Kapelle zur unbefleckten Empfängnis, Bartholomäuskapelle

Religiöse KleindenkmälerKapellen und GrottenKapellen

Gemeinde: Wilfersdorf

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

In den Pfarrchroniken werden im 19. Jahrhundert die „Heiligen Häuser von Wilfersdorf“ erwähnt. Ein Heimatforscher bezeichnete den Bestand der Kleindenkmäler in Wilfersdorf einmal mit den Worten „Die Liechtensteiner schufen hier eine Sakrale Landschaft“. Entlang der sogenannten Kaiserstraße (später Brünnerstraße) im Ortsbereich, wurden zum Beispiel drei dieser „Häuser“ errichtet, von denen noch eines besteht – die Kapelle „Maria vom Siege bzw. Kapelle zur unbefleckten Empfängnis “.
Die Sebastian- und Johanneskapelle wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts, vermutlich wegen dem Straßenbau abgetragen, nur die Steinfiguren, die sich vermutlich in den Kapellen befanden wurden weiterverwendet. Die Herstellung der beiden ersten Heiligenhäuser wurde von der Gemeinde Wilfersdorf, das übrige vom Patron der Kirche, Sr. Durchlaucht Fürst von Liechtenstein, bezahlt.

Im Gedenkbuch der Pfarre Wilfersdorf findet man die Eintragung: „1868 Restauration dreier Kapellen. Der Pfarrer ließ 3 Kapellen ganz auf seine Kosten mit einer Geldauslage von 45 f 22 kr restaurieren; weil eine davon schon dem Einsturze drohte und wegen Misswuchs keine Sammlung eingeleitet werden konnte“.

1985 erfolgte eine Gebäuderenovierung durch Altbürgermeister Anton Döltl (*1915 †1993). In den Gemeindenachrichten vom 17. Juli 1985 dankt der Bürgermeister mit folgenden Worten: "Für die Renovierung der Kulturdenkmäler (Dominik-Kapelle, gemeint ist die Marienkapelle und Kreuz am Ölberg in der K.G. Wilfersdorf) möchte ich im Vorhinein Herrn Altbürgermeister Anton Döltl danken, da er die Arbeiten und die Kosten übernommen hat.

1997/98 wurde vom Verschönerungsverein durch das Abschlagen des Aussenputzes versucht, das Bauwerk zu renovieren. Leider wurden diese Arbeiten nicht fortgesetzt.
Durch eine beispielhafte Initiative des Kultur- und Tourismusvereines gemeinsam mit dem Verschönerungsverein gelang eine komplette Renovierung der Kapelle und der qualitätvollen, barocken Statue „Maria vom Siege“. Mit einer Benefizveranstaltung am 21. und 22.August 2004 unter dem Titel „Rettung für Maria“, gelang es, die Ortsbevölkerung in diese Initiative einzubinden.
Bausteinverkauf, großzügige Privatspenden, sowie Baumeister- und Dachdeckerarbeiten, die nicht verrechnet wurden, sowie sehr viele freiwillig geleistete Arbeitsstunden von Vereinsangehörigen ermöglichten, dieses „Juwel“ im Ortsbild für längere Zeit abzusichern.
Die Raiffeisenbank übernahm die Kosten für die Mauertrockenlegung.

Das Bundesdenkmalamt, Landeskonservatorat für Niederösterreich übernahm den Großteil der Kosten für die Restaurierung der Marienstatue.
Die Realisierung dieses Projektes ist ein Beispiel von einer erfolgreichen Kooperation mit der Ortsbevölkerung, von Vereinen, den Wirtschaftsbetrieben und dem Bundesdenkmalamt. Das übrig gebliebene Kapital, welches für dieses Projekt nicht mehr benötigt wurde, ist für das Folgeprojekt, die Renovierung der Grabkapelle am Heiligen Berg genutzt worden.
Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten erfolgte am 14. August 2005 die Segnung der Kapelle im Rahmen des Weinviertler Pilgerweges durch Bischofsvikar Dr. Mathias Roch.

Beschreibung:

Hoher gerade geschlossener Bau mit Dreieckgiebel; innen bar. Holzfigur Maria vom Siege. Die Pforte ist mit einem hohen Eisengitter verschlossen, vor dem noch ein Balustraden-Brüstung angebracht ist.
Links und rechts sind auf der Schauseite hölzerne Pflanztröge mit Rankgitter aufgestellt.

In der Kapelle steht die Statue der Maria vom Siege. Maria hält das Jesuskind im Arm, steht auf der Weltkugel, hat den Drachen oder die Schlange (= das Böse) zu Füßen, währen das Jesuskind mit einem langen Kreuzstab den Drachen oder die Schlange tötet.

Details

Gemeindename Wilfersdorf
Gemeindekennzahl 31654
Ortsübliche Bezeichnung Kapelle zur unbefleckten Empfängnis, Bartholomäuskapelle
Objektkategorie 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen)

Katastralgemeinde Wilfersdorf -- GEM Wilfersdorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 2221/102
Ortschafts- bzw. Ortsteil Wilfersdorf
Straße und Hausnummer bzw. Flurname gegenüber Brünnerstraße 3
Längengrad 16.645458
Breitengrad 48.587684

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 5
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 2.5
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 2.5
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Hoher gerade geschlossener Bau mit Dreieckgiebel; innen bar. Holzfigur Maria vom Siege. Die Pforte ist mit einem hohen Eisengitter verschlossen, vor dem noch ein Balustraden-Brüstung angebracht ist.
Links und rechts sind auf der Schauseite hölzerne Pflanztröge mit Rankgitter aufgestellt.

