 47.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Original-Abschrift von der Pfarre Wilfersdorf
„Nachdem der Wohl gestrenge Herr Johann Dangl seine N.Ö. Landschaft Berg=Ispector aus dragender Andacht gegen den heilig Martyrer Johannes von Nepomuck ihm gemelten Heiligen eine Steinerne Statue auf dem so genannten Kaißer=Weg in den Herrschaftlich- Wilferstorferischen gemarcht von eigenen Unkösten setzen und aufrichten zu lassen gesonnen ist welche aber damit Sie sagen ermanglenter Datem an behöriger Einweyhung nicht gehemet werde.
Alß dann Versprechen und geloben:
Wir Endes Gefertigte Richter und Rath, wie auch eine gantze Ehesamb gemainde des hochfürstlich- Liechtensteinischen Marktes Wilfersdorf; Daß Wir ebenfalls aus segenden Christ-Catholischen Eyfer gottes Ihr mehr und mehr zubefördern: und aus Andacht gegen disen wunderthätigen Blutzeugen Christi, anstatt der erlegen sollenden Dotem Ecolesiastiom oder Kirchigen Unterhaltungs-Steuer ob angezogene auf den Kaiser Weg zwischen Wilfersdorf und Erdberg ohnweit des so genannten heilig Örthls aufzurichten kommende Statue des heil. Johannes von Nepomuk, empfahl es gestimbet, und gebrochen: oder Kraft des Ungewitters merklich Beschädiget: od auch durch lange Währung der zeit- und endlich auf was fürley arth und weiß Baufällig wurde, solche jederzeit /: nach von Hießig Dermahl reyenden Wohl Ehrenwürdigen Herrn Pfarrer Vorher beyscheuer ande?dung : / ohne mannigliche Von unßeren einkommenden gemainde-geldern aus d gemeind Laade ergäntzen, und vollständig aufrichten lassen, welches nicht nur der Richter und Rath von uns eigenmächtig : sonder eine gantze Ehrsame gemeinde christentlich und vorbedachtlich Beschlossen und gelobet haben.
Zu Beyßeren Werthung und Bekräftigung dessen, haben wir zwey gleichstimmige Exemplaria unter einer Handschrift aufgerichtet, und mit unseren gemaind Insgl Beysteuert, wo von ein in hießiger Kirchen-Laad, daß andere aber in d gemaind Laad aufbehalten wird.

So geschehen in den hochfürstlich Liechtensteinischen Markht Wilfersdorf den 24. July nach der gnaden-reichen geburth Jesu Christi des Eintausend, Siben Hundert, Sieben und dreyßigsten Jahre.

Siegel: Marchk Wilferstorf mit dem springenden Wolf
Unterschrift unleserlich: Richter und Rath für die ganze gemaeinde

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Aufzeichnungen Huysza Hans, Wilfersdorf
Aufzeichnungen Schul-Chronist OL Mathias Howurek
Original-Abschrift von der Pfarre Wilfersdorf

Marktgemeinde Wilfersdorf
Datum der Erfassung 2024-02-20
Datum der letzten Bearbeitung 2024-02-20

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