In der Kapelle steht die Statue der Maria vom Siege. Maria hält das Jesuskind im Arm, steht auf der Weltkugel, hat den Drachen oder die Schlange (= das Böse) zu Füßen, währen das Jesuskind mit einem langen Kreuzstab den Drachen oder die Schlange tötet.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 17. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) In den Pfarrchroniken werden im 19. Jahrhundert die „Heiligen Häuser von Wilfersdorf“ erwähnt. Ein Heimatforscher bezeichnete den Bestand der Kleindenkmäler in Wilfersdorf einmal mit den Worten „Die Liechtensteiner schufen hier eine Sakrale Landschaft“. Entlang der sogenannten Kaiserstraße (später Brünnerstraße) im Ortsbereich, wurden zum Beispiel drei dieser „Häuser“ errichtet, von denen noch eines besteht – die Kapelle „Maria vom Siege bzw. Kapelle zur unbefleckten Empfängnis “.
Die Sebastian- und Johanneskapelle wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts, vermutlich wegen dem Straßenbau abgetragen, nur die Steinfiguren, die sich vermutlich in den Kapellen befanden wurden weiterverwendet. Die Herstellung der beiden ersten Heiligenhäuser wurde von der Gemeinde Wilfersdorf, das übrige vom Patron der Kirche, Sr. Durchlaucht Fürst von Liechtenstein, bezahlt.

Im Gedenkbuch der Pfarre Wilfersdorf findet man die Eintragung: „1868 Restauration dreier Kapellen. Der Pfarrer ließ 3 Kapellen ganz auf seine Kosten mit einer Geldauslage von 45 f 22 kr restaurieren; weil eine davon schon dem Einsturze drohte und wegen Misswuchs keine Sammlung eingeleitet werden konnte“.

1985 erfolgte eine Gebäuderenovierung durch Altbürgermeister Anton Döltl (*1915 †1993). In den Gemeindenachrichten vom 17. Juli 1985 dankt der Bürgermeister mit folgenden Worten: "Für die Renovierung der Kulturdenkmäler (Dominik-Kapelle, gemeint ist die Marienkapelle und Kreuz am Ölberg in der K.G. Wilfersdorf) möchte ich im Vorhinein Herrn Altbürgermeister Anton Döltl danken, da er die Arbeiten und die Kosten übernommen hat.

1997/98 wurde vom Verschönerungsverein durch das Abschlagen des Aussenputzes versucht, das Bauwerk zu renovieren. Leider wurden diese Arbeiten nicht fortgesetzt.
Durch eine beispielhafte Initiative des Kultur- und Tourismusvereines gemeinsam mit dem Verschönerungsverein gelang eine komplette Renovierung der Kapelle und der qualitätvollen, barocken Statue „Maria vom Siege“. Mit einer Benefizveranstaltung am 21. und 22.August 2004 unter dem Titel „Rettung für Maria“, gelang es, die Ortsbevölkerung in diese Initiative einzubinden.
Bausteinverkauf, großzügige Privatspenden, sowie Baumeister- und Dachdeckerarbeiten, die nicht verrechnet wurden, sowie sehr viele freiwillig geleistete Arbeitsstunden von Vereinsangehörigen ermöglichten, dieses „Juwel“ im Ortsbild für längere Zeit abzusichern.
Die Raiffeisenbank übernahm die Kosten für die Mauertrockenlegung.

Das Bundesdenkmalamt, Landeskonservatorat für Niederösterreich übernahm den Großteil der Kosten für die Restaurierung der Marienstatue.
Die Realisierung dieses Projektes ist ein Beispiel von einer erfolgreichen Kooperation mit der Ortsbevölkerung, von Vereinen, den Wirtschaftsbetrieben und dem Bundesdenkmalamt. Das übrig gebliebene Kapital, welches für dieses Projekt nicht mehr benötigt wurde, ist für das Folgeprojekt, die Renovierung der Grabkapelle am Heiligen Berg genutzt worden.
Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten erfolgte am 14. August 2005 die Segnung der Kapelle im Rahmen des Weinviertler Pilgerweges durch Bischofsvikar Dr. Mathias Roch.

Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) 1779 ist das einzige Jahr, in dem neben den Kirchenrechnung und die Abrechnung zur Kapelle der unbefleckten Empfängnis Maria in Wilfersdorf die Wilfersdorfer Bruderschaftsrechnung der "Todesangst Christi" von 1.1. bis 31. Dez. 1779 erhalten ist. Die Summe war belegt mit 3.581 Gulden 58 Kreuzer 2 3/4 Denare.
Von den 900 fl, die bei der Kapelle „Zur unbefleckten Empfängnis“ lagen, nahm man 1780 zum Bau der Bullendorfer Schule 200 fl. (Franz Thiel).
Laut Eduard Richter aus Bullendorf, einem historisch interessierten Zeitzeugen v. 10.2.1992, wurde die Kapelle auch „Bartholomäuskapelle“ genannt. (Kirtagspatron – Bartholomäus bringt den Kirtag)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen DEHIO 1990
Aufzeichnungen Huysza
Aufzeichnungen Franz Thiel, Poysdorf
Gedenkbuch der Pfarre - 2005, Chronist Georg Krammer

Marktgemeinde Wilfersdorf
Datum der Erfassung 2024-02-28
Datum der letzten Bearbeitung 2024-04-23

Standort

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